Auf den Spuren der Inkas

23 06 2011

15. Juni  – 22. Juni 2011

Die 21 stündige Busfahrt von Lima nach Cusco haben wir gut überstanden, da wir einen exzellenten Service bei Cruz del Sur geniessen durften. Während der letzten 7 Tage haben wir so einiges erlebt und gesehen, da wir viel Zeit auf den Spuren der Inkas verbrachten.

Cusco, ein Ort der schwer zu beschreiben ist. Einst war Cusco die wichtigste Stadt des Inkareichs, heute ist sie die unumstrittene archäologische Hauptstadt Amerikas sowie die älteste durchgehende besiedelte Stadt des Kontinents. Massive von den Inka errichtete Mauern säumen ihre steilen, schmalen, gepflasterten Strassen, und auf den Plazas drängen sich Nachfahren der mächtigen Inka wie der spanischen Konquistadoren. Unumstritten ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt der Tourismus und das kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Eine Massage hier, ein Wollpullover dort, hier noch ein Essen oder doch noch eine Tagestour zu einer Inkaruine. Man wird hier als wandelnden Goldesel angesehen, der ja eh alles kaufen will und das brachte uns manchmal fast zur Verzweiflung. Unsere Absicht hier in Cusco war etwas mehr über die Inkas zu erfahren und als Highlight Machu Picchu zu besuchen und nicht jeden Tag 12 oder mehr Massagen über uns ergehen zu lassen.

Als erstes machten wir uns, zwar etwas angeschlagen von der Busreise, auf die Suche nach den Zuggesellschaften die uns zu Machu Picchu bringen sollten. Wir bemerkten sehr rasch, dass sehr viele Leute zurzeit in der Stadt sind. Der Grund dafür ist der 24. Juni, an welchem das grosse Inkafest Inti Raymi stattfindet. Doch wird hier nicht nur an diesem Tag ein grosses Fest gefeiert, sondern bereits 2 Wochen im Voraus, darf man eine Parade nach der anderen bestaunen. Mehrmals haben wir uns gefragt, von wo all die Leute sind, die bei diesen Paraden mitmachen. Leider blieb uns diese Antwort bis heute verwahrt :-).
Um zu Machu Picchu zu gelangen, entschieden wir uns wie folgt: Am Sonntagmorgen wollten wir mit einem Auto von Cusco nach Ollantaytambo fahren und von dort weiter mit dem Zug bis nach Aguas Calientes. In Aguas Calientes übernachten damit wir dann am Montag am frühen Morgen zu Machu Picchu hochlaufen konnten.
Bis am Sonntag hatten wir noch einige Tage Zeit um noch weitere Inkaruinen zu besuchen, von denen es in Cusco und rund um Cusco noch so einige gibt. Wir kauften uns ein Bolleto Turistico das 10 Tage gültig ist, in welchem die meisten Ruinen und Museen inbegriffen sind. Die Touren führten uns ins Valle Sagrado, zu den Salinas in Maras, zu den Terrassen von Moray sowie zu den archäologischen Stätten in der Nähe von Cusco. Die Ruinen sind alle aus verschiedenen Steinarten und meistens wurden diese Steine von den Inkas aus mehreren Kilometern Entfernung hergeholt. Heute wäre dies kein grosser Aufwand aber zu Lebzeiten der Inkas vom 12. bis ins frühe 15. Jahrhundert, brauchte es hunderte wenn nicht tausende von Leuten, um die Bauten zu errichten. Auch erstaunlich ist die Perfektion welche die Inkas dazumal bereits beherrschten. Die Mauern wurden so präzise gebaut, dass nicht einmal ein Blatt durch die Ritzen gestossen werden könnte. Es war sehr spannend die vielen Geschichten zu hören und die Ruinen zu besichtigen. Wenn wir hier alles einzeln aufzählen würden, wärt ihr wahrscheinlich schon längst eingeschlafen :-).

Wie bereits oben erwähnt, machten wir uns am Sonntag auf nach Aguas Calientes. Dieser kleine Ort unterhalb von Machu Picchu (Grosser Berg) besteht aus Hotels, Restaurants, Souvenirläden und der Zugstation. Hier möchte man am liebsten gar nicht sein, aber wenn man am Morgen früh los will, um den Stempel für auf Wayna Picchu (Kleiner Berg) zu erhalten, führt kein Weg an diesem schrecklichen und überteuerten Ort vorbei. Am Montagmorgen um 03.45 Uhr klingelte der Wecker und innert 15 Minuten waren wir bereit, die ersten 2 Kilometer Fussmarsch bis zur Brücke (Startpunkt) mit schnellen Schritten zurückzulegen. Bei der Brücke ist ein grosses Tor, das um 04.50 Uhr geöffnet wird, damit alle Leute die wollen, zu  Machu Picchu hochlaufen können. Wir waren von den ersten die um 04.15 Uhr beim Tor ankamen. Dort warteten wir dann ganz brav, bis der nette Herr endlich das Tor öffnete. Was dann geschah, konnten wir uns selber nicht vorstellen. Es war wie bei einem Rennen und jeder gab alles, um zu den ersten 400 Leuten zu gehören, die den Stempel für auf Wayna Picchu erhalten. Bidu lief vorab und ich keuchend hinterher. Leider ging es nicht einen Pfad bergauf, sondern es waren hunderte von Treppenstufen die bezwungen werden mussten. Um 05.30 Uhr war das Leiden vorbei und wir standen mit einem breiten Grinsen vor dem Eingangstor zu Machu Picchu. Wir gehörten zu den ersten 30 Leuten die oben waren. Natürlich hatte es später auch solche die mit dem Bus hochfuhren oder im Hotel ca. 20 Meter neben dem Eingang übernachteten. Aber es ist viel ein schöneres Gefühl da hochzulaufen um den Stempel auf diese Weise zu erhalten :-)! Um Punkt 06.00 Uhr öffnete sich dann endlich das Tor zu der heiligen Stätte und was wir dann zu sehen bekamen, ist nicht in Worte zu fassen. Es ist unbeschreiblich und einfach wunderschön vor dieser Inka Stadt zu stehen und diese noch fast für sich alleine zu haben. Selbstverständlich machten wir wieder unzählige Fotos, da wir ja den ganzen Tag Zeit hatten und diese auch nützen. Um 10.00 Uhr hiess es dann nochmals schwitzen, schnaufen und nochmals weitere 2000 Treppenstufen hochzugehen um zu Wayna Picchu zu gelangen. Die Aussicht die uns dann der Gipfel von Wayna Picchu bot, war auch nochmals fantastisch. Wir verbrachten den ganzen Tag auf dem Gelände bevor wir dann um 16.00 Uhr mit dem Bus wieder runter nach Aguas Calientes fuhren, wo wir dann am frühen Abend wieder mit dem Zug / Bus nach Cusco zurückfuhren. Mitten in der Nacht kamen wir hundemüde bei unserem Hostel an. Mit Schlafen war leider nichts, da wir wahrscheinlich zu müde waren oder uns die Eindrücke von diesem erlebnisreichen und bestimmt unvergesslichen Tag wach hielten. Der Bericht fällt etwas kürzer aus, da Fotos bekanntlich mehr aussagen als 1000 Worte :-)!

Wenn ihr diesen Bericht lest, haben wir bereits wieder eine 10 stündige Busfahrt hinter uns und sind in Arequipa. Hier werden wir ein paar Tage bleiben und dann noch eine mehrtägige Tour zum Colca Canyon machen.

Bis zum nächsten Bericht verbleiben wir mit lieben und sonnigen Grüssen
Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/VUWJkRVpzh8McJSr5



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