Unterwegs auf der Routa del Vino

31 07 2011

22. Juli – 30. Juli 2011

Unsere Route: Salta – Cachi – Cafayate – Salta

Argentinien reicht von der Schwüle der Tropen bis zur Kälte Feuerlands, von den höchsten Gipfeln der Anden bis zu den endlosen Stränden der Atlantikküste. Argentinien steht für Naturschönheit, Freiheit und – Weite. Das Land der Gauchos hat nicht nur Landschaftlich viel zu bieten, sondern auch Kulinarisch sowie Sportlich. Was das Kulinarische betrifft werden riesige Fleischmengen konsumiert und dazu mindestens eine Flasche wohlschmeckenden und weltbegehrten Wein getrunken. Gesellig sind die Leute allemal und getanzt wird nicht nur zu Tango die ganze Nacht hindurch. Von der sportlichen Seite gesehen, geht nichts ohne Fussball, der für uns gesehen, zum Besten der Welt gehört. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass der aktuelle Weltfussballer Lionel Messi aus diesem Land kommt und natürlich nicht zu vergessen der argentinische Fussballgott Diego Armando Maradona.

Argentinien erstreckt sich über eine Fläche von 2,8 Mio. km2, was ungefähr der Grösse von Indien entspricht. Argentinien ist nach Brasilien der zweitgrösste Staat in Südamerika und die Hauptstadt ist Buenos Aires was übersetzt „Gute Lüfte“ bedeutet. Bezahlt wird hier mit argentinischen Pesos (100 Pesos = ca. Fr. 19.20).

Argentinien ist riesig und auch hier könnten wir wieder Stunden mit Busfahren verbringen, wenn wir das ganze Land bereisen möchten. Da das Wetter im Süden zu dieser Jahreszeit extrem kalt ist, beschränken wir uns auf den Norden sowie der Mitte Argentiniens. Für uns ist aber klar, dass wir die südlichste Stadt des Planeten, Ushuaia, ein andermal besuchen werden.

In Argentinien oder besser gesagt in der Stadt Salta angekommen, bemerkten wir rasch, dass es hier wieder etwas anders ist als in Bolivien. Der Geldbeutel wird etwas mehr in Anspruch genommen als bisher, dafür fällt man als Tourist schon fast gar nicht mehr auf. Viele Argentinier sehen nämlich aus wie Europäer, da das Land von vielen europäischen Einwanderern heimgesucht wurde. Das spanisch das hier gesprochen wird, ist sehr gewöhnungsbedürftig aber mit Händen und Füssen hat es bis jetzt ja immer geklappt. In Salta welches nur „La linda“ (die Schöne) genannt wird, verbrachten wir erstmals das Wochenende, bevor es dann mit dem Mietwagen auf eine kleine Spritztour ging. Die Stadt hat wieder ein herrliches Zentrum und das meiste kann zu Fuss erkundet werden. Die Temperaturen sind für den Winter sehr angenehm und so lässt es ich hier ganz gut leben. Zudem genossen wir für einmal den fantastischen Ausgang, welcher sich fast ausschliesslich im Viertel Balcarce abspielt. Hier gehen die Leute nicht schon um 22.00 Uhr weg, sondern dann geht man zuerst in ein Restaurant etwas essen und frühestens um 24.00 Uhr geht’s dann weiter in den Ausgang. Dafür wird dann Mitte Nachmittag eine Siesta gemacht und in dieser Zeit sind die meisten Geschäfte geschlossen. Dieser Lebensstil ist doch etwas gewöhnungsbedürftig aber zugleich sehr interessant :-).

Letzten Montag konnten wir dann endlich unseren Mietwagen entgegennehmen. Brannon, Bidu und ich betraten am Montagnachmittag zur vereinbarten Zeit, das Büro der Autovermietung. Die nette Dame erklärte uns dann, dass wir leider das Auto nicht wie vereinbart übernehmen könnten, da dies ein technisches Problem habe. Gut, uns interessierte dies herzlich wenig, da wir ja einen Vertrag hatten und halt ein anderes Auto wollten. Nach langem hin und her rückte sie dann ein anderes Auto heraus, das natürlich in die teurere Kategorie gehörte. Sie meinte dann, dass wir nochmals ein paar hundert Pesos bezahlen müssten, da dieses Auto ja viel teurer sei als das andere. Klar haben wir den Aufpreis den sie verlangte nicht bezahlt und sind aber mit dem besseren Auto planmässig von Salta Richtung Cachi losgefahren :-)! Über unsere Hartnäckigkeit war die Dame wenig erfreut gewesen.

Die Fahrt führte auf der Routa 40, welche das Land auf über 4885 km von Patagonien im Süden bis zur bolivianischen Grenze im Norden verbindet, in den kleinen 5000 Seelen Ort Cachi. Die Strasse von Salta bis El Carril war asphaltiert doch dann führte eine enge Piste durch ein malerisch subtropisches Flusstal bis hoch auf über 3000 MüM. Danach folgte eine einsame Hochebene sowie der Parque Nacional Los Cardones der aus zig Kandelaberkakteen besteht. Nach fast 5 Stunden Autofahrt erreichten wir dann unser 1. Ziel Cachi, wo wir eine Nacht verbrachten.

Am Dienstagmorgen fuhren wir dann weiter Richtung Süden in das zweitwichtigste Weinbaugebiet Argentiniens nach Cafayate. Cafayate liegt auf 1700 MüM und ist somit das höchstgelegene Weinbaugebiet der Welt. Angebaut werden hier vor allem weisser Torrontés, Malbec und verschiedene Cabernet-Sorten. Die Mission welche wir in diesem Ort hatten war klar, nämlich Bodegas (Weingüter) besuchen und deren Wein testen. In der Nähe von Cafayate befinden sich auch noch die Ruinen der Quilmes-Indianer. Bidu und Brannon besuchten diese Ruinen am Mittwochmorgen und ich gönnte mir während dieser Zeit eine Massage :-). Da sich einige Weingüter ausserhalb von Cafayate befanden und wir nicht mit dem Auto unterwegs sein wollten, mieteten wir nach einem deftigen Mittagessen drei Fahrräder. Auf 2 Räder ging’s als erstes zum Weingut El Esteco deren Wein auch in die Schweiz exportiert wird. Es gab eine Führung durch die Produktion, welche sehr interessant war. Danach konnten wir noch 2 Weine degustieren, welche exzellent schmeckten. Danach fuhren wir weiter zum nächsten Weingut Etchart, wo wir etwas länger verweilen konnten. Auch dort kamen wir in den Genuss einer Führung zuerst auf Spanisch und dann für uns 3 Touristen noch auf Englisch. Zum Degustieren gab es zwei Weissweine, einen Rosé und zum Schluss noch einen Rotwein. Natürlich gingen wir nicht mit leeren Händen zurück und kauften uns noch einen herrlichen Weisswein (Cosecha Tardia, Cafayate), den wir an unserem 120 Tag als Trotamundos genossen. Nach diesem tollen Tag welcher auch der letzte gemeinsame für uns drei war, nahmen wir bei einem herrlichen Nachtessen und gutem Wein Abschied voneinander. Brannon wird noch ein paar Tage in Cafayate bleiben und dann weiter in den Süden reisen. Bidu und ich hatten die Aufgabe das Auto am Donnerstag zurück nach Salta zu bringen, wo wir dann noch 2 weitere Tage verbrachten.

Als wir zurück in Salta waren, wurden wir wieder einmal zurück in die nackte Realität der Schweizer Bürokraten katapultiert. Inzwischen sind wir schon mehr als 4 Monate unterwegs und da rückt doch das einte oder andere ein wenig in den Hintergrund. Als wir dann beim letzten Telefonat mit zu Hause folgenden Satz zu hören bekamen: „Du hesch de no unerfreulechi Poscht becho!“ wurde uns auf einen Schlag wieder bewusst, wie viel doch bei uns geregelt und oftmals auch überflüssig ist. Manchmal wäre es doch schön, wenn bei uns nicht hinter allem ein System oder eine Regel stecken würde, wie das hier in manchen Ländern gehandhabt wird.

Nun zum Schluss noch einen kleinen Ausblick in unsere bevorstehende Woche: Endlich können wir die grösste Salzwüste der Welt die Salar de Uyuni besuchen, da der Schnee an den meisten Orten geschmolzen ist. 4 Tage und 3 bitterkalte Nächte werden wir in dieser einzigarten Gegend unterwegs sein.

Nun wünschen wir euch eine schöne 1. Augustfeier und geniesst den zusätzlichen freien Tag.

Hasta Pronto und liebe Grüsse
Eliane, Beat und Grumo

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