Sternegucken in der Wüste

12 08 2011

6. August – 11. August 2011

Das spindeldürre Chile erstreckt sich mit 4300 km über den halben Kontinent, von der trockensten Wüste der Welt bis zu riesigen Gletscherfeldern. Ein Mosaik von Vulkanen, Geysiren, Stränden, Seen, Flüssen, Steppen und unzähligen Inseln füllt den Raum dazwischen. Das schwierigste in diesem Land wird sein, eine Reiseroute festzulegen, da es so viel zu sehen gibt. In Chile leben ca. 17 Millionen Menschen und die Hauptstadt ist Santiago. Die Fläche dieses Landes beträgt 755 696. km2. Chile grenzt zugleich an Peru, Bolivien, Argentinien sowie an den Pazifischen- und Atlantischen Ozean. Bezahlt wird hier mit chilenischen Pesos (1000 Pesos = ca. Fr. 1.60).

Für einmal wird dieser Bericht nicht im Hostel oder einem Kaffee geschrieben, sondern im Bus. Wir sind unterwegs nach Puerto Iguazu und die Reise dauert 24 Stunden, somit habe ich (Elä) genügend Zeit diesen Bericht zu schreiben, sowie ab und zu im Internet zu surfen. Einige der Busse hier haben WiFi und dieser ist einer davon 🙂 unglaublich aber wahr. Wir waren ja schon einige Stunden mit Busfahren beschäftigt, doch die meisten Strecken führten uns in den Anden umher. Dort hatte ich keine Zeit um auf dem Netbook zu tippen, da ich mich meistens konzentrieren musste, dass es mir in den vielen Kurven nicht schlecht wurde. Hier in Argentinien ist es aber meistens flach und geht gerade aus. Mit Betonung auf meistens.

San Pedro de Atacama ist eine kleine Oase in der Atacama Wüste in Chile. Was Oasen so an sich haben ist, dass sie Herden anziehen. In diesem Fall sind es keine Herden von Tieren, sondern Herden von Touristen. Schon lange Zeit haben wir in einem so kleinen Ort (ca. 5000 Einwohner) nicht mehr so viele Touristen auf einem Haufen gesehen. Der Ort besteht dementsprechend aus Restaurants, Hotels und aggressiven Touranbieter, die einem alles möglich verkaufen wollten. Die Preise sind immens und zwar für alles. Sogar die Gebühr am Geldautomaten hat alle Rekorde gebrochen. Doch hat San Pedro auch seine positiven Seiten, sonst wären wir schon gar nicht hier hin gefahren :-). Der Ort liegt in der trockensten Wüste der Welt nämlich in der Atacama Wüste. Die Wüste eignet sich hervorragend um unser Sternensystem zu betrachten und etwas näher kennenzulernen. Dies aus dem Grund, weil erstens während rund 320 Tagen im Jahr wolkenloser Himmel herrscht und zweitens sehr wenig Lichtverschmutzung vorhanden ist. Darum kann man in der Atacamawüste das Universum besonders gut beobachten. Dies ist auch der Grund warum hier momentan das weltgrösste Teleskop gebaut wird.

Dann gibt es auch noch das Valle de la Luna, was so viel wie das Tal des Mondes bedeutet. Wir entschieden uns, diese 2 Sachen zu besuchen, da wir während der Salar de Uyuni Tour bereits etliche Lagunen, Geysire und Ruinen gesehen haben und man ähnliches von San Pedro aus machen kann.

Den Sonntagnachmittag verbrachten wir wieder einmal mit Velofahren, fast so wie wir dies zu Hause meistens tun. Wir mieteten einen halben Tag 2 Fahrräder und machten uns ins 15 km entfernte Valle de la Luna. Es war ein herrlicher Tag mit angenehm warmen Temperaturen. Das Valle de la Luna besteht aus verschiedensten Steinformationen und es hatte auch noch ein paar Sanddünen. Das Schönste war aber die Aussicht vom Mirador, der Rest war eher durchschnittlich. Vielleicht lag es auch nur daran, dass wir während der letzten Woche recht viele Sachen gesehen hatten. Am Abend hatten wir dann noch etwas Spezielle s vor. Wir buchten eine Sternenguck-Tour, die von einem kanadischen Astronomen geführt wurde. Etwa 10 Kilometer ausserhalb von San Pedro befand sich das Observatorium. Um 21.00 Uhr ging die Tour los und dauerte über 2 ½ Stunden. Am Anfang erhielten wir Instruktionen über Planeten, Sternen, Galaxien, Sonne und Mond. Der Guide zeigte uns mit einem speziellen Laser auch alle Sternzeichen in den Sternen. Während seinen Erklärungen, sahen wir sogar 2 Sternschnuppen vorbeizischen. Was wäre Sternegucken ohne Teleskope? Es hatte ganz viele dieser teuren Dinger und jedes war auf andere Sterne und Planeten ausgerichtet. Das Highlight war, als wir durch ein Teleskop den Planeten Saturn sowie den Mond ganz klar sahen. Auf dem Mond waren sogar die einzelnen Krater und Bodenstrukturen zu erkennen. Zum Abschluss schoss der Guide auch noch mit unserer Kamera ein Bild vom Mond, damit diese Tour bestimmt unvergesslich bleibt.

Am Montag wollten wir eigentlich noch in die Nähe von Calama fahren, um die grösste Kupfermine der Welt zu besichtigen. Leider waren aber bereits alle Touren bis zum 22. August ausgebucht. Somit verbrachten wir diesen Tag mit relaxen und packen für den nächsten Tag. Am Dienstagmorgen um 05.30 Uhr fuhr nämlich unser Bus wieder zurück nach Salta (Argentinien), wo wir ja schon einmal einige Tage verbrachten. Da die chilenische Grenze um diese Zeit noch geschlossen hatte, mussten wir bereits am Abend die Ausreiseformalitäten erledigen. Wie ihr euch denken könnt, dauerte dies auch wieder etwas länger als vom Busunternehmen eingeplant war :-). Somit verliessen wir Chile fürs erste einmal und kehren dann im September in dieses Land zurück. Die Fahrt nach Salta dauerte etwas über 9 Stunden und war angenehm, da nicht einmal ein Film gezeigt wurde.

In den letzten 2 Tagen genossen wir nochmals die Stadt Salta ohne gross etwas zu unternehmen. Nun verbringen wir das Wochenende bei den Iguazu Wasserfällen, welche wir von der argentinischen wie von der brasilianischen Seite betrachten wollen.

Nun wünschen wir euch ein schönes und erholsames Wochenende. Zum Glück sind am Wochenende die Aktien- und Devisenmärkte geschlossen, somit bleiben der Franken, Dollar und der Euro stabil. Selbstverständlich bekommen wir auch in Südamerika etwas von diesem Debakel mit. Von unserer Seite als Reisende gesehen, ist der starke Franken sicherlich ein Vorteil, da wir mehr für unser Geld bekommen. Doch auch wir kommen ja einmal wieder nach Hause und somit hoffen wir doch, dass sich die ganze Situation wieder etwas beruhigt.

Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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