Von Malbec bis Chardonnay

4 09 2011

27. August – 3. September 2011

27. August -30. August 2011 Córdoba
31. August – 3. September 2011 Mendoza

Nach einer 8-stündigen Busfahrt haben wir die zweitgrösste Stadt Argentiniens erreicht. Córdoba ist als Universitätsstadt bekannt und es leben ca. 1,3 Millionen Menschen hier. In dieser Stadt verbrachten wir 4 Tage. Da wir immer noch ein wenig unter der Grossstadtmüdigkeit litten, haben wir ehrlicherweise nicht allzu viel gemacht. Am Wochenende hat es in Córdoba immer einen wunderschönen Kunstmarkt, den wir natürlich mit Genuss besuchten. Kaufen konnten wir uns nichts, da vor allem in meinem Rucksack (Elä) kein Platz mehr für Souvenirs frei ist. Sonst sind wir ein wenig in der Stadt herumgelaufen und haben die wärmeren Temperaturen genossen. Man bemerkt es gut, es wir langsam Frühling in Argentinien. Doch ganz faul waren wir trotzdem nicht. Am Montag machten wir uns per Minibus auf in das 87 km entfernte Villa Gral Belgrano. Die meisten von euch fragen sich nun, was es dort wohl zu sehen gab. Dieser 8000 Seelenort wurde 1930 von europäischen Einwanderern geründet und gilt als Deutschland in Argentinien. Zu finden sind aber nicht nur deutsche, sondern auch schweizerische Sachen und Namen. Vom Dirndl bis zur Lederhose, Bier gebraut nach dem Reinheitsgebot, Kuckucksuhren, Apfelstrudel und Schweinshaxe findet man hier alles. Die Hotels heissen zum Beispiel Berna und Interlaken sowie die Brauerei die wir besuchten Viejo Munich (altes München). Der Höhepunkt in diesem Ort ist das jährliche Oktoberfest, welches hauptsächlich von Argentiniern besucht wird. Es war irgendwie komisch all diese vertrauten Namen in Argentinien anzutreffen. Zu Mittag gab’s dann der Umgebung angepasst mal wieder Spätzle und Ragout, was sehr gut schmeckte. Ausser Essen, Bier trinken und Souvenirs betrachten kann man hier ehrlicherweise nicht allzu viel machen. Es gibt noch einen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, den wir dann am Nachmittag absolvierten. Ja und dann ging’s schon weiter mit dem Nachtbus ins Land der Sonne und des guten Weines. So lautet der Werbespruch der Provinz Mendoza.

Auf diesen Ort freuten wir uns ganz speziell, da in dieser Region 70% der argentinischen Weine hergestellt werden. 1861 wurde die Stadt von einem Erdbeben zerstört und beim Wiederaufbau verzichteten die Behörden aus Angst vor einem erneuten Erdbeben auf Hochhäuser. Somit entstand eine malerische Stadt die zu einem Spaziergang einlädt. Aber eben, wir waren ja hier um wieder einmal ein paar Bodegas (Winzereien) zu besuchen, die sich unter anderem im 16 Kilometer entfernten Maipú befinden. Am Mittwochabend stellten wir unser Programm für den Donnerstag zusammen. Wir recherchierten in Reiseführern und im Internet, welche Bodegas es gibt und welche uns am meisten interessierten. So machten wir und am Donnerstagmorgen mit dem Bus auf nach Maipú. Für eine Weinregion ist dieser Ort nicht wirklich einladend aber vielleicht sieht ja alles ein wenig schöner aus, wenn die Reben grün und voller Trauben sind. Wenn man hier von Bodega zu Bodega will, ist es von Vorteil ein Fahrrad zu mieten :-). Auf einer Strecke von 12 Kilometern findet man einige Bodegas sowie Olivenfarmen. Der Ablauf in den meisten Bodegas war immer derselbe, Besichtigung der Bodega mit anschliessender Degustation. Durchschnittlich haben wir für eine Führung inkl. Degustation von mehreren Weinen umgerechnet Fr. 4.00 bezahlt. Einen Tag reichte uns nicht aus um alles zu besichtigen was wir auf dem Programm hatten. Somit fuhren wir am Freitag nochmals mit dem Bus zu 3 weiteren Bodegas ;-)!

Hier eine kleine Übersicht der besuchten Bodegas inklusive Link zur Webseite, für diejenigen die es interessiert, was wir genau besucht haben:

Bodega La Rural (Rutini Weine, mit angeschlossenem Weinmuseum)
http://www.bodegalarural.com.ar

Bodega Familia Di Tommaso (älteste Bodega in Mendoza welche 1869 gegründet wurde)
Ist Bidus Favorit
http://www.familiaditommaso.com

Bodega Carinae (wird von einem französischen Paar seit 2003 geführt)
http://www.carinaevinos.com

Bodega Tempus Alba
http://www.tempusalba.com

Bodega Viña El Cerno (kleine aber feine Winzerei)
Ist Eläs Favorit
http://www.elcerno.com.ar

Bodega Boutique Mevi (neue Winzerei die im 2008 gegründet wurde)
http://www.fincamevi.com.ar
Dies war unsere letzte Bodega die wir besuchten. Um zur Bushaltestelle zu gelangen, hätten wir 1 km laufen müssen. Da aber gerade die Touristen-Polizei auf dem Grundstück der Bodega war, fragte die nette Dame die uns bewirtet hatte den Polizisten, ob er uns bis zur Haltestelle mitnehmen könnte. Es ist doch immer schön wenn man nach mehreren Degustationen von der Polizei mitgenommen wird :-)! Dein Freund und Helfer ist auf der ganzen Welt vertreten.

Berühmt ist das Gebiet vor allem für seinen Malbec, welche eine alte französische Rebsorte ist. Weltweit verfügt der Malbec heute über 34 000 Hektar Anbaufläche. Davon entfallen 71,5% auf Argentinien, 19,5% auf Frankreich, 3% auf Chile und 2% auf USA. Das grösste Anbaugebiet liegt heute mit etwa 24 000 Hektar in Argentinien, besonders in Mendoza trifft die Rebsorte auf ideale Bedingungen, da hier während 330 Tagen im Jahr die Sonne scheint.

Viele Winzereien sind Familienbetriebe die bereits seit mehreren Generationen geführt werden. Natürlich wir hier nicht nur Malbec produziert, sondern auch Weine wie der Cabernet Sauvignon, Shiraz, Merlot, Sauvignon Blanc und Chardonnay sind erhältlich. Meistens waren wir die einzigen Besucher in der Bodega, da momentan nicht Saison ist. Somit genossen wir recht viel Aufmerksamkeit und erhielten viele zusätzliche Infos, welche sehr interessant sind.

Hier in Maipú werden nicht nur Reben angebaut, sondern auch Oliven. Somit liessen wir es uns nicht nehmen, noch die Olivenfarm „Laur“ zu besichtigen. Selbstverständlich mit anschliessender Degustation verschiedenster Oliven und Olivenprodukten.
http://www.laursa.com.ar

Natürlich haben wir auch noch etwas von der Stadt gesehen aber hauptsächlich waren wir ja hier um den guten Wein zu geniessen :-)! Somit entstand dieser Bericht auf der Dachterrasse unseres Hostels, bei strahlendem Sonnenschein und einem guten Glas Malbec :-)! Morgen führt unsere Reise, welche sich hier in Südamerika langsam zu Ende neigt, nach Valparaíso (Chile).

Mit lieben Grüssen, nun zum letzten Mal aus Argentinien und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/t9TGKzm7X2UmrR1YA



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1 Antwort zu “Von Malbec bis Chardonnay”

  • Chrigu & Debby sagt:

    Hola zäma

    Vielen Dank für die schöne Karte aus Argentinien.
    Geniess noch die letzte schöne Momenten in Süd Amerika (hört sich alles sehr gut an) und happy travels.

    Liebe Grüsse von uns

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