Auf der Suche nach heissen Quellen

20 10 2011

11. Oktober – 20. Oktober 2011

Route: Mangonui – Paihia Bay of Islands – Whangarei – Red Beach Whangaparoa – Miranda – Kauaeranga Valley – Coromandel – Hahei – Tairua – Rotorua – Taupo – Turangi

Nach der Portion Fish-and-Chips machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Touristen-Informationsbüro in Mangonui. Als wir uns ein wenig umgesehen hatten, sprach uns ein älterer Mann an, mit der Frage, ob wir ihm rasch mit seinem PC Problem helfen konnten. Ich hielt mich schön zurück und überliess das Helfen Bidu, da er mit dem Thema PC vertrauter ist als ich. Nach längerer Zeit funktionierte alles so wie sich der Mann das wünschte. Als Dank lud er uns zu sich nach Hause ein. Wir erhielten etwas zu Essen und konnten über Nacht vor seinem Haus campen. Dieses Angebot schlugen wir natürlich nicht aus und verbrachten einen netten Abend mit dem humorvollen Engländer der zwischen den beiden Ländern hin und her pendelt.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Paihia zu den berühmten Bay of Islands die für ihre atemberaubende Küstenlandschaft bekannt ist. Vorab entnahmen wir dem Reiseführer diesen folgenden Satz: „Durchzogen von dutzenden Buchten mit klarem Wasser, das in türkisen und tiefblauen Farbtönen schimmert gehört die Bay of Islands zu den grossartigsten Sehenswürdigkeiten Neuseelands“. So konnten wir erahnen wie schön es dort doch sein mag. Doch eben der Wettergott meinte es nicht gut mit uns und wenn es regnet sieht man von all dem rein gar nichts. So entschlossen wir uns, ohne jegliche Bootstour gemacht zu haben die Bay of Islands bereits am nächsten Tag wieder zu verlassen. Auch hier sagt der Reiseführer folgendes: „Man kann die Bay of Islands nicht verlassen, ohne irgendeinen Ausflug mit einem Boot zu machen.“ 🙂 Weiter ging die Reise, natürlich bei Regen, nach Whangarei. Dort besichtigten wir die Whangarei Wasserfälle. Natürlich waren diese nicht ganz so spektakulär wie die Iguazu Wasserfälle. Als es aufhörte zu regnen nutzen wir die Gelegenheit um noch ein wenig am wunderschönen Flussufer entlang zu laufen. Danach wollte Bidu noch die Abbey Caves (Höhlensystem mit Glühwürmchen) besichtigen. Doch leider war bereits der Eingang voller Wasser, so das eine einigermassen trockene Besichtigung unmöglich war. Den Abend liessen wir dann im Brauhaus Frings bei einem köstlichen Bier ausklingen. Bevor wir von Whangarei aus weiterreisten, machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Kiwi Haus. Dort sahen wir unsere ersten Kiwis. Der Kiwi ist ein flugunfähiger Vogel sowie zugleich das Wahrzeichen Neuseelands. Wir hoffen natürlich sehr, dass wir diesen berühmten Vogel mit dem langen Schnabel auch noch in freier Natur sehen werden. Das Wetter wurde gegen Mittag an diesem Donnerstag auch immer besser und so konnten wir die schöne Küstenlandschaft und deren Strände um Waipu Cove und Whangaparoa so richtig geniessen.

Am Samstag hatten wir wieder einmal vor unsere Wanderschuhe zu gebrauchen. Wir waren ganz erstaunt, als wir am Morgen früh die Vorhänge unseres Campers öffneten und noch etwas Verschlafen den blauen Himmel über uns wahrnahmen. Nun aber rasch aus dem Schlafsack raus, rein in die Kleider, frühstücken, den Abwasch erledigen, alles zusammenpacken und los kann die Fahrt zum Kauaeranga Valley gehen. Auf einer fast 6 stündigen Wanderung, welche durch den Wald, über Bäche und vor allem über viele Treppenstufen führte, erreichten wir die spektakulären Pinnacles auf 759 MüM. Als ich oben ankam musste ich feststellen, dass meine Kondition auch schon mal besser war aber eben die letzte Wanderung liegt auch schon länger zurück. Mit etwas schweren Beinen ging es denselben Weg wieder zurück. Wir entschieden uns die Nacht hier im Coromandel Forest Park zu verbringen. Der Campingplatz hatte ausser einem WC nicht viel zu bieten, doch auf eine kleine Dusche wollten wir trotzdem nicht verzichten. So hiess es dann Wasser aus dem Fluss holen und da dies uns doch etwas kalt war, kochten wir halt einen Teil auf. Nach dieser Waschaktion rochen wir wieder besser als zuvor ;-)!

Als wir am anderen Morgen aufwachten, war der ganze Campingplatz unter Wasser. Es hatte fast die ganze Nacht durchgeregnet und somit mussten wir schauen, wo wir am besten durch den Sumpf fahren konnten ohne stecken zu bleiben. Das heutige Tagesziel war klar, ein Ort finden, der am Abend das Spiel All Blacks gegen die Wallabies überträgt. Wir fuhren auf der SH25 nach Coromandel und da es uns dort so gut gefiel, entschieden wir spontan die Nacht hier zu verbringen. Vom Camping aus konnten wir auch zu Fuss ins Pub laufen. Doch vor dem Match mussten wir einmal schauen, dass der Innenbereich unseres Campers trocken wurde und zugleich nutzen wir die Sonnenstrahlen für einen Waschaktion. Nach getaner Arbeit ging’s dann aber definitiv ins Pub und die All Blacks erledigten ihren Job souverän und siegten über ihren Erzfeind Australien. Auch wir waren über das Resultat erfreut, weil somit steigt hoffentlich nächsten Sonntag eine riesen Party im ganzen Land.

Etwas müde vom langen aufbleiben (wir sind uns das nicht mehr so gewöhnt, da wir ja auch nur älter werden) :-), fuhren wir nach Hahei, wo sich der Kalksteinbogen „Cathedral Cove“ befindet. Nach dem kurzen Spaziergang dorthin und am weissen Sandstrand von Hahei hatten wir für die nächsten Tage nur noch eine Mission. Die lautete im wahrsten Sinne des Wortes; von einer heissen Quelle zur nächsten zu fahren. 9 Kilometer südlich von Hahei liegt der berühmte Hot Water Beach, wo Thermalquellen direkt unter dem Sand brodeln. In den 4 Stunden Niedrigwasser kann man mit ganz vielen anderen Leuten ein Loch in den Sand buddeln, damit man sein eigenes Warmwasserpool hat. Voller Tatendrang marschieren wir zu dem bestimmten Strandabschnitt und Bidu schaufelte einmal drauflos, ja und ich sah ihm dabei zu. Bereits nach kurzer Zeit hatte er ein recht grosses Loch geschaufelt, das sich mit warmem Wasser füllte. Eine aufmerksame Mutter hatte dies auch bemerkt und setzte bereits einmal ihre 2 kleinen Kinder zu Bidu ins Pool :-). Es war unglaublich wie viele Kinder, Hunde und andere Leute an diesem Ort wie verrückt Löcher in den Sand gruben aber ganz so einfach war dann das Ganze doch nicht. Zum Teil war das Wasser so heiss, dass man sich schlichtweg fast verbrannte oder dann spülte das Meer wieder viel zu kaltes Wasser in die „Pools“. Zum Schluss schaffte es Bidu dann doch noch ein paar Minuten im selbstgeschaufelten Pool zu sitzen! Von hier aus fuhren wir entlang der Bay of Plenty zu unserem nächsten Ziel. Leider ist in dieser Bucht vor ca. 2 Wochen in der Nähe der Motiti Island ein schweres Frachtschiffunglück passiert und somit läuft seit Tagen Öl ins Meer. Dieses Unglück hat bereits vielen Tieren das Leben gekostet und die Strände vor allem rund um Papamoa sind mit Öl übersät. Da übers Radio Freiwillige gesucht wurden, die helfen die Strände wieder einigermassen zu säubern, haben wir uns gedacht, dass wir uns dort melden. Nun warten wir auf eine Antwort, ob unsere Hilfe benötigt wird.

Der nächste Ort in dem wir Halt machten, braucht unserer Meinung nach kein Ortsschild. Man riecht den Ort förmlich. Rotorua wo sich zischende Geysire, dampfende heisse Quellen und explodierende Schlammlöcher befinden gilt als aktivste Thermalgegend Neuseelands. Die Luft ist schwefelhaltig und so „stinkt“ es hier den ganzen Tag nach faulen Eiern. Wir durften uns im Polynesian Spa in einem privaten Pool, extra nur für uns zwei, erholen. Ganz herzlichen Dank nochmals an Gaby für diesen Gutschein, wir haben die 30 Minuten im 39°C heissen Wasser sehr genossen. Nahe von Rotorua befindet sich noch das Wai-o-Tapu Thermalgebiet. Auf über 18 km2 erstreckt sich dieses Gebiet, doch nur ein kleiner Teil davon kann von den Besuchern begangen werden. Wai-O-Tapu ist übersät mit kollabierten Kratern, heissen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Es war recht spannend die vielen verschiedenen und meistens brodelnden Tümpel zu sehen. Der Lady Knox Geysir gehört auch noch zu diesem Wunderland. Dieser bricht täglich um 10.15 Uhr aus. Dies geschieht leider nicht auf natürliche Weise, sondern oben in den Geysir wird eine seifenartige Substanz geschüttet, damit dieser dann ausbricht. Na ja wir fanden diese Show nicht so toll aber Hauptsache den vielen anderen Zuschauern hat es gefallen.

Eigentlich wollten wir in der Nähe von Turangi im Tongariro National Park wandern gehen. Als wir aber hier ankamen, erklärte man uns, dass der Tongariro Alpine Crossing Treck wegen dem starken Wind und des Neuschnees von vorletzter Nacht geschlossen ist. Nun reisen wir halt ohne diese Wanderung weiter auf der Nordinsel Richtung Süden.

Wir wünschen euch eine gute Zeit, hasta pronto und GO ALL BLACKS!
Eliane, Beat und Grumo

PS. Vielen herzlichen Dank an McDonald’s für das gratis Internet :-)!!!

https://photos.app.goo.gl/d9zF52bspYHnYU2a6



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>