Vom Volcanic-Loop bis zum Wine-Trail

31 10 2011

21. Oktober – 30. Oktober 2011

Route: Turangi – Egmont National Park – New Plymouth – Hawera – Wanganui – Dannevirke – Napier – Hastings – Dannevirke – Martinborough – Cape Palliser – Wellington

Am 21. Oktober als wir Turangi verliessen, wollten wir schon noch einen Blick auf die umliegenden Vulkane werfen. So entschieden wir uns dem Volcanic Loop, welcher rund um den Tongariro National Park führt, entlang zu fahren. Dieses Bild auf die 3 Vulkane Mt. Tongariro (1986 MüM), Mt. Ngauruhoe (2287 MüM) und Mt. Ruapehu (2797 MüM) erinnerte uns stark an Südamerika, nur waren die Vulkane dort doch etwas höher als diese hier. Weiter ging’s auf den Forgotten World Highway der in Taumarunui beginnt und kurz vor Stratford aufhört. Diese Strasse, von welcher ein Teil noch nicht asphaltiert ist, geriet wirklich ein wenig in Vergessenheit. Die meisten Häuser die man während den 155 km sieht, sind nicht mehr bewohnt. Die Gegend hat uns gut gefallen aber wohnen möchten wir dort auch nicht. Fast am Ende dieser hügeligen Landschaft angekommen, konnten wir bereits einen Blick auf einen weiteren Vulkan, den Mt. Taranaki oder auch Mt. Egmont genannt, werfen. Zu diesem wollten wir heute noch hinfahren. Einige Kilometer vor dem Egmont National Park übernachteten wir vor einem Restaurant mit einem grossen Parkplatz. Der nette Besitzer, ein ausgewandeter Holländer (ja die Holländer haben wir besonders gerne :-)), lud uns dann am Abend noch zu einem Happen Essen und einem Bier ein. So als Reisender hat man es zwischendurch schon sehr schön ;-). Am Morgen planten wir wieder mal eine Wanderung beim Mt. Egmont aber eben, das liebe Wetter machte uns schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Nein, wir wollen uns ganz und gar nicht über das Wetter beklagen aber manchmal fällt uns wirklich nicht viel ein, was wir hier bei Regen noch tun können. Nur noch so viel zu diesem Thema, wir haben sogar angefangen Yatzy zu spielen :-). So fuhren wir halt weiter nach New Plymouth, gingen dort im wunderschönen Pukekura Park spazieren und verweilten dann noch im Puke Ariki, was ein Informationszentrum, Museum und zugleich eine Bibliothek ist.

Da es am anderen Morgen mal nicht regnete und der Mt. Egmont National Park nicht so weit weg von New Plymouth war, fuhren wir dieselbe Strecke nochmals zurück, damit wir doch noch bei diesem immer noch aktiven Vulkan (der letzte Ausbruch war vor 250 Jahren) etwas Wandern gehen konnten. Danach verabschiedeten wir uns von den Vulkanen und unsere Route führte zurück nach New Plymouth und dann auf den Surf Highway. Die Strände die auf dieser 105 km langen Strecke liegen, gelten als die besten Surf-Strände Neuseelands. Leider verläuft die Strasse nicht direkt der Küste entlang, sondern man muss meistens noch einige Kilometer zu den Stränden hinausfahren. Übernachtet haben wir an diesem Sonntag, dem legendären Sonntag im Rugby Sport, in Hawera. Dieser kleine Ort ist zugleich der letzte auf dem Surf Highway. Es gibt nicht allzu viel zu sehen hier aber Hauptsache es hatte ein Pub, welches den Rugby Final übertrug. Wir waren dann auch die einzigen Nicht-Einheimischen die sich unter das Rugby-Volk mischten und wurden auch dementsprechend begafft. Der Match verlief bis zur Pause sehr gut für die All Blacks aber als dann in der 2. Halbzeit die Franzosen innert ein paar Minuten bis auf einen Punkt 7:8 aufholten, wurde es ganz still im Pub. Während den letzten 20 Spielminuten hätte man wahrscheinlich gehört, wenn eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre, so angespannt waren die Kiwis. Zum Glück kam dann endlich der erlösende Schlusspfiff und Neuseeland konnte sich nach langen 24 Jahren wieder einmal als Rugby Weltmeister selber feiern. Wir freuten uns natürlich auch sehr über diesen Sieg aber zugegeben, am meisten beeindruckte uns bei den All Blacks-Spielen immer der HAKA :-)!

Am Montag wollten wir dann nochmals an die Ostküste fahren, da wir die Umgebung um Hawke‘s Bay noch nicht kannten. Der Weg führte uns nach Wanganui und dann von dort weiter Richtung Palmerston North. Eigentlich ist diese Strecke nichts Besonderes aber an diesem herrlichen Montag sahen wir plötzlich ein Schild mit dem Slogan „Free Food 4 km“. Dann etwas weiter kam ein weiteres Schild „Free Coffee 2 km“. Bidu meinte dann zu mir, komm wir fahren da raus und sehen was los ist. Gut, so bogen wir ab und gelangten zu einem Festzelt. Ein netter Herr in oranger Weste wies uns in den Parkplatz ein und fragte uns von wo wir sind. Eben ja die schöne Schweiz kommt schon bei allen Leuten immer sehr gut an aber automatisch bekommen wir dann auch zu hören, wie reich wir dort ja alle seien. Klar bei uns wächst das Geld ja auch an den Bäumen und somit müssen wir nicht dafür arbeiten gehen :-). Wir erhielten dort frischen Kaffee, Wasser, Äpfel und eine Wurst vom Grill und in der Zwischenzeit wurde uns sogar noch die Windschutzscheibe geputzt. Der Grund für diesen Anlass war, eine Kampagne gegen übermüdetes Autofahren. Vielleicht könnte man dies zur Abwechslung auf den Schweizer Autobahnen auch einführen.

Insgesamt verbrachten wir 2 Tage in Napier. Diese Stadt wurde 1931 von einem Erdbeben vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau setzte man auf die Art-déco-Architektur, womit heute recht viel Geld mit Touristenführungen verdient wird. Uns gefiel die Stadt sehr gut, da man dort einige Möglichkeiten hat, etwas zu unternehmen. So mieteten wir wieder 2 Fahrräder und fuhren der ellenlange Küste entlang. Natürlich durfte ein Besuch in einem Weingut nicht auf unserem Programm fehlen, da in dieser Region auch guter Wein produziert wird. Da wir an diesem Tag mit dem Auto unterwegs waren, beschränkten wir uns auf die folgenden 2 Weingüter die etwas ausserhalb von Napier beieinander liegen.

Church Road Winery, renommiertes Weingut mit einem interessanten Museum
http://www.churchroad.co.nz

Mission Estate Winery, ältestes Weingut in Neuseeland welches 1851 gegründet wurde
www.missionestate.co.nz

Leider gab es an diesem Tag keine Führungen und so probierten wir halt nur den Wein. Das tolle hier ist, dass die Degustationen von mehreren Weinen kostenlos ist. Das Weingut Mission Estate hatte sogar noch einen Malbec zum Probieren. Bei diesem Glas Wein erhellten sich unsere Gesichter ganz spontan und unsere Gedanken schwappten wieder einmal über den Pazifik nach Mendoza, Argentinien. Danach fuhren wir weiter nach Hastings, wo es aber nicht allzu viel zu sehen gab. Mit einem Abstecher zum Ort mit dem längsten Namen der Welt, landeten wir am Abend im Ort Dannevirke, wo wir über Nacht blieben. Von hier aus fuhren wir dann weiter nach Martinborough. Dummerweise brach unterwegs noch der Scheibenwischer auf der Fahrerseite ab. Vor ca. 2 Wochen haben wir bereits den Scheibenwischer auf der Beifahrerseite verloren, den wir dann aber wieder fanden und mit einem Kabelbinder fixieren konnten. Doch dieser heute ging bei Tempo 100 km/h verloren und umdrehen war etwas Schwierig. Nun gut, fuhren wir halt zur nächsten Garage und dieser wechselte dann die Scheibenwischer miteinander aus, damit wenigstens Bidu als Fahrer an diesem Tag freie Sicht hatte, was auch nötig war, da es zur Abwechslung wieder einmal in Strömen regnete.

Martinborough ist ein winziger Ort unweit von Wellington. Dieses Dorf hat sich aber in eine bekannte Weinregion verwandelt, die einige der besten Rotweine Neuseelands produziert. Der Pinot Noir von hier, ist in der ganzen Welt berühmt. Wie ihr euch schon denken könnt, gingen wir natürlich wieder einige Weingüter besuchen. Dieses Mal machten wir uns nicht wie in Argentinien mit dem Fahrrad auf den Weg, sondern liefen ganz einfach von Weingut zu Weingut. Diese sind nämlich so nahe beieinander, dass man das Geld besser in guten Wein investiert, als in ein Fahrrad.

Ata Rangi, eines der besten Weingüter in Neuseeland
http://www.atarangi.co.nz

Cambridge Road, eine ganz kleines Weingut welches nur 12‘000 Flaschen Rosé- und Rotweine produziert pro Jahr. Leider keine Weisswein-Produktion
http://www.cambridgeroad.co.nz

Haythornthwaite Wines, kleines aber feines Weingut mit sehr gutem Gewürztraminer
http://www.haythornthwaite.co.nz

Schubert Wines, dieses Weingut wird von Kai Schubert und Marion Deimling, welche ursprünglich aus Deutschland sind, geführt
http://www.schubert.co.nz

Vynfields, Weingut mit kleinem Restaurant. Produzieren einen Rotwein namens Mad Rooster, was so viel wie verrückter Hahn bedeutet. Die Traubensorte die dafür verwendet wird konnte bis heute nicht identifiziert werden
http://www.vynfields.com

Auch hier gab es leider keine Touren sondern man ging direkt über ins Degustieren. Beim Weingut Vynfiels verweilten wir etwas länger, da wir dem leckeren Angebot von frisch duftendem Brot mit diversen anderen Köstlichkeiten nicht wiederstehen konnten. Am Sonntagmorgen haben wir dann das schöne Martinborough, bei noch schönerem Wetter, verlassen. Wir fuhren der herrlichen Strasse, die eingerahmt vom Meer und der Berge der Aorangi Range ist, bis zum Cape Palliser hinaus. Das Cape Palliser ist der südlichste Punkt der Nordinsel. Um zum Cape Palliser Leuchtturm hoch zu gelangen, müssen zuerst 250 Treppenstufen überwindet werden, doch danach wird man mit einer grossartigen Aussicht, welche bis auf die Südinsel reicht, belohnt. Etwas weiter hat es auch noch eine Pelzrobben-Kolonie. Es war wieder fantastisch diesen „härzigen“ Tieren beim Spielen und Faulenzen zuzusehen. Wir hätten dort Stunden verweilen können. Dieser Abstecher hatte sich definitiv gelohnt und können wir sehr weiter empfehlen.

Nun sind wir am Ende der Nordinsel in Wellington angekommen. Hier können sich unsere Rücken in den nächsten Tagen auf einer richtigen Matratze entspannen, da wir die Gelegenheit haben, bei einer Bekannten von uns (Lina Sutherland) zu verweilen. Wir wollen uns nicht über unsere Maträtzchen, welche wir im Camper haben beklagen aber nur so viel dazu, man könnte gerade so gut auch nur auf einem Brett schlafen ;-).

Wir grüssen euch ganz lieb aus Wellington und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/kHiYdimXXDnVUHZX7



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1 Antwort zu “Vom Volcanic-Loop bis zum Wine-Trail”

  • Debby sagt:

    Liebe Eliane und Bidu

    Da Chrigu und ich profis sind in Schlecht-Wetter-Reisen (z.B. 6 Monate Canada) hier ein paar Spiel-tipps:

    1) Backgammon (einfach zum lernen, nachher gibt’s noch haufen diskussionen und Spielregeländerungen; so wird es niet langweilig)
    2) Schach (gleich wie Backgammon, aber schon mehr für Profi’s; das gute daran; es dauert und dauert und dauert; plötzlich scheint die Sonne!)
    3) Halma: gut für ein 15-min-break

    Viel Spielspass und natürlich noch mehr Sonne!

    Liebe Grüsse aus der Nebel

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