Im tiefsten Canyon der Welt

3 07 2011

23. Juni – 28. Juni 2011

Arequipa, die 2. grösste Stadt Perus und wohl auch eine der schönsten Städte in diesem Land. Das koloniale Arequipa mit seinen erlesenen Museen, seiner fantastischen Architektur sowie der einmaligen Landschaft, die zu den wildesten von Peru gehört. Es ist ein Land mit aktiven Vulkanen, heissen Quellen, Wüsten in grosser Höhe und den tiefsten Canyons der Welt. Die Einheimischen sagen, als sich der Mond von der Erde getrennt habe, habe er vergessen, Arequipa mitzunehmen. Was sehr wohl etwas Wahres hat.

In dieser wunderschönen Stadt angekommen, genossen wir erstmals die herrliche Umgebung der Plaza de Armas, bevor wir uns auf die Suche nach einem Touranbieter machten. Wir wollten nämlich von Arequipa aus für 3 Tage und 2 Nächte den tiefsten Canyon der Welt erkunden. Wahrheitshalber müssen wir noch schreiben, dass der Colca Canyon doch nicht ganz der Tiefste ist. Dieser wird nur noch vom Canyon del Cotahuasi in der Nachbarschaft überragen, der ist nämlich noch 163 m tiefer.

Am Samstag, morgens um 03.00 Uhr, wurden wir von unserem Guide und der insgesamt 9 köpfigen Gruppe abgeholt. Wie ihr seht, kann reisen ganz schön anstrengend sein, da wir mitten in der Nacht aufstehen müssen ;-). Von Arequipa aus ging’s bis nach Chivay, wo wir frühstücken durften. Leider war es an diesem Morgen so bitterkalt, dass die Butter einfach gefroren blieb, die wir verstreichen sollten. Danach fuhren wir weiter zum Cruz del Condor. Dies ist ein Aussichtspunkt wo man die gigantischen Kondore beobachten kann. Wir erhielten 50 Minuten Zeit und hofften, dass wir diese Vögel, welche eine Flügelspannweite von bis zu 3 Meter haben, sehen konnten. In den ersten 20 Minuten war weit und breit nichts zu sehen, doch dann plötzlich tauchten etwa 5 Kondore wie aus dem nichts auf und innert Minuten wurden es immer mehr. Inmitten der gigantischen Bergwelt einen solchen Vogel zu sehen, war sehr eindrücklich. Ob ihr es glaubt oder nicht, zum Schluss waren es etwa 25 Kondore, die über unsern  Köpfen kreisten. Danach war es nur noch eine kurze Strecke mit dem Bus, bis wir zum Anfang des Treks gelangten. Von da aus nahmen wir die 3-tägige Wanderung über 21 Kilometer inklusive Sack und Pack in Angriff.
Der erste Tag war für unsere Knie recht anstrengend, da es 2 Stunden lang nur bergab ging. Als wir dies endlich geschafft hatten, ging es noch ein Stück bergauf bevor wir dann unseren Mittagsplatz erreichten, der zugleich auch unser Nachtlager war. Etwas erledigt, vor allem von der Hitze, durften wir unsere einfach eingerichteten Cabanas beziehen und dann ein feines Mittagessen geniessen. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung doch viel gab es in diesem kleinen Dorf nicht zu machen und so entschieden sich die meisten, den verpassten Schlaf von letzter Nacht nachzuholen. Gegen Abend war es dann wieder vorbei mit der grossen Hitze und wir mussten die kurzen Hosen gegen lange Kleider tauschen. Die Nächte werden hier nämlich sehr kalt und nach dem Nachtessen wollten alle nur noch ins einigermassen warme Bett.
Der zweite Tag war zugleich Sonntag und wir starteten diesen gemächlich und mit einem Pancake-Frühstück. Wenn es für die Touristen auf den Touren kein Brot hat, gibt es einfach die amerikanische Variante, was zwischendurch auch nicht schlecht ist. Dieser Tag war nicht so anstrengend und viele Kilometer sowie Höhenmeter gab es nicht zurückzulegen. Auf dieser Etappe besuchten wir in einem anderen Dorf noch ein traditionelles Museum, wo wir noch so einiges über die Einheimischen und ihre Bräuche erfuhren. Nach diesen Einblicken in ein etwas anders Leben als wir dies führen, machten wir uns auf, um zu unserer 2. Lodge zu gelangen. Ganz unten im Canyon befinden sich 3 bis 4 Lodges, welche alle einen Pool haben. Diese Oase sieht aus wie im Paradies und dies war zugleich auch der Name unserer Lodge. Was gibt es besseres als nach einem Fussmarsch unter peruanischer Sonne sowie vielem Staub ins kühle Nass zu springen?! Dies setzten wir dann auch alle in die Tat um und diese Abkühlung war herrlich. Wir badeten inmitten einer Landschaft die für uns nicht alltäglich ist. Rings um den Pool waren wir umgeben von riesigen Felswänden. Den Nachmittag verbrachten wir alle zusammen bei einem fast kühlen Bier und jeder hatte etwas von sich oder seiner Reise zu erzählen. In einem Punkt teilten wir aber alle dieselbe Meinung: Dies betrifft das Leben der Leute hier im Canyon, welche alle Lebensmittel aus dem nächsten Ort Cabanaconde holen gehen müssen und dies zu Fuss mit ihren Lasttieren. Es gibt keine Strasse für Autos, die mal schnell runterfahren und alle notwenigen Sachen bringen könnten. Darum waren die Lebensmittel wie Wasser, Bier und Früchte auch recht teuer, was sich aber rechtfertigt, wenn man sieht, was für einen Marsch diese Leute immer zurücklegen müssen.
Am dritten und letzten Tag war dann bereits wieder um 05.00 Uhr Tagwache und ohne Frühstück hiess es dann „hoch den Canyon“. Ein Vorteil hatte das frühe Aufstehen jedoch, es war angenehm kühl und so etwas angenehmer zum Hochlaufen. Am Vorabend erzählte uns der Guide noch, dass der Streckenrekord bei 1.15 Std. liegt aber wir nicht hasten müssten und genügend Zeit hätten. Für mich war sogleich klar, dass Bidu diesen Rekord brechen wollte. Dies schaffte er dann auch und zwar in 1.10 Std. Ich konnte bei diesem Tempo nicht mithalten und absolvierte die 6 Km und über 1000 Höhenmeter in etwas weniger als 2 Std. Bis zum langersehnten Frühstück in Cabanaconde verstrichen noch einige Minuten, da wir auf die ganze Gruppe warten musste. Das war halt der Nachteil, wenn man zu den schnellsten gehören wollte :-)! Danach ging es mit mehreren Stopps wieder zurück nach Arequipa. Unterwegs sahen wir noch ganz viele Lamas, Vilcunas  und Alpacas die in einem riesigen Nationalpark leben. Auch diesen Trek haben wir gut überstanden und haben eine total andere Landschaft Perus kennengelernt, als wir dies auf unserem Trek in Huaraz gesehen hatten.

Den letzten Tag den wir noch in Arequipa übrig hatten, nahmen wir ganz gemütlich. Nochmals besichtigten wir die wunderschönen Kolonialbauten und am Abend kochten wir uns im Hostal (was wieder einmal der Hit war) ein feines mexikanisches Nachtessen.

Unsere Reise führt uns nun zum letzten Ort in Peru nämlich nach Puno. Puno liegt am grössten See Südamerikas welcher zugleich auch noch der höchst gelegene schiffbare See der Welt ist. Es handelt sich hier um den Titicacasee. Danach fahren wir bereits weiter nach Bolivien bis nach Copacabana. Auch dieser Ort liegt noch am bekannten See. Beide Orte sind ein guter Ausgangspunkt um einige Inseln zu besuchen, die sich auf dem See befinden. Somit wird der nächste Bericht von beiden Ländern handeln. Wir machen uns nun mal auf die Suche nach dem berühmten Schatz, der hier verborgen sein sollte. Den meisten ist dies sicherlich ein Begriff, da der König der Lausbuben ja auch schon hier war.

Beim nächsten Bericht könnt ihr mehr darüber lesen :-).

Mit lieben Grüssen bereits aus Bolivien und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/nN3y6CDpgteKBdXp8



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2 Antworten zu “Im tiefsten Canyon der Welt”

  • ruth sagt:

    hallo zaeme s isch wieder sehr inressant öie bricht .dir bidu gratuliere mir zu dim rekort!ruth u werner

  • Eamonn und Gaby sagt:

    Grease möcht gerne wissen ob Grumo etwas vom schatz abgeben würde?(Sie wäre dann auch bereit Ihn gleich zu Heiraten):-)

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