Warten auf 2012

3 01 2012

29. Dezember 2011 – 3. Januar 2012

Wir verliessen Neuseeland mit demselben Wetter, wie anfangs Oktober als wir dort angekommen sind. Der Himmel war trüb und es regnete. Vielleicht war der Himmel aber nur einfach traurig darüber, dass wir das Land bereits wieder verliessen ;-). Einen Unterschied gab es aber zu anfangs Oktober, mittlerweile war es in Neuseeland Sommer geworden. Der Flug nach Sydney dauerte nur 3 ½ Stunden und diese vergingen wortwörtlich wie im Flug. Beim Landeanflug auf die Millionenstadt bekamen wir bereits die Oper und die Harbour Bridge zu sehen. Wohl die 2 schönsten und imposantesten Bauwerke in der ganzen Stadt. Sydney ist die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales. Fälschlicherweise wird die Stadt oftmals für die Hauptstadt Australiens gehalten, doch dies ist Canberra. Sydney wurde am 26. Januar 1788 gegründet und ist mit ca. 4,5 Millionen Einwohnern die grösste Stadt des australischen Kontinents. Bidu und ich besuchten Sydney bereits gemeinsam im Jahr 2007 und ich war schon im 2006 mit meiner Kollegin Gaby hier. Somit hatten wir keinen Stress um von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu hetzen.

Am Freitagmorgen verliessen wir die Jugendherberge recht früh, da wir nicht sehr lange schlafen konnten. Wir wohnten sehr zentral und konnten ins Zentrum laufen, was sehr praktisch war. An diesem Tag war es etwas bewölkt und somit spazierten wir über die Harbour Bridge und gingen schauen, von wo wir morgen das Feuerwerk schauen wollten. Die Entscheidung fiel auf den Botanischen Garden, welcher Platz für 20‘000 Schaulustige bietet. Silvester ist in dieser Stadt ein riesen Thema und viele Leute kommen extra aus der ganzen Welt angeflogen um New Year‘s Eve hier zu feiern.

Und dann war es soweit der letzte Tag im Jahre 2011 stand vor der Tür. Um 08.00 Uhr machten wir uns auf den Weg in den Botanischen Garten und dachten (wir waren wohl etwas naiv) :-), dass es bestimmt noch nicht so viele Leute hat. Ehm ja, was wir dann vor dem Garten antrafen, hätten wir uns nie träumen lassen. Wir suchten etwa 10 Minuten lang den Anfang der Warteschlange, bis wir irgendwo in der ganzen Menschenmenge einen Mann sahen mit dem Schild „The Queue starts here“. Wie wir später erfuhren, befanden wir uns morgens um 08.30 Uhr unter den ersten 9‘000 Menschen um in den Garten zu gelangen. Das Feuerwerk fand ja erst um Mitternacht statt aber jeder wollte natürlich am Abend die beste Sicht auf den Hafen haben. Einige Freaks campierten bereits 36 Stunden vor Türöffnung vor dem Eingang. Wir setzten uns dann mal schön brav wie alle anderen auch auf den Boden und das Warten konnte beginnen. Dieser Tag ist eigentlich rasch erzählt, da wir diesen mit warten verbrachten. Um 10.00 Uhr öffneten die Türen und dann ging’s ab und zu mal vorwärts. Um 12.10 Uhr schafften wir es dann in den Garten gelassen zu werden und dann begann die Suche nach einem einigermassen guten Platz. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig und hatten einen guten Blick auf die Oper und die Hälfte der Harbour Bridge. Somit hatte sich das lange Warten draussen schon mal gelohnt. Da wir den Platz auf keinen Fall mehr verlassen konnten, sassen wir einfach auf unseren Plätzen und von Zeit zu Zeit ging sich einer von uns die Beine vertreten. Etwas später gesellte sich noch Nathan aus Kanada zu uns. Um die Zeit rumzukriegen, spielten wir gemeinsam Yatzy :-). Erstaunlicherweise verging die Zeit doch recht schnell, da es in einer solchen Menschenmenge immer etwas zu sehen gibt. Trotzdem war es ein wenig eine nervenaufreibende Sache, da einige Leute meinten, sie können sich auf den kleinsten freien Zentimeter irgendwo inmitten haufenweiser Leute zwängen. Somit hatten die Security-Leute alle Hände voll zu tun, um so viele Menschen unter Kontrolle zu halten. Um 21.00 Uhr gab es ein kleines Familien-Feuerwerk, was ganz nett war. Dann war es endlich soweit. 90 Sekunden vor Mitternacht startete der Countdown auf einer Anzeige in der Mitte der Harbour Bridge. Ein Feuerwerk zu beschreiben ist eine recht schwierige Sache doch so viel können wir sagen; Das Thema war „Time to Dream“ und der Himmel über der Oper und der Harbour Bridge erhellte sich in den verschiedensten Farben. Das ganze Spektakel war riesig, obwohl es „nur“ 15 Minuten dauerte. Auf jeden Fall war es für uns Beide das grösste und wohl auch das schönste Feuerwerk das wir bis jetzt gesehen haben.
Die Organisatoren beginnen 15 Monaten vor Jahreswechsel mit der Planung des Feuerwerkes und es werden ca. 6‘000 Arbeitsstunden in das Ganze investiert. Die Kosten betrugen 6,5 Millionen AUD. Insgesamt sahen sich über eine Million Menschen das Feuerwerk in der Stadt an. All diese Zahlen sind unglaublich und es lässt sich darüber streiten, ob man vor allem mit dem vielen Geld in der heutigen Zeit nicht etwas Besseres machen könnte. Sydney zählt wohl zu der Stadt auf der ganzen Welt mit dem bekanntesten Silvester. Natürlich lässt es sich darüber streiten. Wie ihr seht, beendeten wir das alte Jahr mit einer einzigen Tätigkeit und zwar warten. Es war schön dies zu sehen aber jedes Jahr möchten wir das dann auch nicht. Somit ist bereits etwas klar, nächsten Silvester werden wir bestimmt nirgends in einer Schlange von Leuten auf irgendetwas warten :-)!

Am 1. und 2. Januar strahlte die Sonne von morgens bis abends vom wolkenlosen Himmel. Was gibt es besseres als sich bei heissen 30 Grad im Meer abzukühlen. Somit fuhren wir mit der Fähre nach Manly und genossen dort einige Stunden am Strand. Das Meer hatte eine angenehme Temperatur und der Strand ist auch sehr schön. Von diesem war um die Mittagszeit nicht mehr viel zu sehen, da es so viele Menschen hatte, die dieselbe Idee hatten wie wir. Es waren aber trotzdem 2 sehr schöne Tage.

Ja und nun geht heute Abend um 17.35 Uhr unser Flieger nach Bangkok. Etwas mehr als 9 Stunden Flug stehen auf dem Programm aber diese werden wir auch rumkriegen. Mittlerweile sind wir ja geübt im warten :-). Einen Tag verbringen wir dann in Bangkok bevor es am 5. Januar mit dem Zug in den Norden Thailands, nach Chiang Mai geht. In Chiang Mai bleiben wir einige Tage, da wir dort so einiges machen und sehen wollen.

Wir wünschen euch wie immer eine gute Zeit und senden euch liebe Grüsse aus Sydney.

Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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