Hoch zu Ross in Vilcabamba

30 05 2011

25. Mai – 30. Mai 2011

Das als Tal der Langlebigkeit geltende Vilcabamba ist berühmt dafür, dass seine Einwohner steinalt werden. Eine solch schöne Lage, derart traumhaftes Wetter, ein sehr entspannendes Lebenstempo und frisches Trinkwasser gibt es nicht überall und wahrscheinlich deshalb leben die Menschen hier etwas länger als im Durchschnitt – von dem wollten wir uns selber ein Bild machen.

Vergangenen Dienstag fuhren wir mit einem Privattransport von Cuenca nach Vilcabamba. Durch diesen Luxus ersparten wir uns eine lange Busfahrt und das Ganze kostete auch nur ein paar Dollar mehr als der Bus. Es war bereits dunkel als wir bei der Hostería Izhcayluma ankamen aber trotzdem konnten wir sehen, dass dies hier ein sehr schöner Fleck auf Erden ist. Wir erhielten ein super schönes Doppelzimmer mit eigenem Bad und danach ging’s auch schon zum Nachtessen. Ja nach fast 2 Monaten unterwegs sein, gönnten wir uns doch hausgemachte Käsespatzen 🙂 und diese waren sehr lecker. Für die nächsten Tage waren wandern, relaxen und eine Pferdetour geplant. Wir entschieden uns am Mittwoch fürs Relaxen und nichts tun, damit wir am Donnerstag voller Tatendrang auf unsere 4 stündige Wanderung konnten. Diese stellte sich auch wieder als exzellent heraus, da die Aussicht zuoberst auf dem Berg Mandango wirklich sehr schön war. Der Aufstieg war wie immer sehr streng aber es hat sich auch dieses Mal gelohnt keuchend und schwitzend den Berg hinauf zu laufen.

Für am Freitag hatten wir uns für eine 6 stündige Pferdetour in den Nationalpark entschieden. Nach dem Frühstück wurden wir abgeholt und dann beim Pferdebesitzer angekommen, gab’s als erstes ein paar Gummistiefel und einen Cowboy-Hut zum Anziehen. Danach liefen wir zu unseren Pferden, die schon ganz brav auf uns warteten. Ohne Instruktionen ging’s mit unserem Guide los auf den 2 ½ stündigen Ritt hoch in die Berge. Die Pferde mussten mit uns auf dem Rücken über 500 Höhenmeter überwinden. Ich erkundigte mich dann rasch einmal, ob das nicht unter Tierquälerei gehe, doch der Guide erklärte uns, dass dies spezielle Pferde sind, die für solche Touren gemacht sind. Nun gut nicht weiter darüber studieren und einfach weiterreiten. Leider hatte es bereits nach kurzer Zeit zu regen begonnen und unsere Gummistiefel füllten sich schön mit Wasser und der Pfad wurde auch immer matschiger. Das Hochreiten ist ja noch eins aber da wieder heil runter kommen und das noch hoch auf einem Pferderücken. Als wir im Nationalpark angekommen waren, ging es tropfnass auf eine 1 ½ stündige Wanderung zu 2 Wasserfällen. Klar mit vollen Gummistiefeln und nassen Kleidern macht doch wandern in den Anden doppelt Spass :-). Als wir den grossen Wasserfall erreichten, meinte der Guide, dass wir hier eine Dusche nehmen könnten, doch wir lehnten dankend ab, da wir bereits kalt hatten und sonst schon genug nass waren. Zurück bei den Pferden ritten wir denselben Weg zurück nach Vilcabamba welcher auch wieder 2 ½ Stunden dauerte. Die erste halbe Stunde regnete es immer noch, doch dann zeigte sich glücklicherweise doch noch die Sonne und wir hatten einen herrlichen Ausblick über das ganze Tal. Unsere Bedenken vom Hochreiten konnten wir dann auch getrost beiseitelegen, da wir die sehr matschigen und schwierigen Passagen zu Fuss zurücklegten und doch nicht auf dem Pferderücken. Natürlich machten sich dann plötzlich auch unser Rücken und unser Hinterteil bemerkbar. Mit jeder Minute wurde der Schmerz schlimmer und uns ahnte Böses für den nächsten Tag. Normalerweise geht man ja auch nicht 6 Stunden reiten, wenn man zu Hause noch nie auf einem Pferd gesessen hat oder höchstens auf einem Pony für ein paar Minuten ;-). Zum krönenden Abschluss meinte der Guide dann noch, dass wir die letzte Strecke zurückgaloppieren könnten. Ich protestierte doch alles half nichts und so wurden die Schmerzen nur noch grösser. Endlich wieder in Vilcabamba angekommen waren wir beide froh den Sattel zu verlassen und zu wissen, dass wir am nächsten Tag nichts machen müssen ausser ein wenig laufen :-). Die Tour war abenteuerlich und ein riesen Erlebnis. Wie ihr euch denken könnt, taten wir uns am nächsten Tag sehr schwer mit aufstehen. Doch nach einigen Metern Bewegung wurden die Schmerzen auch etwas erträglicher!!!

So sind auch diese Tage hier in Vilcabamba wieder wie im Flug vergangen und morgen geht es weiter nach Peru. Wir werden den Bus zur Grenze in La Balsa nehmen, bevor wir dann eine Nacht in San Ignazio verbringen werden. Danach geht’s weiter nach Chachapoyas, wo wir dann mehr als eine Nacht geplant haben.

Somit ist das erste Land unserer Reise bereits Geschichte. Wir sind ohne grosse Erwartungen nach Ecuador gekommen und sind uns einig, dass dieses Land wunderschön ist und auch die meisten Leute sehr nett sind. Das Essen sowie die Unterkünfte, in denen wir übernachteten, waren immer super gut. Es gehört sicher auch Glück dazu aber mit ein wenig Recherche und Tipps von anderen Reisenden findet man ganz tolle Plätze. Somit verlassen wir morgen Ecuador mit einem lachenden und einem weinenden Auge und sind gespannt was uns Peru zu bieten hat. Ich bin mir fast sicher, dass wir den Weg nach Ecuador bestimmt nochmals finden werden :-)!

Ihr hört das nächste Mal von uns, wenn wir in Peru angekommen sind. Bis dahin wünschen wir euch einen guten Wochenstart und eine gute „kurze“ Woche :-)!

Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

Noch zum Schluss: Wir haben doch einige alte Leute hier in Vilcabamba gesehen…oder sie haben zumindest alt ausgesehen. Somit können wir Vilcabamba als Tal der Langlebigkeit nur bestätigen. 🙂

https://photos.app.goo.gl/af53nom1azCvfijNA



Im Athen Ecuadors

24 05 2011

21. Mai – 24. Mai 2011

So wird Cuenca hier auch genannt, da es so viele weisse Kirchen und Gebäude gibt. Cuenca ist die drittgrösste Stadt Ecuadors mit rund 420 000 Einwohnern und liegt 2530 MüM. Im Jahre 1999 wurde die Altstadt auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Wie im letzten Bericht erwähnt, wollten wir uns selber über die Anzahl der Kirchen ein Bild machen. Nun können wir bestätigen, dass es hier sehr viele Kirchen und Kathedralen gibt und die meisten davon sind weiss. In den 4 Tagen die wir uns für hier Zeit genommen haben, machten wir für einmal nicht sehr viel, darum fällt auch der Bericht etwas kürzer aus, als gewohnt. Schöne Fotos gibt es aber trotzdem zu sehen, da Bidu hier wie meistens total in seinem Element war. Egal ob morgens, nachmittags oder abends nach einem köstlichen Nachtessen, die Kamera war immer dabei ;-). Die ganze Stadt ist zu Fuss erkundbar und wir fühlten uns auch sicherer als in Quito. Wir genossen das viele Herumlaufen, da es an jeder Ecke ein schönes Haus, eine Kirche, ein tolles Kaffee oder doch wieder fantastische Souvenirs zu sehen gab. Nahe unserem Hostel La Cigale (danke nochmals Judith und Markus für den super Tipp) war auch der Parque Calderon, wo sich die Neue Kathedrale (La Nueva Catedral) befindet, in welcher über 10 000 Menschen Platz finden.

Wir besichtigten auch noch das Panamahut-Museum, welches sich auch hier befindet. Es hatte so viele schöne Hüte, dass wir uns nicht entscheiden konnten, welchen wir kaufen sollten. Somit liessen wir es bleiben:-). Was die Souvenirs anbelangt, sahen wir in Ecuador so viel schöne Sachen, doch auf einer so langen Reise ist es nicht möglich, immer alles zu kaufen, was einem gefällt. Weil herumschleppen müssen wir ja alles selber und somit kann sogar ich (Elä) sehr gut wiederstehen.

Wie oben schon erwähnt, hatte es auch sehr viele schöne Kaffees, wo wir sicher jeden Tag mindestens eines testeten. Die meisten haben den Test bestanden und im Café Austria gab es sogar die berühmt berüchtigte Sachertorte zum Essen :-). Auch hier gilt die Devise weniger ist mehr, da wir ja auch selber unser Körpergewicht herumschleppen müssen 😉 aber auf ganz alles wollen wir ja auch nicht verzichten.

Nun geht es heute Nachmittag „endlich“ nach Vilcabamba. Wieso endlich: Wir werden dort in der Hostería Izhcayluma für die nächsten 5 Nächte wohnen. Seht selber unter www.izhcayluma.com und dann wird sich das „endlich“ von selbst erledigen. Natürlich werden wir dann noch einen Bericht aus Vilcabamba schreiben, da wir wieder etwas aktiver sein wollen als in den letzten Tagen. Lasst euch überraschen und bis zum nächsten Bericht wünschen wir euch eine sonnige Woche!

Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/fNCDrynN7VFmNKU47



Auf der Avenida de los Volcanes Richtung Süden

22 05 2011

16. Mai – 20. Mai 2011

Früh begannen wir auch diese Weiterreise von Quito nach Chugchilàn entlang der Avenida de los Volcanes. Um in diesen kleinen Ort zu gelangen, hat man jeden Tag nur 2 Busse ab Latacunga zur Verfügung, die auch noch fast zur gleichen Zeit losfahren. Wir nahmen den 11.30 Uhr Bus und waren dann um 15.30 Uhr in Chugchilàn angekommen. Dieses Mal waren wir auch nicht die einzigen Touristen im Bus sondern noch ein Paar aus Colorado (Leah und James), welche sogar im gleichen Hostel schliefen wie wir. Das Hostel von Mama Hilda war wunderbar. Wir hatten ein Doppelzimmer mit eigenem Bad sowie einem Holzofen. Der Holzofen bewährte sich dann auch gleich, da es doch recht frisch wurde auf  3200 MüM. Fairerweise muss ich sagen, dass Bidu für das Feuer zuständig war, weil ich bin da nicht so geübt :-). Beim Nachtessen erhielten wir noch wertvolle Tipps für unsere Wanderung am Folgetag. Mit einem Pickup fuhren wir zusammen mit Leah und James zum Quilotoa Village. Wir konnten hinten auf der Ladefläche die ganze Fahrt über stehen und die herrliche Anden-Landschaft bei strahlendem Sonnenschein geniessen.

Manchmal kommt einem die ganze Reise recht unrealistisch vor. Wir haben schon so viele Bilder von Plätzen, Orten und Landschaften gesehen, die wir noch besuchen werden oder schon besucht haben und plötzlich ist man ein Teil dieser Bilder.
Vom Village liefen wir direkt zum Kratersee, der  sich an diesem Tag in herrlichen Farben präsentierte. Danach machten wir uns auf die 5 stündige Wanderung zurück zum Hostel. Diese Wanderung war nicht ganz einfach, da der Beschrieb den wir erhalten hatten, ab und zu etwas komisch war und wir manchmal nicht wussten welchen Weg wir genau nehmen sollten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, sehnten wir uns nach den guten alten Schweizerwanderweg-Schildern zurück. Auf dieser Höhe kamen wir recht ins Schnaufen, da es nicht nur bergab ging. Die Anstiege in dieser Höhe erfordern immer mehr Puste als auf einer „normalen“ Höhe. Unser Ziel erreichten wir in etwas mehr als 5 Stunden und nach dieser Anstrengung gönnten wir uns alle ein schön grosses und kaltes Bier. Dies tat so richtig gut! Am nächsten Tag klingelte der Wecker bereits mitten in der Nacht um 03.30 Uhr, da der Bus zurück nach Latagunga um 04.00 Uhr abfährt. Auch an diesem Tag hatten wir eine lange Reise vor uns bis nach Riobamba. Mehrmals mussten wir den Bus wechseln bis wir dann um 10.00 Uhr in unserem Hotel ankamen. Unterwegs konnten wir noch den momentan aktiven Vulkan Tungurahua sehen, welcher seit Wochen Asche in den Himmel spukt.

Riobamba ist ein guter Ausgangspunkt um zum Vulkan Chimborazo 6310 MüM, dem höchsten Berg in Ecuador zu gelangen. Dies machten wir dann am Donnerstag auch und zwar mal nicht zu Fuss sondern mit den Bikes. Wir waren zu dritt auf dieser Tour, da noch ein anderer Schweizer Oliver diese Tour gebucht hatte. Mit dem Auto fuhren wir auf 4800 MüM hinauf, wo es dann noch zu Fuss bis auf 5000 MüM weiterging. Somit hätten wir unseren ersten 5000er auch bezwungen ;-). Wir bemerkten gut, dass uns die Höhe nicht mehr so viel ausmachte wie am Anfang unserer Reise und diese kurze Wanderung absolvierten wir schneller als gedacht. Nach einem feinen Mittagessen (es gab wieder einmal Reis und Poulet 😉 hiess es dann bergab bis nach Ambato mit unseren Bikes. Die ersten 8 km waren staubig und mit vielen Schlaglöchern versehen, bis wir danach auf der alten Panamericana die restlichen 46 km bis nach Ambato zurücklegten. Diese Bikefahrt führte durch wunderschöne Täler und an einem Fluss entlang. Da es viel bergab ging, benötigten wir auch nicht so viel Zeit wie vom Guide eingeplant. Dieser wusste wahrscheinlich nicht, dass wir Schweizer auch schnell Radfahren können :-).  Es war super, die Landschaft der Anden einmal vom Fahrrad aus zu sehen und zu geniessen. Auch haben wir gesehen, wie hart das Leben der Einheimischen hier ist, da sie meistens zu Fuss unterwegs sind und dies nicht nur für ein paar Minuten und dann erst noch vollbepackt mit Utensilien.
Nun führt uns unsere Reise weiter nach Cuenca wo wir ein paar Tage bleiben werden, um zu sehen ob es hier wirklich so viele Kirchen gibt, wie wir gehört haben.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Die Busfahrt von Riobamba nach Cuenca dauerte 6 Stunden für 270 km :-). Während der ganzen Fahrt mussten wir uns KEINEN Film ansehen und durften sogar Musik von Eros Ramazzotti hören :-).

Liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/2U9QcaF5HAbFLbKy5



Galapagos, die wohl faszinierendste Tierwelt auf Erden

15 05 2011

3. Mai – 13. Mai 2011

Die Reise auf die Galapagos-Inseln hat all unsere Erwartungen übertroffen. Die 8 Tage waren sensationell und einzigartig. Gerne teilen wir dieses Erlebnis mit euch. Wir hoffen euch mit den Fotos und auch dem Bericht einen kleinen Einblick geben zu können.

Zuerst einmal einen Überblick welche Inseln wir besuchten und wo wir welche Tiere gesehen haben:

1 .Tag North Seymour
Blaufusstölpel, Fregatts, Leguane, Seelöwen
2. Tag Española
Seelöwen, Blaufusstölpel, Leguane und Albatrosse
3. Tag Floreana (Post Office Bay und Cormoran Bay)
Haie, Schildkröten, Rochen, Seelöwen und Flamingos
4. Tag Santa Cruz (Darwin Station und Highlands)
Schildkröten sowie Lonesome Gorge
5. Tag Santa Fee und Isla Plaza
Seelöwen und Leguane
6. Tag Dragon Hill und Bartolome
Babyhaie, Rochen und Pinguine
7. Tag Rabida und James Bay
Robben, Pelikane, Pinguine, Rochen, Leguane und Wasserschildkröten
8. Tag Black Turtle Cove
Rochen, Wasserschildkröten und Babyhaie

Wir flogen von Quito nach Galapagos und der Flug dauerte etwa 3 Stunden. In Baltra wurden wir abgeholt und direkt zu unserem Boot gebracht. Dieses war recht komfortabel ausgestattet und bot Platz für 20 Passagiere. Unsere Gruppe bestand auch aus so vielen Leuten und die meisten waren so in unserem Alter oder etwas älter. Somit war das schon mal ein sehr grosser Vorteil, es hätte auch schlimmer kommen können 🙂 wenn man sich so im Flugzeug umschaute.  Es gab jeden Tag einen Tagesplan welcher meistens schnorcheln und wandern beinhaltete. So konnten wir die Tierwelt Unter- und Überwasser erforschen. Das Wetter zeigte  sich während diesen 8 Tagen von seiner schönsten Seite und die Meerestemperatur war auch sehr angenehm. Es war unglaublich wie viele Tiere wir sahen und wie zutraulich diese gegenüber Menschen sind. Bei allen Tieren konnten wir uns ohne Probleme bis auf einen Meter nähern ausser bei den Robben. Die scheuen die Menschen immer noch, da diese lange von uns auf Galapagos gejagt wurden. Es wäre auch kein Problem gewesen, die Tiere anzufassen doch dies ist nicht erlaubt, was auch gut ist! Wir haben natürlich nicht nur Robben gesehen, sondern noch ganz viele andere Tiere. Nämlich: Seelöwen, Pinguine, Leguane, Blaufusstölpel, Albatrosse, Schildkröten, Rochen, Flamingos, Haie und ganz viele andere Vögel. Jede Insel die wir besuchten war anders und somit können wir gar nicht sagen was uns am besten gefallen hat. Ein Erlebnis war aber sicher das Schnorcheln und Baden mit Pinguinen, Seelöwen und den Rochen. Vorher hörten wir dies nur aus Erzählungen und somit konnten wir uns dies nicht wirklich vorstellen. Doch es ist wirklich so und plötzlich hat man diese Tiere vor der Taucherbrille. An den Abendenden sassen wir,  wenn es möglich war,  und wir nicht gerade auf rauer See unterwegs waren noch etwas zusammen und lernten so die Leute auch recht schnell kennen. Schweizer hatte es keine an Board was uns auch gar nicht störte :-). Neben den vielen Aktivitäten gab es auch gutes Essen. Doch so gut wie im Dschungel war es dann auch wieder nicht;-) Nach diesen 8 aktiven Tagen, verlängerten wir unser Galapagos Abenteuer für weitere 3 Tage auf der Insel Isabela.

In einer total anderen Welt auf der Isla Isabela

Die Insel Isabela ist ungefähr 3 Stunden mit dem Bus und dem Speedboot von Baltra entfernt. Die Fahrt mit dem Speedboot stellte sich als eine unserer schlimmsten Bootsfahrten heraus. Wir preschten über 2 Stunden übers Meer um auf die Insel zu gelangen. Der Fahrer kannte nichts und scheute keine Wellen. Wir wurden hin und her geschlagen und mir wurde es wieder einmal sehr übel. Weitere Details zu dieser Überfahrt bleiben euch aber erspart :-).  Auf Isabela angekommen wurden wir auch schon vom Hostelchef persönlich abgeholt. Hier ist der Tourismus erst am aufkommen und alles ist irgendwie noch im Bau oder jeder der noch ein paar Zimmer in seinem Haus leer stehen hat, versucht dieses zu vermieten. Die Strassen welche durch das Dorf verlaufen sind nicht geteert sondern bestehen noch aus Sand und Lavaasche. Wir fühlten und um einige Jahre zurückversetzt, da doch alles irgendwie noch so ist wie vor ca. 50 Jahren bei uns in der Schweiz. Momentan waren nicht viele Touristen auf der Insel, da die Hochsaison erst im Juni und Juli ist und dies genossen wir sehr. Isabela hat einen wunderschönen, 3 Kilometer langen weissen Sandstrand und das Meer ist türkisblau. Es lässt sich ohne Probleme ein paar Tage hier leben :-). Die Zeit verbrachten wir mit wandern, wo wir wieder sehr viele Tiere sahen. Baden und sünnele gehörte natürlich auch dazu, sowie noch eine Wanderung auf den Vulkan Sierra Negra. Dieser ist der 2. grösste noch aktive Vulkankrater der Welt, der Durchmesser des Kraters beträgt 10 Kilometer. Die Zeit verging wie im Flug und jetzt sind wir auch schon wieder zurück in Quito ;-). Wir müssen wieder einmal Wäsche waschen, einkaufen, die Weiterreise planen und mal den Rücktransport unserer Souvenirs in die Schweiz organisieren, welche sich bereits in den 6 Wochen angesammelt haben. Wir hatten Glück und haben im Casa Helbling 2 nette Schweizer getroffen, die in 2 Wochen unsere Souvenirs mit in die Schweiz nehmen und dann von dort zu uns nach Hause schicken :-). Am Montag geht es dann weiter Richtung Süden, wo wir einen Stopp in Quilotoa und Riobamba einlegen werden, bevor wir dann nach Cuenca weiterreisen.

Sobald wir wieder ein einigermassen schnelles Internet haben, werden wir uns wieder bei euch melden!

Liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/sn7BeZMrtEjstJRT8



Grün, grüner, Amazonas

3 05 2011

25. April – 1. Mai 2011

Am Sonntagmorgen klingelte unser Wecker früh, da unsere Reise in den Dschungel vor der Türe stand. Bereits am Vorabend hatten wir unsere Rucksäcke gepackt und waren somit innert kürzester Zeit startklar. Mit dem Stadtbus fuhren wir zum Busterminal Quitumbe im Süden von Quito. Das Busterminal ist sehr neu und übersichtlich, fast wie am Flughafen. Da es fast keine Leute unterwegs hatte, ging alles recht zügig und unsere Reise nach El Coca ging planmässig um 08.15 Uhr los. Im ausgebuchten Bus waren wir die einzigen Touristen. Bereits  beim Einsteigen entdeckten wir den Fernseher ganz vorne im Bus. Wir wussten bereits von anderen Reisenden, dass auf längeren Fahrten immer sehr spezielle Filme gezeigt werden. Kurz nach diesem Gedanken lief dann auch schon der 1. Film. Die Uhrzeit betrug zu diesem Zeitpunkt 08.45 Uhr und bereits in den ersten 5 Minuten gab es etwa 5 Tote. Die ca. 8 stündige Fahrt konnte ja noch heiter werden. Zu erwähnen ist, dass sich im Bus nicht nur Erwachsene befanden sondern auch Kinder. Alle schauten gespannt den Film nur uns löschte es fast ab :-). Die Fahrt war zudem recht rasant, der Chauffeur wollte wahrscheinlich einen neuen Streckenrekord aufstellen, er raste nämlich was das Zeug hielt und ich musste mich sehr konzentrieren, dass es mir nicht auch speiübel wurde wie ein paar anderen Fahrgästen. Sonst war die Fahrt recht interessant, wir fuhren vorbei an Bananen-, Orangen-, Mandarinen-, Kakao-, und Kaffebäumen. Während der ganzen Fahrt war zudem nicht zu übersehen, dass sich durch die ganze Region Ölpipelines ziehen. Das Geschäft mit dem Öl boomt hier extrem. Nach etwas mehr als 8 Stunden erreichten wir dann El Coca. Was unbedingt noch erwähnt werden muss ist, dass noch ein 2. Killerfilm gezeigt wurde 🙂 –  zu unserem Leid.

In Coca hatten wir eine Übernachtung gebucht, da die Tour erst am Montag losging. Der Ort ist recht klein und erinnerte uns beide an Alice Springs in Australien. Wir waren froh, dass wir am nächsten Tag weiterreisen konnten, da es in diesem Ort nicht viel zu machen gibt, ausser die Touren in den Dschungel zu starten. Am Montagmorgen waren wir um 08.00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Ein Typ mit weisser Sonnenbrille und Poloshirt erklärte uns, dass wir hier eine Stunde warten sollen, dann ginge es dann los. Irgendwie war das sehr merkwürdig, da er nicht wie ein Dschungelguide aussah. Nun gut, warteten wir halt mal. Etwas später kam dann jemand vom Tourunternehmen und erklärte uns, dass wir erst um halb zehn starten könnten. Es wurde auch halb zehn und nichts tat sich. Kurz vor zehn Uhr hiess es dann „vamos“ und wir wurden in einen umgebauten Lieferwagen verladen. Dort teilte man uns mit, dass der Guide heute nicht kommt, sondern erst morgen 🙂 und das war auch der Grund für das lange Warten. Gut, wir beide hatten wieder einmal den gleichen Gedanken und zwar an unsere Mütter zu Hause in der Schweiz. Die wollten nämlich mehrmals wissen, ob wir dann wirklich nicht alleine in den Amazonas reisten. Wir versicherten ihnen, dass ein Guide dabei sein wird ;-). Manchmal ist es wie verhext, aber ja, dann gehen wir halt mal ohne Guide los. Nach einer 2 ½ stündigen und holprigen Autofahrt, hiess es Fahrzeug wechseln. Danach ging es mit einem motorisierten Kanu weiter. Das Wetter war wunderschön und so genossen wir die 2 stündige Bootsfahrt auf dem Rio Tiguino zu unserer Lodge Bataburo. Die Lodge wurde im Reservat der  Ureinwohner Huoranis im Jahr 1996 gebaut. Die Besitzerin ist eine Schweizerin die hier in Ecuador lebt. Wie wir bemerkten, gibt es noch so einige Europäer die sich nach Ecuador abgesetzt haben. Bei der Lodge angekommen ist man wirklich weit weg von der nächsten Zivilisation und es gibt auch keinen Natelempfang mehr und schon gar keine Nachbarn, ausser natürlich den vielen Tieren. Zurzeit sind in der Lodge 6 Angestellte und noch eine andere Besucherin, Christina aus Salzburg. Den Nachmittag verbrachten wir in der Hängematte und vor dem Dunkel werden, ging es noch auf eine kleine Bootstour in der hauseigenen Lagune. Zum Nachtessen gab es ein 3-Gang Menu das serviert wurde und wunderbar schmeckte. Wir bemerkten rasch, dass wir hier bestimmt nicht hungern müssen. Da wir recht müde waren, gingen wir recht früh schlafen. Wir hatten ein tolles Zimmer mit einem Fenster aber ohne Glas davor. Somit konnten wir die ganze Nacht über den Tieren zuhören. Doch wir zogen den Schlaf vor und es geht halt nichts über Ohropax :-). Den Dienstag starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach gings auf eine 4 stündige Wanderung mit einem Ersatzguide. Aus dem kalten Quito direkt in diese tropische Hitze war wie ein Schlag für uns. Die Wanderung war sehr anstrengend aber man gewöhnt sich ja an alles. Vor dem Mittagessen reichte es noch für eine Abkühlung im Fluss. Dieser ist zur Zeit sehr hoch, da momentan noch Regenzeit ist. Den Nachmittag verbrachten wir wieder in der Hängematte, bevor dann doch unser Guide mit 2 weiteren Leuten eintraf. Somit waren wir zu fünft und mit Jessica und Ty aus Vail hatten wir es super. Gegen Abend hiess es dann ab ins Kanu zum Piranha fischen. Was uns ein wenig überraschte, dass wir die Piranhas im selben Fluss fischen sollten, indem wir am Mittag noch gebadet hatten. Zum Glück ist das Wasser im Fluss braun und man kann nicht sehen, was sich sonst noch alles für Tiere darin tummeln. Nur jemand von uns hat dann auch etwas gefangen und zwar Bidu. Leider keinen Piranha,  sondern ein viel grösseren Fisch. Diesen gab es dann auch gleich zum Nachtessen. Somit verging auch dieser Tag wieder rasend schnell.
Am Mittwochmorgen wurden wir früh vom Regen geweckt. Dieser drang durchs Dach in unser Zimmer und zwar direkt in mein Gesicht. Es goss wie aus Kübeln und somit verbrachten wir den Morgen in der Lodge mit Armbänder knüpfen und Blasrohr schiessen. Nach dem Mittag zeigte sich dann auch wieder die Sonne und somit konnten wir die geplante Wanderung vom Morgen bereits am Nachmittag nachholen. Auch am Donnerstag ging es wieder auf eine lange Wanderung und es war immer sehr spannend und lehrreich. Wir haben in diesen 5 Tagen zig Vögel (Papageien, Tukane), Schlangen, Schildkröten, Affen, ein riesen Meerschweinchen sowie eine Vogelspinne gesehen. Sehr beeindruckt haben uns aber auch die vielen Bäume und Pflanzen. Wir sahen woher der Kautschuk und der Zimt kommen, welche Pflanzen die Ureinwohner gegen Rheuma, Durchfall und vieles mehr, brauchen. Aber am meisten beeindruckt haben uns 2 ganz spezielle Bäume. Zum einen der Ameisenbaum und dann noch die Wasserliane. Beim Ameisenbaum leben die Ameisen in den Ästen des Baumes. Wenn man diese aufbricht kommen die Ameisen zum Vorschein. Das ist noch nicht so besonders aber wenn man die Ameisen isst, schmecken diese nach Limonen. Es war wirklich so, da wir dies getestet haben ;-). Dann die Wasserliane ist auch ganz speziell. Wenn man die Liane aufschneidet und das abgeschnittene Stück senkrecht hält, kommt Wasser heraus. Es ist unglaublich und wir tranken das Wasser und es war total lecker. Ja und so gingen 5 lehrreiche Tage wie im Flug vorbei. Das Wetter war natürlich auch auf unserer Seite, da es nur diesen einen Morgen geregnet hatte. Die Kanufahrt am Freitag war noch etwas speziell. Der Fluss hatte so viel Wasser, dass unterwegs ganz viele Bäume den Weg versperrten. Somit musste die Mannschaft von der Lodge mit Motorsägen und Macheten die Bäume beseitigen. Durch das waren wir 4 Stunden alleine nur mit dem Kanu unterwegs. Danach wieder 2 Stunden Autofahren und dann hiess es nochmals 3 Stunden warten auf unseren Flieger. Da Jessica und Ty auch auf dem selben Flug waren, verbrachten wir die paar Stunden gemeinsam in einem amerikanischen Restaurant (Dannys). Der Rückflug dauerte dann auch nur 25 Minuten anstatt die 8 Stunden mit dem Bus, was uns gar nicht störte.

Die Nächte bis wir auf Galapagos gehen, verbringen wir wieder im Casa Helbling. Dies ist schon fast wie ein zweites zu Hause für uns geworden. Nach einer frischen Dusche mit klarem Wasser (in der Lodge duschten wir mit dem Flusswasser) gönnten wir uns noch ein feines Znacht. Eine kalte Platte mit Gurken, Silberzwiebeln, Oliven, Salami,  Käse und selbstverständlich wurde dazu frisches Brot serviert, dies war unser erstes Essen nach dem Dschungel. Die nächsten 4 Tage verbringen wir wieder hier in Quito bevor es dann am Dienstagmorgen endlich auf die Galapagos-Inseln geht. Auf das freuen wir uns ganz speziell, da dies ein ganz grosses Highlight unserer Reise sein wird. Am Samstag war grosser Waschtag angesagt, da die Kleider doch dringend eine Reinigung nötig hatten. Den Sonntag verbrachten wir auf dem Ruccu Pichincha das ist der Gurten von Quito aber nur etwas höher :-). Man fährt mit der Seilbahn Teleferico auf 4050 MüM und kann dann noch auf den Gipfel, welcher auf 4700 MüM ist wandern. Diese Wanderung nahmen wir in Angriff doch etwas vor dem Gipfel drehten wir um, da das Wetter ganz schlecht wurde. Die Wanderung war sehr anstrengend da man auf über 4000 MüM etwas mehr Sauerstoff braucht als bei uns. Am Montag ist noch ein Ausflug nach Papallacta vorgesehen. Dort befinden sich Thermalquellen, welche ganz schön sein sollen.

Nun werden wir  uns nach Galapagos wieder bei euch melden, ungefähr Mitte Mai :-).
Bis dahin wünschen wir euch eine gute Zeit und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/KDydJfV72icKkyhK9