In der Schweiz Peru’s

14 06 2011

5. Juni – 11. Juni 2011 Huaraz
11. Juni – 14. Juni 2011 Lima

Die Fahrt mit dem Nachtbus nach Huaraz verlief recht gemütlich und die 10 Stunden vergingen recht zügig. Huaraz liegt auf 3100 MüM und ist das Epizentrum eines der besten Wander-, Kletter- und Mountainbikegebiete Südamerikas. In der gebirgigen Region der Cordillera Blanca und Cordillera Huayhuash häufen sich die Superlativen und überwältigt einen die grandiose Schönheit der Natur. Nach dem Himalaya erhebt sich hier die höchste Gebirgskette der Welt. Die 22 stolzen Gipfel mit über 6000 m Höhe lassen einen das nie vergessen. Die Tage die wir hier verbringen durften waren wirklich atemberaubend.

Während den 6 geplanten Tagen in Huaraz, wollten wir den berühmten Santa Cruz Trek in 4 Tagen absolvieren. Somit war die erste Aufgabe nach der langen Busfahrt und einem feinen Zmorge klar und zwar einen guten Touranbieter finden, um den Trek zu buchen. Da es sehr viele von diesen gibt, verliessen wir uns auf eine Empfehlung, die wir gekriegt hatten. Das Angebot welches wir bei Galaxia Expeditions erhielten, überzeugte uns und somit buchten wir die Tour für am Dienstag.

Unsere 2 Kollegen aus Deutschland Gregor und Anthony waren zur gleichen Zeit in Huaraz wie wir. Mit ihnen hatten wir ja die Grenzüberfahrt von Ecuador nach Peru durchgemacht :-). Wir entschieden uns für am Montag gemeinsam einen Tagesausflug zur Laguna Llaca zu machen. Da wir zu viert waren, buchten wir ein Taxi für den ganzen Tag. Hocherfreut über das schöne Wetter nahmen wir die holprige Fahrt zur Lagune in den Angriff. Der Taxifahrer oder besser gesagt sein altes Auto hatte dann doch ein paar Probleme den Berg hoch und wieder runter zukommen. Die Strasse glich einem Feldweg und die Ölwanne schlug ein paar Mal auf den grossen Steinen auf. Dies beunruhigte wahrscheinlich nur uns, da der Taxifahrer ohne mit der Wimper zu zucken weiterfuhr. Das ist das Schöne in Südamerika, hier nimmt man solche Geschehnisse sehr gelassen ;-).
Bei der Laguna angekommen, war diese sehr beeindruckend mit ihrem Gletscher im Hintergrund. Traurigerweise schmelzen auch hier die meisten Gletscher jedes Jahr um ca. 30 Metern. Der Fahrer sagte uns, dass hier in etwa 30 Jahren der Gletscher verschwunden sein wird. Da die Umgebung so schön war, machten wir wie immer ein paar Fotos, damit ihr euch auch vorstellen könnt, wie schön es hier ist :-). Auf der Rückfahrt war der Taxifahrer dank Gregor sehr gesprächig und so vernahmen wir noch einige Sachen wie: Dass die Frauen in Huaraz nicht nur einen Mann haben, sondern normalerweise 2 bis 3 Männer. Hier in Peru werden nicht nur Cuys gegessen, sondern auch Katzen (seco de gato); und wir dachten, nur die Asiaten essen fast alles was sich bewegt. Aber das erklärt auch wieso man hier überall nur Hunde sieht und fast keine Katzen :-). Am Abend verabschiedeten wir uns dann definitiv von Anthony und Gregor, da wir am Dienstag auf den Wander-Trek gingen und sie dann bereits weiter nach Lima reisten.

Santa Cruz Trek
Dauer: 4 Tage / 3 Nächte
Länge: 52 Kilometer
Höhenmeter: 2900 bis 4750 MüM
Höchster Punkt: Punta Unión: 4750 MüM
Start: Vaquería
Ziel: Cashapampa

1. Tag Dienstag 7. Juni 2011
Dieser 1. Tag war noch nicht so anstrengend, da wir zuerst 5 Stunden im Auto sassen bis wir beim Startpunkt ankamen. Unsere Gruppe setzte sich aus 4 Franzosen (je 2 Pärli), uns, dem Guide und dem Koch zusammen. In Vaquería angekommen, warteten schon die 2 Helfer und die Esel auf uns. Unser Gepäck wurde auf die Esel verladen und wir konnten die Wanderung ohne schweres Gepäck in Angriff nehmen. Der Weg führte durchs Dorf und danach durch ein Tal. Auf halbem Weg, trafen wir dann noch die Dorfkinder, die gerade auf dem Nachhauseweg von der Schule waren. So wurden wir ein Stückweit von ca. einem Dutzend Kinder begleitet. Nach etwa 4 Stunden wandern kamen wir im Camp an und durften dann auch gleich unsere winzigen Zelte beziehen. Während der Wanderung war es angenehm warm aber sobald die Sonne hinter den Bergen verschwand, wurde es bitterkalt. Zum Glück gab es noch ein warmes und feines Nachtessen, bevor sich dann alle in ihren warmen Schlafsack zurückzogen.

2. Tag Mittwoch 8. Juni 2011
Die erste Nacht war eisigkalt und wir beide hatten nicht allzu viel schlafen können. Als wir aus dem Zelt krochen, trauten wir unseren Augen fast nicht, alles inkl. Zelt war gefroren. Nun gut, zum Glück gab es bereits zum Zmorge wieder eine warme Suppe :-). Der 2. Tag sollte der anstrengendste werden, da wir von 3800 MüM zum Punto Unión auf 4750 MüM hochliefen. Wir kamen alle ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen als es dann so richtig den Berg hochging. Zum Glück hatten Bidu und ich keine grossen Probleme mit der Höhe. Leider ging es ein paar anderen nicht so gut. Es war ein herrliches Gefühl als wir den Gipfel erreichten. Danach gings dann nur noch bergabwärts und an diesem Tag erreichten wir das Nachtlager schon früh. So hatten wir noch reichlich Zeit um uns im kalten Bach zu waschen und unseren Füssen eine Pause zu gönnen.

3. Tag Donnerstag 9. Juni 2011

An diesem Tag legten wir nicht so viele Höhenmeter sondern viel mehr Kilometer zurück. Die Wanderung war recht weitläufig und da ich (Elä) in der Nacht praktisch nicht schlafen konnte, war ich recht erschöpft. Ich hatte Probleme auf einer Höhe von 4200 MüM überhaupt müde zu werden :-), was für mich doch recht ungewöhnlich ist. Die Wanderung war aber wieder sehr schön und führte mehrere Kilometer durch ein flaches Tal dem Fluss entlang. Es ist erstaunlich wie abwechslungsreich und wunderschön die Landschaft hier ist. Wir waren dann alle froh, als wir gegen 16.00 Uhr (7 Stunden Wanderzeit) unser Camp erreichten und es feine Spaghetti zum Nachtessen gab. An diesem Tag hatte der jüngere Helfer noch Geburtstag. Er wurde 15 Jahre alt. Wir feierten dann alle zusammen noch seinen Geburtstag und wir schenkten ihm ein Schweizer Sackmesser, worüber er sich sehr freute. Selbstverständlich brachten wir es nicht übers Herz nur ihm ein Messer zu schenken. Alle anderen erhielten dann auch noch ein Messer. Das schöne war, dass alle aus unserer Gruppe ihr Sackmesser spendeten!

4. Tag Freitag 10. Juni 2011
Der letzte und wohl am wenigsten strenge Tag war der Freitag. Diese Wanderung ging dann für 2 Stunden nur noch bergab. Alle spürten die bereits zurückgelegten Kilometer schon etwas in den Beinen aber die Landschaft und das tolle Wetter entschädigte für die kleinen Wehwechen. Kurz vor Mittag kamen wir am Ziel in Cashapampa an und wurden dann mit dem Bus nach Huaraz zurückgebracht. Am meisten freuten wir uns auf ein richtiges Bett und auf die warme Dusche. Wir rochen dann doch nicht mehr so ganz frisch :-). Wir gehen ja in der Schweiz auch recht viel wandern aber was wir während diesen 4 Tagen gesehen haben, war doch noch etwas spektakulärer als bei uns. Wir werden diesen Trek bestimmt für immer in sehr guter Erinnerung behalten, auch wenn wir in der Nacht ab und zu gefroren haben.

3 Tage in Lima
Von Huaraz ging es dann weiter in die Hauptstadt Perus nach Lima. Wir entschlossen uns, für einmal nicht mit dem Nachtbus zu reisen, sondern am Tag. Die Fahrt hat sich gelohnt. Zuerst gings ein paar Stunden durch die Anden bergab Richtung Küste. Je näher wir zur Küste gelangten, desto kahler und eintöniger wurde die Landschaft. Zu Beginn der Stadt sahen wir dann wieder sehr viel Trauriges. Über mehrere Kilometer erstreckten sich die Slums von Lima, bevor es dann wieder von Shoppingzentren, Mc Donald’s, KFC und Pizza Hut wimmelte. Dieser Unterschied von Reich und Arm ist hier extrem krass und für uns irgendwie auch schwer nachvollziehbar.
Unser Hostal liegt im Quartier Miraflores was sehr beliebt bei den Touristen ist. Von Lima haben wir nicht sehr viel gesehen, ausser eben dieses Quartier. Die Stadt ist uns zu gross und deshalb entschieden wir uns in diesen 3 Tagen nicht viel zu machen. Ab und zu brauchen wir auch eine Pause :-). Etwas liessen wir uns aber nicht nehmen und zwar gingen wir am Sonntagabend wieder einmal ins Kino den Film „Qué pasó ayer 2“ schauen. Übersetzt heisst dies so viel wie „Hangover 2“. Auf dieses Spektakel wollten wir dann doch nicht verzichten und wir wurden vom „Wolf Pack“ nicht enttäuscht :-)!

Heute Dienstag geht unsere Reise weiter zum nächsten Highlight. Wir nehmen den langen Weg per Bus nach Cuzco auf uns. Die Fahrt wird 21 Stunden dauern aber dann sind wir dem Machu Picchu schon ganz nahe.

Wir wünsche euch einen guten Wochenstart und verbleiben mit lieben Grüssen aus Lima!
Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/FqtRdMgQ5S2jqDmj7



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3 Antworten zu “In der Schweiz Peru’s”

  • Elisabeth Rieder sagt:

    What a wonderful world! Die Fotos gefallen mir sehr und mit den detaillierten und lebendig geschriebenen Berichten, kann ich mir gut vorstellen, was ihr da beide tolles erlebt. Weiterhin buen viaje y hasta muy pronto

  • Ronny sagt:

    Hammer Bilder und sehr gute Berichte. Nur weiter so und weiterhin viiiiiiiiel Spass!

  • Stefan Meyer sagt:

    AMAZING !!! Super ! Profitiereennnn !!!

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