Einsame Küsten, tiefe Fjorde und blutrünstige Monster

7 12 2011

29. November – 6. Dezember 2011

Route: Dunedin – Purakaunui Bay – Curio Bay – Invercargill – Te Anau – Milford Sound – Queenstown – Glenorchy – Queenstown

Für die Fahrt von Dunedin entlang der Catlins Coast bis nach Invercargill, nahmen wir uns 3 Tage Zeit. Die kurvenreiche Küstenstrasse führt durch eine bezaubernde Landschaft mit herrlich abgelegenen Wäldern und flora- und faunareichen Buchten. Nördlich von Owaka befindet sich der Nugget Point. Von diesem leuchtturmgekrönten Kap hat man einen tollen Blick auf die umliegenden, von den Wellen geformten Felsvorsprüngen. Hier tummelten sich auch wieder ganz viele Robben und Seelöwen. Etwas weiter befindet sich das Roaring Bay wo es ein Versteck hat um die seltenen Gelbaugenpinguine zu beobachten. An diesem Tag hatten wir riesiges Glück und wir bekamen 3 Pinguine auf einmal zu sehen. Diese kleinen watschelnden Tiere sind einfach köstlich und wir hätten ihnen stundenlang zusehen können, wie sie ihr Federkleid immer wieder von neuem putzten. Nach diesem tollen Tag wollten wir auch ein noch tolleres Nachtlager finden. Etwas abseits der Hauptstrasse, in der Purakaunui Bay, liegt ein DOC Campingplatz direkt am Meer. Genau da wollten wir hin und die Lage war fantastisch. Nach einer doch wieder einmal sehr kalten Nacht fuhren wir am Morgen weiter zu den McLean Wasserfällen, die über einen kurzen Waldweg zugänglich sind. Diese sind ganz schön doch eben, wir waren ja bereits bei den Iguazú Wasserfällen :-)! Am frühen Nachmittag landeten wir dann in der wunderschönen Curio Bay. Dort kann man bei Ebbe einen 160 Mio. Jahre alten versteinerten Wald (Fossil Forest) aus der Jurazeit bewundern. Diese versteinerten Sachen zeugen von Neuseelands einstiger Verbindung zum Urkontinent Gondwanaland. Direkt nebenan liegt die Porpoise Bay, wo es einen tollen und langen Sandstrand hat. Einige Leute badeten bereits im kalten Meerwasser, doch wir zwei sparen uns den Sprung ins kühle Nass noch ein wenig auf. Bevor wir dann am 3. Tag direkt nach Invercargill fuhren, machten wir einen weiteren Abstecher zum Waipapa Point. Der hiesige Leuchtturm wurde 1884 erbaut, drei Jahre nachdem bei Neuseelands zweitschwerstem Meeresunglück 131 der 151 Passagiere und Crewmitglieder der „SS Tararua“ starben. Das Ende der Catlins Coast bietet dann die Stadt Invercargill. Hier kann man sich wieder mit Vorräten eindecken, bevor die Reise weitergeht. Genau das machten wir an diesem Ort auch und mehr nicht :-).

Nun war es an der Zeit die Küstenregion zu verlassen, um in die abgelegene Gegend des Fiordland National Parks einzutauchen. Von Invercargill aus fuhren wir nach Te Anau. Dieser kleine Ort dient für viele als Ausgangsbasis für Besuche des Milford Sounds. Ein richtiger Touri-Hotspot. Der Ort wäre sehr schön, doch für unseren Geschmack etwas zu sehr überlaufen. Somit stoppten wir hier nur ganz kurz, um uns dann noch auf den Weg zur wichtigsten Touristenattraktion Neuseelands zu machen. Die Nacht verbrachten am Ufer des Lake Gunn, wo es abgesehen von den blutrünstigen Sandfliegen sehr schön gewesen wäre. Wir haben sicherlich 100 dieser lästigen Tierchen alleine nur in unserem Camper getötet. Bereits James Cook war kein allzu grosser Anhänger von dieser kleinen, schwarzen und stechenden Fliege. Früh am Morgen nahmen wir die letzten Kilometer in Angriff, um vor dem grossen Touristenansturm, welche meistens mit grossen Bussen von Te Anau oder Queenstown aus her chauffiert werden, beim Milford Sound anzukommen. Um 08.55 Uhr legte unser Boot mit ca. 20 Passagieren ab, um 2 Stunden lang auf dem Fjord herum zu tuckern. Wir hatten Glück und der vorhergesagte Regen blieb aus. Jährlich regnet es hier an mehr als 200 Tagen und dabei fällt eine Regenmenge von knapp 7 Metern. Die Fahrt war sehr schön und erinnerte uns stark an die Landschaft in Norwegen. Nach der Bootsfahrt fing es leider an zu regnen und so machten wir uns voller schöner Eindrücke wieder auf dir Rückfahrt nach Te Anau.

Danach war es dann mal vorbei mit all der Ruhe die wir in den letzten Tagen genossen. Somit ist es nicht allzu schwierig herauszufinden wohin wir gefahren sind. Genau, die Weiterfahrt führte nach Queenstown in die Adrenalinhauptstadt Neuseelands. In diesem Ort welcher ein ganzjährig begehrtes Urlaubsziel ist, kann man glaube ich alles machen was man sich nur erdenken kann. Von Bungy-Jumping über Swinging, Heli Biken, Canyoning, Drachenfliegen, Whitewater Sleding und und und… Das einzige was man dazu benötigt ist das nötige Kleingeld :-). Wir waren knapp 1 ½ Tage hier und haben wohl für die meisten Adrenalin-Süchtigen „nur“ eine langweilige Wanderung zum Bob’s Peak unternommen. Um dorthin zu gelangen, hätten wir auch die Möglichkeit gehabt die Seilbahn zu nehmen, doch eben wie alles andere hier in Queenstown auch, war uns dies zu teuer. Ganz oben angelangt, hatten wir einen wunderschönen Panoramablick über den Ort sowie den Lake Wakatipu. Queenstown ist herrlich gelegen, doch leider in gewisser Weise ein Opfer seiner eigenen Beliebtheit geworden.

Am oberen Ende des Lake Wakatipu liegt ein ruhiges, äusserst malerisches Städtchen namens Glenorchy. Dieser abgeschiedene Ort ist ein guter Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen. Eigentlich hätten wir vorgehabt von hier aus den Routeburn Track in 2 Tagen zu absolvieren. Da es immer noch recht viel Schnee in den Bergen hat, wurde ein Teil der Strecke von einer Lawine verschüttet und somit ist diese Passage nur mit einem Helikopter passierbar. Zu den ganzen Transport und Übernachtungskosten würden nochmals weitere Kosten für den Flug anfallen. All das zusammen überschritt dann leider unser Budget. Ganz wollten wir dann doch nicht auf diese Wanderung verzichten und somit liefen wir vom Routeburn Shelter bis zur Falls Hut hoch und dann am gleichen Tag wieder zurück. Der Weg ist zum Teil recht steil doch wunderschön. Dieser Track würde sich bestimmt lohnen und man weiss ja nie, vielleicht kommen wir ja ein anderes Mal dazu die ganzen 52 km abzulaufen.

Nun machen wir uns langsam auf den Weg um an die Westküste zu gelangen. Dort warten auch noch ein paar tolle Sachen auf uns, wie zum Beispiel die 2 Gletscher Franz Josef und Fox und ganz bestimmt weitere tolle Wanderungen.

Wir wünschen euch eine schöne und hoffentlich stressfreie Vorweihnachtszeit.

Liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/hyehhPRUG9FMWgtv6



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3 Antworten zu “Einsame Küsten, tiefe Fjorde und blutrünstige Monster”

  • Debby sagt:

    Wahrscheinlich ein wenig zu spät, aber Wanaka hat ein cooles Kino (mit frisch gebackenen chocolate chip cookies in der Pause).
    Hoffentlich habt ihr es nicht verpasst.

    Happy travels 🙂

  • Dominik und Sarah sagt:

    Hallo ihr beiden!
    Danke für euren Kommentar in unserem Reiseblog. Das Kompliment können wir nur zurückgeben. Tolle Berichte und unglaubliche Fotos. Ihr könnt euch schon auf Südostasien freuen. Insbesondere Laos war absolut genial. Wir sind inzwischen schon ganz unten im Süden von Kambodscha (mit den Blogeinträgen sind wir etwas in Rückstand geraten, da wir während über 3 Wochen mit 2 Amerikanern/innen und 2 Engländern/innen unterwegs waren, was so viel bedeutet wie keinen „freien“ Abend mehr…) Unsere Reise nähert sich nun dem Ende. Es bleiben noch 2 Wochen, die wir auf Koh Chang und Koh Kood verbringen werden, bevor wir pünktlich zur Weihnachtszeit nach 5 Monaten wieder daheim sind. Wünschen euch noch eine erlebnisreiche restliche Reise.
    Liebe Grüsse,
    Dominik und Sarah

  • Eamonn und Gaby sagt:

    müst de bim fox gletscher umbedingt bim camping stope da söts no äs paar fotos vo mir ha.has leider sälber nur ufem internet gse.
    glg
    und viel spass
    gaby

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