Good Morning Vietnam!
22 02 201214. Februar – 20. Februar 2012
Route: Ho-Chi-Minh-City – (Mekong Delta) Ben Tre – (Mekong Delta) Can Tho – Ho-Chi-Minh-City – Mui Né
Oder so ähnlich wurde man hier vor über 30 Jahren noch gegrüsst, als die Amerikaner während des Vietnamkrieges hier waren. Es gibt auch einen gleichnamigen Film aus dem Jahre 1987, welcher von einem US-amerikanischen Radiomoderator in Saigon während des Krieges handelt.
Immer mehr Reisende entdecken mit Vietnam eines der faszinierendsten und abwechslungsreichsten Reiseländer Südostasiens. Vietnam erwartet seine Besucher mit trubeligen Großstädten, jahrhundertealten Palast- und Tempelanlagen, ursprünglichen Bergdörfern, Dschungellandschaften und Badeorten am Südchinesischen Meer. Höhepunkte einer Reise sind Bootsfahrten in der Halong-Bucht und im Mekong-Delta. Hauptstadt des Landes ist mittlerweile Hanoi und insgesamt leben ungefähr 87 Millionen Leute auf einer Fläche von 331 689 km2. Bezahlt wird mit dem vietnamesischen Dong (VND 100‘000.- = CHF 4.40).
Die Busreise von Kambodscha’s Kampot führte zuerst zurück nach Phnom Penh und dann von dort weiter in die grösste Stadt Vietnams, nach Ho-Chi-Minh-City. Bis April 1975 war die Stadt die Hauptstadt der Republik Vietnam und unter ihrem alten Namen Sài-Gòn bekannt. Nach dem Vietnamkrieg kam es 1976 zur Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam und Saigon wurde nach dem verstorbenen Staatschefs Nordvietnams in Ho-Chi-Minh-City umbenannt. Die Reise war lange und dauerte 11 geschlagene Stunden inkl. Aufenthalt in Phnom Penh. Bereits bei der Einfahrt in die Stadt wurde uns bewusst, dass auf uns hier eine grössere Herausforderung wartet. Die Herausforderung hiess, wie überquere ich eine Strasse, ohne dabei überfahren zu werden? Vor 20 Jahren fuhr man hier noch Fahrrad, doch heute hat glaube ich jeder Erwachsene einen Roller. Vor einer roten Ampel warten Rollerfahrer, wir haben nie gezählt wie viele es waren, weil die Rotphase wäre bestimmt zur kurz gewesen um alle zu zählen. Ohne dies einmal selber gesehen zu haben, ist es schwierig, sich dieses Bild vor Augen zu führen :-). Vorneweg können wir nehmen, dass wir die Tage in der Stadt ohne Kollision überstanden haben. Viel unternommen haben wir in den 2 Tagen nicht, da wir die Stadt einfach auf uns wirken liessen. Man konnte sich gut in ein Kaffee setzen und dem Geschehen rund um einem zu sehen, ohne dass es langweilig wurde. Vielleicht waren wir auch einfach zu faul um wieder von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit oder von Museum zu Museum zu hetzen. Nach fast 11 Monaten reisen, eilt man halt nicht mehr allem hinter her, was gerade im Reiseführer steht. Etwas was uns hier extrem fasziniert sind die vielen Raubkopien. Die Vietnamesen sind Weltmeister wenn sie etwas kopieren können. Man kann hier glaube ich alles kaufen und es ist eine Fälschung. Alle Reiseführer von Lonely Planet gibt es als Kopie und von den Designerkleidern wollen wir schon gar nicht sprechen. Überall sieht man Gucci oder Armani angeschrieben, doch echt ist bestimmt nichts. Es ist eine rechte Herausforderung, wenn man hier etwas Originales kaufen möchte.
Ganz spontan entschieden wir uns dann für einen 2 Tagesausflug ins Mekong Delta. Wir wagten uns wieder einmal, eine geführte Tour zu buchen. Wir sind gar keine grossen Fans von diesen Touren aber da wir etwas knapp an Zeit sind, wagten wir wieder einmal zu diesem Schritt. Mit einem Bus fuhren wir zuerst von Ho-Chi-Minh-City nach Ben Tre. Die Gruppe war bunt gemischt und recht angenehm. In Ben Tre tauschten wir den 4-rädigen Untersatz gegen ein Boot. Auf dem gleichnamigen Fluss Ben Tre ging’s weiter und zu dem erhielten wir die Möglichkeit eine Backstein-Fabrik sowie eine Kokosnuss-Verarbeitungs-Produktion anzusehen. Die Bootsfahrt durch die vielen kleinen Kanäle war sehr schön aber es wäre noch schöner gewesen, wenn die Einheimischen den Fluss nicht als Müllhalde benützen würden. Was einem hier wieder alles entgegen geschwommen kam, war unglaublich. Der Müll wird zwar nicht nur im Gewässer, sondern einfach überall wo es gerade geht entsorgt. Ein grosses Umweltdenken herrscht hier leider noch nicht aber dies war auch schon in Thailand, Laos und Kambodscha so. Nach einem traditionellen vietnamesischen Mittagessen (das Fleisch, welches wir serviert erhielten, sah sehr speziell aus, obwohl die Angestellte erklärte, dass dies Huhn sei), wurden wir von einem kleinen Gewitter überrascht. Leider half der Regen nicht, die tropischen Temperaturen etwas herunter zu kühlen, sondern die Luft wurde nur noch stickiger. Mit dem Bus ging es weiter südlich in die Stadt Can Tho, die wir gegen Abend erreichten. Nach Bezug der Unterkunft, stand uns die restliche Zeit zur freien Verfügung. Diese nutzten wir um etwas Essen zu gehen ;-)!
Am nächsten Morgen besuchten wir wieder mit einem Boot den Floating Market von Cai Rang. Dies ist zugleich der grösste schwimmende Markt im Mekong Delta, wo hunderte Boote vollbepackt mit Früchten und Gemüse jeden Morgen ihre frische Ware verkaufen oder tauschen kommen. Damit jeder weiss, was welches Boot zu verkaufen hat, wird die jeweilige Ware an einem langen Stock am Boot angebunden. So sieht man schon von weitem, was es dort zu kaufen gibt. Es war herrlich die vielen frischen Ananas, Bananen, Melonen, Mangos usw. zu sehen. Danach hatten wir noch die Gelegenheit eine Früchtefarm zu besuchen und natürlich einige Früchte zu probieren. Von Can Tho aus hiess es dann wieder zurück nach Ho-Chi-Minh-City fahren, was ungefähr 5 Stunden dauerte. Auf der Rückfahrt überquerten wir mehrmals den Mekong und die längste Brücke über die wir fuhren, hatte eine Länge von 1,2 km. Der Ausflug in das Mekong Delta hat sich gelohnt, doch wäre es besser gewesen, wenn wir noch ein paar Tage mehr Zeit gehabt hätten. Unseren letzten Abend in Ho-Chi-Minh verbrachten wir in unserem Stammlokal. Dies war zwar nicht wirklich ein Lokal, sondern es werden am Abend an vielen Orten kleine Tische und Stühle aufgestellt, wo es Bier für VND 10‘000.00 (CHF 0.44) zu kaufen gibt. So liessen wir uns von der geschäftstüchtigen Dame an einen Tisch beim Bia Hoi , wie es die Einheimischen nennen, einweisen, da wir uns nicht einfach irgendwo hin setzten durften und tranken mit den Einheimischen und natürlich mit anderen Touristen ein oder auch zwei Biere. Zugleich liessen wir die vielen Eindrücke dieser Stadt mit all ihren Verkäufern nochmals auf uns wirken.
Unsere Weiterreise durch Vietnam erfolgt in den nächsten Wochen Richtung Norden, natürlich meistens wieder mit dem Transportmittel Bus. Erster Zwischenstopp nach der Grossstadt ein Küstenort namens Mui Né am südchinesischen Meer. Zunehmenden Bekanntheitsgrad erlangte der Ort in den letzten Jahren durch den Bade- und Kitesurf-Tourismus. Ehm ja, wir waren sehr überrascht als wir hier ankamen und die vielen 5-Sterne-Resorts sahen, die wie Pilze aus dem Boden schiessen. Eine weitere Überraschung bereiteten uns dann auch die vielen russischen Touristen oder besser gesagt, man fühlte sich hier fast wie in Russland, nur bei wärmeren Temperaturen. Eine einigermassen bezahlbare Unterkunft direkt am Meer fanden wir auch und so verbrachten wir hier 2 ruhige Tage unter anderem mit baden im warmen Meer. Die Landschaft rund um den Ort ist total anders als die Bisherige. Diese gleicht eher einer Wüstenlandschaft, da es viele rote und weisse Sanddünen gibt.
Natürlich wollen wir auch etwas vom zentralen Hochland sehen und so reisten wir weiter auf 1475 MüM in den ewigen Frühling nach Dà Lat.
Etwas kühlere Grüsse aus der Höhe senden wir euch und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo
Haha, und die Hüet…!!!!