Hoch zu Ross in Vilcabamba
30 05 201125. Mai – 30. Mai 2011
Das als Tal der Langlebigkeit geltende Vilcabamba ist berühmt dafür, dass seine Einwohner steinalt werden. Eine solch schöne Lage, derart traumhaftes Wetter, ein sehr entspannendes Lebenstempo und frisches Trinkwasser gibt es nicht überall und wahrscheinlich deshalb leben die Menschen hier etwas länger als im Durchschnitt – von dem wollten wir uns selber ein Bild machen.
Vergangenen Dienstag fuhren wir mit einem Privattransport von Cuenca nach Vilcabamba. Durch diesen Luxus ersparten wir uns eine lange Busfahrt und das Ganze kostete auch nur ein paar Dollar mehr als der Bus. Es war bereits dunkel als wir bei der Hostería Izhcayluma ankamen aber trotzdem konnten wir sehen, dass dies hier ein sehr schöner Fleck auf Erden ist. Wir erhielten ein super schönes Doppelzimmer mit eigenem Bad und danach ging’s auch schon zum Nachtessen. Ja nach fast 2 Monaten unterwegs sein, gönnten wir uns doch hausgemachte Käsespatzen 🙂 und diese waren sehr lecker. Für die nächsten Tage waren wandern, relaxen und eine Pferdetour geplant. Wir entschieden uns am Mittwoch fürs Relaxen und nichts tun, damit wir am Donnerstag voller Tatendrang auf unsere 4 stündige Wanderung konnten. Diese stellte sich auch wieder als exzellent heraus, da die Aussicht zuoberst auf dem Berg Mandango wirklich sehr schön war. Der Aufstieg war wie immer sehr streng aber es hat sich auch dieses Mal gelohnt keuchend und schwitzend den Berg hinauf zu laufen.
Für am Freitag hatten wir uns für eine 6 stündige Pferdetour in den Nationalpark entschieden. Nach dem Frühstück wurden wir abgeholt und dann beim Pferdebesitzer angekommen, gab’s als erstes ein paar Gummistiefel und einen Cowboy-Hut zum Anziehen. Danach liefen wir zu unseren Pferden, die schon ganz brav auf uns warteten. Ohne Instruktionen ging’s mit unserem Guide los auf den 2 ½ stündigen Ritt hoch in die Berge. Die Pferde mussten mit uns auf dem Rücken über 500 Höhenmeter überwinden. Ich erkundigte mich dann rasch einmal, ob das nicht unter Tierquälerei gehe, doch der Guide erklärte uns, dass dies spezielle Pferde sind, die für solche Touren gemacht sind. Nun gut nicht weiter darüber studieren und einfach weiterreiten. Leider hatte es bereits nach kurzer Zeit zu regen begonnen und unsere Gummistiefel füllten sich schön mit Wasser und der Pfad wurde auch immer matschiger. Das Hochreiten ist ja noch eins aber da wieder heil runter kommen und das noch hoch auf einem Pferderücken. Als wir im Nationalpark angekommen waren, ging es tropfnass auf eine 1 ½ stündige Wanderung zu 2 Wasserfällen. Klar mit vollen Gummistiefeln und nassen Kleidern macht doch wandern in den Anden doppelt Spass :-). Als wir den grossen Wasserfall erreichten, meinte der Guide, dass wir hier eine Dusche nehmen könnten, doch wir lehnten dankend ab, da wir bereits kalt hatten und sonst schon genug nass waren. Zurück bei den Pferden ritten wir denselben Weg zurück nach Vilcabamba welcher auch wieder 2 ½ Stunden dauerte. Die erste halbe Stunde regnete es immer noch, doch dann zeigte sich glücklicherweise doch noch die Sonne und wir hatten einen herrlichen Ausblick über das ganze Tal. Unsere Bedenken vom Hochreiten konnten wir dann auch getrost beiseitelegen, da wir die sehr matschigen und schwierigen Passagen zu Fuss zurücklegten und doch nicht auf dem Pferderücken. Natürlich machten sich dann plötzlich auch unser Rücken und unser Hinterteil bemerkbar. Mit jeder Minute wurde der Schmerz schlimmer und uns ahnte Böses für den nächsten Tag. Normalerweise geht man ja auch nicht 6 Stunden reiten, wenn man zu Hause noch nie auf einem Pferd gesessen hat oder höchstens auf einem Pony für ein paar Minuten ;-). Zum krönenden Abschluss meinte der Guide dann noch, dass wir die letzte Strecke zurückgaloppieren könnten. Ich protestierte doch alles half nichts und so wurden die Schmerzen nur noch grösser. Endlich wieder in Vilcabamba angekommen waren wir beide froh den Sattel zu verlassen und zu wissen, dass wir am nächsten Tag nichts machen müssen ausser ein wenig laufen :-). Die Tour war abenteuerlich und ein riesen Erlebnis. Wie ihr euch denken könnt, taten wir uns am nächsten Tag sehr schwer mit aufstehen. Doch nach einigen Metern Bewegung wurden die Schmerzen auch etwas erträglicher!!!
So sind auch diese Tage hier in Vilcabamba wieder wie im Flug vergangen und morgen geht es weiter nach Peru. Wir werden den Bus zur Grenze in La Balsa nehmen, bevor wir dann eine Nacht in San Ignazio verbringen werden. Danach geht’s weiter nach Chachapoyas, wo wir dann mehr als eine Nacht geplant haben.
Somit ist das erste Land unserer Reise bereits Geschichte. Wir sind ohne grosse Erwartungen nach Ecuador gekommen und sind uns einig, dass dieses Land wunderschön ist und auch die meisten Leute sehr nett sind. Das Essen sowie die Unterkünfte, in denen wir übernachteten, waren immer super gut. Es gehört sicher auch Glück dazu aber mit ein wenig Recherche und Tipps von anderen Reisenden findet man ganz tolle Plätze. Somit verlassen wir morgen Ecuador mit einem lachenden und einem weinenden Auge und sind gespannt was uns Peru zu bieten hat. Ich bin mir fast sicher, dass wir den Weg nach Ecuador bestimmt nochmals finden werden :-)!
Ihr hört das nächste Mal von uns, wenn wir in Peru angekommen sind. Bis dahin wünschen wir euch einen guten Wochenstart und eine gute „kurze“ Woche :-)!
Hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo
Noch zum Schluss: Wir haben doch einige alte Leute hier in Vilcabamba gesehen…oder sie haben zumindest alt ausgesehen. Somit können wir Vilcabamba als Tal der Langlebigkeit nur bestätigen. 🙂
Super, das perfekte Wetter 😉 Jolies photos, profitez de votre voyage à 700% ! J’ai du aller sortir les pièces du four ce matin ^^ Vos fameuses pièces ^^