Unsere ersten Tage in Peru
4 06 201130. Mai – 4. Juni 2011
Man stelle sich eine Landschaft vor wie in einem Indiana – Jones Film: vergessene, im Urwald verborgene Tempel, uralte Gräber voller Spinnweben, die in der Wüstensonne schmoren, und vergrabene Schatzkammern voller Juwelen. Tobende Flüsse, Pumas, die durch die Nacht schleichen und Schamanen, die Rituale mit Halluzinogenen praktizieren – hier in Peru ist das nicht Kino, sondern Wirklichkeit. Peru versetzt jeden durch seine Vielfalt in Erstaunen: ein Land wie ein Kontinent. Egal wo in Peru wird man von grossherzigen Menschen begrüsst, die ihr nicht immer ganz einfaches Schicksal mit Begeisterung und grosser Lebensfreude bewältigen. Kein Wunder, dass das Land der Inka zu den beliebtesten Reisezielen Südamerikas für abenteuerlustige Reisende zählt.
Dies ist wieder ein Auszug aus dem Lonely Planet Südamerika. Wir werden uns in den nächsten 4 bis 5 Wochen selber ein Bild machen, wie Peru wirklich ist.
Peru hat eine Fläche von 1 285 220 km2 und ist somit fünfmal so gross wie Grossbritannien. Die Bevölkerung zählt ungefähr 40 Millionen Menschen und die Hauptstadt ist Lima. Bezahlt wir hier nicht mehr mit USD sondern mit Nuevo Soles (3 Soles sind ca. CHF 1.00).
Die Reise bis zu unserem ersten wirklichen Stopp in Peru war wahnsinnig lang, heiss, staubig, ermüdend, lustig und zugleich sehr schön! Wir verliessen Vilcabamba morgens um 06.40 Uhr mit dem Bus bis nach Zumba. Das Ziel war an diesem 1. Tag bis nach San Ignazio in Peru zu gelangen. Im Bus waren wir nicht die einzigen Touristen. Wir zwei aus der Schweiz, 3 Deutsche und eine Südkoreanerin. Die Busfahrt war nichts für schwache Nerven, da der Fahrer doch des öftern sehr nahe am Abgrund fuhr und die „Strasse“ war natürlich nicht geteert. Am besten gar nicht hinsehen, sonst gingen einem sehr komische Gedanken durch den Kopf, was da alles passieren könnte. Nach etwas mehr als 6 Stunden Fahrt erreichten wir Zumba. Von dort aus nahmen wir Touristen ein Taxi bis zum Grenzörtchen La Balsa. Die Fahrt war wie bis jetzt immer recht ruppig und holprig. Die Grenze befand sich bei einem Fluss der Ecuador und Peru trennt. Verbunden ist das Ganze mit einer Brücke. Sonst hat es auf beiden Seiten ein paar Häuser und Essensmöglichkeiten. Für die Ausreise mussten wir ins Büro des Grenzwächters. Dieser trug an diesem heissen Montag ein Fussballleibchen seines Lieblingsclubs, Shorts und Flip Flops. Wir füllten brav unsere Ausreisezettel aus und danach gab’s den Ausreisestempel in den Pass. Hier an dieser Grenze reisten wir zu Fuss aus mit dem ganzen Gepäck über die Brücke nach Peru. Nach 2 Minuten Fussmarsch kamen wir in Peru an :-). Dort mussten wir wieder den Einreisezettel ausfüllen und danach zur Grenzpolizei gehen. Zu unserem Erstaunen trug dieser eine offizielle Uniform aber hörte in voller Lautstärke Musik von Eminem. Man verstand kaum sein eigenes Wort in diesem winzigen Büro. Ein Lachen konnten wir uns alle nicht verkneifen, da das Ganze für uns doch sehr unrealistisch war aber hier normal ist. Im anderen Büro erhielten wir dann ohne grosses Problem das Visum für 90 Tage. Nach diesen Strapazen war ein Mittagessen fällig und es gab wie in den letzten 2 Monaten bereits ein paar Mal Hühnchen mit Reis. Gestärkt konnten wir die Weiterreise bis nach San Ignazio antreten, wo wir dann im Gran Hotel (das beste und teuerste Hotel im Ort) für sage und schreibe CHF 17.00 inkl. Frühstück übernachteten. Auch das Abendessen beim Chinesen fiel sehr günstig aus und ja, hier ist es noch einmal billiger als in Ecuador. Am nächsten Morgen ging es dann bis nach Jaén weiter und von dort in einem Minibus nach Bagua Grande. Der Minibus war für 15 Personen vorgesehen, doch der Chauffeur meinte, dass ohne Problem 21 Personen Platz darin finden. Zum Glück ging die Fahrt nur eine Stunde, weil es wirklich verdammt eng in diesem Gefährt war. Von Bagua Grande aus hiess es dann nochmals ein Taxi nehmen bis nach Chachapoyas. An diesem Tag reisten wir nur noch zu viert, was super war. Gregor und Anthony kommen aus Dresden und sind 2 ganz lustige. Somit war für so manchen Lacher war auf dieser Reise gesorgt. Chachapoyas war nun unser erster richtiger Halt in Peru. Insgesamt waren wir ca. 18 Stunden unterwegs von Vilcabamba bis nach Chachapoyas.
Für am Mittwoch hatten wir eine Tour zu den Kuélap Ruinen gebucht. Diese Ruinen werden nur noch von Machu Picchu übertroffen aber sind zugleich die beeindruckendsten präkolumbischen Ruinen Südamerikas. Das schöne ist, dass dieser Ort noch nicht so touristisch ist, was wir bestätigen können. Wir fuhren mit einem Minibus wieder einmal hoch auf 3100 MüM. Von dort ging’s noch ein Stück zu Fuss weiter. Ein Guide begleitete uns, der dann auch gleich die Führung machte durch die Ruinen. Das Wetter zeigte sich wieder einmal von seiner schönsten Seite und somit war die Aussicht die einem geboten wurde, wieder einmal mehr fantastisch! Nach dem 3 stündigen Aufenthalt fuhren wir zurück bis nach Maria, wo wir dann ein vorzügliches Mittagessen einnehmen konnten. Bidu und ich entschieden uns für Trucha (Forelle) und die 2 Kollegen aus Deutschland für Cuy (Meerschweinchen). Als die Gerichte serviert wurden, waren wir doch etwas erstaunt über das Cuy, weil das tote Tier sah aus, als ob es noch lachen würde :-). Viel Fleisch zum Essen war nicht an dem Tier und ja soooo speziell schmeckt es dann auch nicht. Somit können wir alle beruhigen, wir werden wohl auch in Peru kein Cuy essen. Zurück in Chachapoyas brachten wir Gregor und Anthony zum Busterminal, da die zwei bereits weiter nach Trujillo reisten.
Den Donnerstag verbrachten Bidu und ich zum ersten Mal in diesen 2 Monaten getrennt voneinander. Ich bevorzugte meinen Tag hier in Chachapoyas zu verbringen und Bidu besichtigte noch den Wasserfall Gocta, welcher der dritthöchste der Welt ist mit 772 Metern Fallhöhe. Am Abend ging es mit dem Nachtbus (14 Stunden) nach Trujillo. Die Fahrt verging eigentlich recht schnell und wir entschieden uns die zwei Tage die wir hier geplant hatten, in Huanchaco zu verbringen. Dies ist ein kleiner Ort etwas ausserhalb von Trujillo direkt am Meer. Hier konnten wir die Surfer beobachten, guten Kaffee trinken und unsere Wäsche wieder einmal zum Waschen geben :-). Am Nachmittag werden wir noch Huacas del Sol y de la Luna besichtigen. Und heute Nacht geht‘s im Nachtbus weiter nach Huaraz zum Wandern, wo wir dann auch wieder einmal mehrere Tage bleiben werden.
Wir wünschen euch noch ein schönes Wochenende und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo
Hallo zäme
Wir warten immer gespannt auf neue traumhafte Föteli, vorallem Bidus Göttimeitschi fragt immer wieder mal nach. Das Meerschweinchen sieht wirklich lecker aus, sollte man sich eigentlich auch mal zu Hause auf den Grill legen…
Habt weiterhin Spass und lasst von euch hören, lg Heidi und Fam. ( immer noch zu dritt, aber es kann sich nur noch um Tage handeln…;-) )
Hallo dir drü Wäutebummler, di Kuélap Ruinen si ja würklech are troumhafte Lag! Bi grad chli niidisch u merke das mi Südamerika gäng wie meh ou gluschte zum bereise. Gniessets no. Grüessli Marlies