Ein gewaltiges Naturspektakel
19 08 201112. August – 15. August 2011
Iguazú; ein Naturspektakel das uns nochmals ins Staunen gebracht hat. Die Iguazú-Wasserfälle sind die Wasserfälle des Flusses Iguazú an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones. Der Hauptteil der Wasserfälle liegt auf der argentinischen Seite, in einem Nationalpark der sich auf über 67 620 ha erstreckt. Im Nationalpark sind über 2000 Pflanzenarten, 450 Vogelarten, 80 Säugetierarten, sowie unzählige Insektenarten zu Hause. Die Wasserfälle bestehen aus 20 grösseren sowie 255 kleineren Wasserfällen. Einige sind bis zu 82 Meter doch der Grossteil ist 64 Meter hoch. Es ist gigantisch wie viel Wasser pro Sekunde die Fälle hinunterfällt. Die Menge schwankt zwischen 1500 m³/s bis über 7000 m³/s bei starkem Niederschlag. Seit 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) gehören die Wasserfälle zum UNESCO-Welterbe und vielleicht auch schon bald zu den 7 neuen Weltwundern, über die man im Internet abstimmen kann!
Wir haben 4 Tage in Puerto Iguazú verbracht. Dieser Ort befindet sich im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Nach der 24 stündigen Busreise waren wir froh, als wir endlich in Puerto Iguazú angekamen. Als wir den klimatisierten Bus verliessen, erschlug uns erstmals die tropische Hitze. Wir waren uns diese Temperaturen gar nicht mehr gewöhnt, da es in den Anden nie so heiss wurde. Es war herrlich wieder einmal in kurzen Hosen und Flip Flops herumlaufen zu können, doch wo es heiss ist, gibt es auch viele Moskitos. Die liebten uns und vor allem unser Blut und somit waren wir beide innert kürzester Zeit übersät von Mückenstichen :-). An diesem Freitag machten wir nicht mehr viel, da es auch schwierig ist in diesem Ort etwas zu unternehmen, da es ausser den Wasserfällen keine grosse Attraktionen zu sehen gibt.
Am Samstag machten wir uns rechtzeitig auf den Weg um zum Nationalpark auf der argentinischen Seite zu gelangen. Diesen erreicht man innert 20 Minuten per Bus, welcher sehr häufig von Puerto Iguazú aus fährt. Der Park ist sehr gepflegt und es gibt auch verschiedene Pfade die man noch zu Fuss erkunden kann und somit die Wasserfälle aus den verschiedensten Perspektiven bestaunen und fotografieren kann. Am besten schaut ihr euch die Fotos an oder noch besser wäre es, einfach mal selber nach Puerto Iguazú zu fahren ;-). Was uns am meisten beeindruckt hat, war der Garganta del Diablo. Über schmale Stege läuft man dorthin und blickt 80 Meter tief in den „Teufelsschlund“ hinab. Es war unglaublich wie laut herabfallendes Wasser sein kann. Da uns ein Tag im Park nicht reichte, entschlossen wir uns am Sonntag nochmals hinzufahren um vor allem den 7 km langen Macuco Trail abzulaufen. Die Reiseführer versprechen nämlich, dass man Tukane, Affen und andere Tiere sieht. Somit fuhren wir am Sonntagmorgen dieselbe Strecke nochmals zum Park. Das Wetter war nicht mehr so toll wie am Vortag aber wenigstens regnete es nicht. Als erstes machten wir uns auf den Weg zum Macuco Trail, da im Morgengrauen am meisten Tiere unterwegs sein sollen. Wir hofften natürlich schon, dass wir einige Tiere zu Gesicht bekommen und wir wurden nicht enttäuscht. Bereits nach einigen Minuten sahen wir Tukane vorbeifliegen und etwas weiter wartete ein Affe oben im Baumgipfel auf uns. Am Ende vom Trail befindet sich noch ein wunderschöner Wasserfall inkl. Schwimmbecken. Das Wasser war etwas zu kalt und so liessen wir das Schwimmen bleiben. Auf dem Rückweg überraschte uns ein Tier, das in Mittel- und Südamerika sehr verbreitet ist. Zuerst kam uns nur ein Nasenbär (Coati) entgegen, doch dann plötzlich wurden es immer mehr und zum Schluss sahen wir sicher 20 Stück von diesen lustigen Tieren. Diese schwirrten um uns herum, als wären wir gar nicht da gewesen :-). Nach diesem Morgenspaziergang liefen wir nochmals zu den Wasserfällen und zum Teufelsschlund, der etwas sehr faszinierendes hat.
Wir überlegten lange ob wir am Montag, bevor wir nach Buenos Aires weiterreisten, noch auf die brasilianische Seite der Wasserfälle fahren wollten. Der Eintrittspreis war der Gleiche wie auf der argentinischen Seite, doch der Park ist viel kleiner. Wir entschieden uns für das volle Programm, da die Busfahrt nur etwa eine Stunde dauerte. Es war schön die Wasserfälle, welche sich auf der argentinischen Seite befinden, einmal komplett zu sehen. Sonst hat der Park nicht viel zu bieten, ausser ein Weg über 1,2 km der zum Garganta del Diablo führte. Klar hätten wir noch ein paar Aktivitäten machen können, doch die kosteten zusätzlich. Somit hatten wir 3 Tage lang die Gelegenheit dieses Naturwunder in vollen Zügen zu geniessen und von allen Seiten her zu betrachten.
Wie bereits erwähnt fuhren wir dann am Abend weiter in die Hauptstadt nach Buenos Aires. Die Fahrt dauerte 18 Stunden aber in diesen tollen Bussen macht das lange Reisen schon fast ein wenig Spass. Es werden ja auch meistens gute Filme gezeigt, die nicht von Mord und Totschlag handeln 🙂 und verhungern lassen sie einem auch nicht.
Liebe Grüsse aus Buenos Aires und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo