Cafésito, Tango und eine Portion Kultur

24 08 2011

16. August – 22. August 2011

Etwa so haben wir unsere Woche in der Hauptstadt Argentiniens verbracht. Buenos Aires hat uns sehr gut gefallen, auch wenn wir zuerst nicht so recht wussten, was diese Stadt alles zu bieten hat. Bevor wir aber mit dem Bus unser Ziel erreichten, wurden wir von einem ungewohnten Geräusch am Morgen geweckt. Es war das Geräusch von Regen, das in unseren Ohren ganz merkwürdig ertönte. Nach etwa 4 Monaten regnete es wieder einmal und im Vergleich zu Puerto Iguazú, herrschten hier auch wieder winterliche Temperaturen. Die ganze Woche über war es meistens unter 10 Grad und die Sonne zeigte sich nur ab und zu hinter den grauen Wolken hervor. Wir trotzen den frostigen Temperaturen und machten uns jeden Tag von neuem auf Entdeckungsreise!

In der Stadt leben ca. 14 Millionen Menschen und ganz Buenos Aires ist in verschiedene Viertel unterteilt. Die Viertel die wir besuchten, waren San Telmo (wo wir auch wohnten), La Boca, Recoleta, Palermo, Puerto Madero sowie natürlich das Zentrum um den Plaza de Mayo. Da wir nicht die ganze Stadt zu Fuss besuchen wollten, machten wir an einem Nachmittag eine 3 stündige, geführte Fahrrad-Citytour. Die Tour führte zuerst durch das älteste Viertel von Buenos Aires, San Telmo. San Telmo ist bekannt für seine vielen Antiquitätenläden, da hier alle wohlhabenden Städter lebten. Im Jahr 1871 erreichte die Stadt eine Gelbfieberepidemie. Die reichen Leute flüchteten in den Norden der Stadt und liessen ihr ganzes Hab und Gut in ihren Häusern zurück. Man könnte Stunden wenn nicht Tage in diesen Läden verbringen, insofern man sich für Antiquitäten interessiert 🙂 Danach ging’s weiter ins berühmte Hafenviertel La Boca wo 1536 auch Buenos Aires gegründet wurde. Hier steht auch das Fussballstadion „La Bombonera“ vom Maradona Klub Boca Juniors. Zu La Boca gehört aber auch der Caminito / Weglein. Dies ist eine Strasse mit bunt angemalten Wellblechhäuschen. Einen Stopp machten wir auch im restaurierten Viertel Puerto Madero. Hier war einst der Hafen angesiedelt doch heute ist es die teuerste Gegend der Stadt. Zum Abschluss dieser Tour besuchten wir noch das Stadtzentrum um den Plaza de Mayo, wo sich auch der Arbeitsort der Präsidentin (Casa Rosada) befindet. Hier, in diesem prunkvollen Haus mit dem berühmten Balkon, hatte Evita Perón ihre bewegenden Reden zum Volk. Natürlich überquerten wir auch die breiteste Strasse der Welt die Avenida 9 de Julio, welche mitten durch die Stadt führt. Die Tour war sehr interessant, da unser Guide viele Information zur Geschichte der Stadt an uns weiter gab. Den Rest der Stadt erkundeten wir zu Fuss. Schade dass wir keinen Kilometerzähler an unseren Schuhen montiert hatten, es wäre bestimmt eine schöne Zahl dabei herausgekommen.

Wenn man schon einmal in Buenos Aires ist, darf natürlich ein Besuch einer Tango Show nicht auf dem Programm fehlen. Wir entschieden uns, im ältesten Cafe von Buenos Aires (Gründung 1858), dem Cafe Tortoni eine solche Show zu besuchen. Wir waren uns beide nicht ganz sicher, ob uns dies überhaupt gefallen wird. Ach ja; am Freitag gegen Abend als ich (Elä) von meinem Shoppingausflug auf dem Rückweg zum Hostel war, sah ich ein bekanntes Gesicht auf mich zulaufen. Wir befanden uns in einer Millionenstadt und fast wäre ich in Brannon hineingelaufen. Mit ihm waren wir ja bereits eine Woche rund um Salta unterwegs. Zufälle gibt es im Leben, das ist unglaublich. Bidu staunte auch nicht schlecht, als wir zu zweit im Hostel aufkreuzten :-). So machten wir uns alle zusammen auf zur Tango-Show. Es war eine exzellente Vorführung mit grossartigen Tänzern und Musikern und wir waren alle hell begeistert. Natürlich hätten wir auch noch die Möglichkeit gehabt uns selber als Tangotänzer zu versuchen, doch dies liessen wir bleiben, da man einen solchen Tanz nicht in Trekking-Schuhen tanzen kann :-).

Im edlen Viertel Recoleta befindet sich der älteste öffentliche Friedhof von Buenos Aires. Dieser Friedhof ähnelt überhaupt nicht unseren Friedhöfen, sondern dort sind imposante Mausoleen und Grabstätten errichtet. Die meisten Leute die hier ihre Ruhe finden sind berühmt oder haben sehr viel Geld. Hier ist auch die Präsidentschaftsfamilie Duarte de Perón begraben. Dieses Grab wo auch Evita bestattet ist, ist das meist besuchte und fotografierte Grab auf dem ganzen Friedhof. Das Viertel Palermo ist noch in Unterbezirke aufgeteilt, da es das Grösste sowie auch das Grünste ist. Wir besuchten den Botanischen- sowie den Japanischen-Garten.

Das Wochenende nahmen wir dann etwas ruhiger. Wir gingen natürlich noch einmal zusammen durch die Shoppingstrasse und der tägliche Kaffee (Cafésito wie die Argentinier das so schön nennen), durfte auch nicht fehlen. Das Kaffee trinken wird hier ganz gross geschrieben, worüber wir uns natürlich sehr freuten. Jeden Sonntag findet im San Telmo dann noch ein riesiger Antiquitätenmarkt statt. Es gibt aber nicht nur Antiquitäten, sondern auch neuere Sachen zu kaufen. So etwas Tolles haben wir bis jetzt noch nicht gesehen. Unzählige schöne Sachen, von Schmuck über Kleider, Ledertaschen, Schuhe, Bilder usw. hätten wir ergattern können. Unsere Herzen schlugen schon etwas höher und etwas Kleines findet ja immer Platz im Rucksack. Nach so vielen Eindrücken hatten wir Hunger und da es Sonntag war, entschieden wir uns, wieder einmal ein Stück Fleisch zu essen. Und es gab richtig viel Fleisch, da wir eine Parrillada für 2 Personen bestellten. Seht selbst, wie unser köstliches Essen ausgesehen hat.

Zum Abschluss unseres Städtetrips wollten wir nochmals etwas richtig Schönes und Prunkvolles sehen. Das Teatro Colón ist die bedeutendste Opernbühne Lateinamerikas und ist wirklich ein Besuch wert. Das Opernhaus bietet 3500 Leuten Platz, wovon 700 Stehplätze sind. Das Theater wurde nach 20 jähriger Bauzeit im Jahre 1908 eröffnet.

Somit haben wir viel über diese Stadt erfahren und vor allem gesehen. Klar gäbe es noch viele Sachen die wir besuchen hätten können, doch eine solche Stadt macht auch müde und wenn man ja noch nicht alles gesehen hat, gibt es einen Grund um zurückzukehren. Erzählt ist auch noch lange nicht alles aber vielleicht haben wir den einen oder anderen „gluschtig“ gemacht, einmal selber hierhin auf Entdeckungsreise zu gehen!

Heute Dienstag haben wir wieder einmal den Standort sowie das Land gewechselt. Wir sind mit der Fähre und dem Bus in die Hauptstadt von Uruguay nach Montevideo gefahren. Hier verbringen wir 3 Tage, bevor es dann wieder zurück nach Argentinien geht.

Wir grüssen euch ganz lieb aus Uruguay und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/CSfda6jAHoom2J6H8



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