Wenn eine Reise endet…

27 03 2012

18. März – 27. März 2012

Route: Koh Lanta – Ko Samui – Koh Tao – Bangkok

Die Reise von der Andamanenküste an die Golfküste dauerte einige Stunden. Per Minivan reisten wir zuerst von Koh Lanta bis Don Sak und dort stiegen wir auf die Passagierfähre um. Der Fahrer machte dem thailändischen Fahrstil wieder einmal alle Ehre und bretterte so oft er konnte mit 140 Stundenkilometern über die Strasse. Gegen Abend des 18. Märzes erreichten wir die bekannte Ferieninsel Koh Samui. Unsere wunderschöne Unterkunft befand sich am Bo Phut Strand wo auch Nicole und Dominique wohnten. Alle freuten sich über das Wiedersehen und es gab während den zwei gemeinsamen Tagen so einiges zu erzählen. Wie immer wenn man mit Freunden zusammen ist, vergeht die Zeit noch viel schneller als sonst. So hiess es dann auch schon wieder Abschied nehmen, da Bidu und ich nochmals eine Insel weiter reisten. Dieser Abschied ist ja von kurzer Dauer und in einigen Tagen sehen wir uns halt nicht mehr am Strand, doch dafür umso öfters zu Hause. Danke nochmals an euch zwei für die feinen Mitbringsel und dass das Treffen doch noch geklappt hat :-)!

Wir fuhren mit der Fähre weiter nach Koh Tao. Diese Insel liegt 62 km von Koh Samui entfernt und  ist berühmt fürs Tauchen. Hier befindet sich auch die grösste Tauchschule der Welt. Somit könnt ihr euch bestimmt denken, wie unsere Mission hier lautete. Genau auch wir wollten tauchen gehen. Bidu ist bereits im Besitze der Tauchlizenz und ich wollte mal sehen und spüren wie sich tauchen anfühlt. Wie gesagt, die Insel ist berühmt fürs Tauchen und dementsprechend viele Tauchschulen warben dann auch um die ankommenden Touristen. Ohne Probleme fanden wir dann eine Tauchschule, wo wir für den nächsten Tag einen Platz auf deren Boot erhielten. Als auch noch eine Unterkunft gefunden war, wollten wir dann nur noch ins „kühle“ (das Wasser betrug im offenen Meer 30° und am Ufer ca. 36°) Wasser springen und die wunderschöne Abendstimmung geniessen.
Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich schon, als wir uns gegen Mittag des nächsten Tages auf zur Tauchschule machten. Bidu voller Vorfreude konnte seinen ersten Tauchgang noch fast 5 Jahren kaum erwarten. Wir erhielten unser Equipment und ich meinen persönlichen Tauchlehrer, der mir in 30 Minuten die Basics des Tauchens erklärte. Dann natürlich noch ein paar Formalitäten klären und dann konnte das Abenteuer Tauchen los gehen. Mit dem Boot fuhren wir zum ersten Platz namens Twins und während der Fahrt wurde das Equipment bereit gemacht und dann gab’s noch eine kurze Einführung in das was wir Unterwasser alles zusehen bekommen könnten. Bidu tauchte mit seiner Gruppe natürlich sofort ab und ich musste noch so einige Übungen im Wasser absolvieren, bevor es dann auch für mich runter auf 12 Meter Tiefe ging. Es war fantastisch in die sagenhafte Unterwasserwelt einzutauchen. Auch so einiges an grossen und kleinen Fische bekamen wir beide zu Gesicht. Das mulmige Gefühl war unbegründet und ich konnte dank meinem super Tauchlehrer den Tauchgang recht gut geniessen. Bidu der Glückliche hatte 2 Tauchgänge gebucht und so konnte er nochmals beim „Japanese Garden“ tauchen gehen. Gegen Abend kehrten wir dann total erschöpft aber super glücklich an Land zurück.

An den nächsten Tagen genossen wir mehrheitlich den Strand. Bidu entschied sich nochmals tauchen zu gehen und die Entscheidung bereute er auf gar keinen Fall, da die Gruppe einen Walhai zu Gesicht bekam. Die ganze Crew sei total aus dem Häuschen gewesen, erzählte er auch mir ganz aufgeregt. Ja und wie gesagt auch der schönste Strandurlaub geht einmal zu Ende und auf uns wartet ja noch Bangkok. Wir reisten ein letztes Mal mit dem Bus in die Stadt und verbrachten unsere zwei letzten Tage der Reise dort. Auf Tempelbesichtigungen hatten wir eigentlich nicht mehr grosse Lust und somit beschränkten wir uns aufs Einkaufen und einer Flussrundfahrt. Natürlich durfte ein Besuch beim bekannten „Hangover“-Hotel Lebua nicht fehlen. Unser Hotel befand sich in der Nähe der bekannten Th Khao San Road, was wir als recht praktisch empfanden ;-), da wir ja unsere Abende als Backpacker nochmals so richtig geniessen wollten. Leider haben wir nicht so viel von dieser niemals schlafenden Stadt gesehen aber zwei Tage sind halt doch ein wenig zu kurz um eine solch grosse Metropole zu erkunden. Dies ist aber ein Grund um irgendeinmal wieder nach Bangkok zurück zu kommen.

Nun, dies wäre definitiv der letzte Bericht von unserem Abenteuer als Trotamundos in der grossen weiten Welt. Tausende von Kilometern haben wir zurückgelegt und meistens mit dem geliebten Bus. Diverse Nächte lagen wir in einem fremden Bett, viele tolle Leute lernten wir kennen, Gutes oder auch weniger Gutes haben wir gegessen und jetzt steht der letzte Teil der Reise vor der Tür. Die Heimreise nehmen wir in wenigen Stunden in Angriff und somit sind auch die Rucksäcke ein letztes Mal fein säuberlich gepackt worden. Jeder kleinste Fleck nutzen wir aus, da es in Bangkok ja nochmals so viele tolle Kleider und Sachen zu kaufen gab :-)! Bestimmt wird es aber nach der Heimkehr nochmals etwas zu lesen geben, bevor uns der Alltag wieder völlig erwischt hat. In diesem Sinne bereits ein grosses MERCI an euch alle die immer fleissig mitgelesen haben, für all die Kommentare im Gästebuch über die wir uns immer riesig gefreut haben. Natürlich auch ein Dank an unsere Familien und Freunde die zu Hause auf uns warten. Wir freuen uns sehr, euch am Donnerstag nach 366 Tagen wieder zu sehen :-)! Ehrlicherweise müssen wir aber auch zugeben, dass es doch ein komisches Gefühl war, die letzten Tage hier in Bangkok zu verbringen. Irgendwie ging es nach jedem Ort weiter und wir konnten die Weiterreise vorbereiten und uns über den neuen Ort informieren. Tja dies fiel nun gänzlich weg da wir ja bereits bestens über unser zu Hause in der schönen und frühlingshaften Schweiz Bescheid wissen.

Zu guter Letzt nochmals ein kleines Zitat, welches ich während der Reise gefunden habe:
„Ich sehe die roten und blauen Stempel an, blättere voller Bewunderung in unlesbaren Unterschriften und vielsprachigen Tintenklecksen, falte fromm die Hände.
Dann stecke ich den Pass in die hintere Gesässtasche und mache mich auf die Reise.
Kurt Tucholsky

Ein letztes Mal viele liebe Grüsse aus dem super heissen Bangkok und HASTA PRONTO
Eliane, Beat und Grumo 🙂 🙂 🙂

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Sun, Fun And Nothing To Do…

19 03 2012

10. März – 17. März 2012

Route: Hanoi – Bangkok – Krabi – Koh Phi Phi – Koh Lanta

…diese Worte stammen aus einem Lied des Schweizer Komikers und Liedermachers Peach Weber und irgendwie passen diese gar nicht so schlecht zu unserem momentan Lebensstil :-)!

Unsere Tage am Meer sehen jeden Tag ähnlich aus, da das Wetter bis jetzt auf unserer Seite war. Aber zuerst mussten wir ja aus dem kalten und regnerischen Hanoi nach Thailand an die Andamanenküste gelangen.

Am 10. März morgens flogen wir von Hanoi nach Bangkok und dann am Nachmittag gleich weiter nach Krabi. In Krabi blieben wir auch nur eine Nacht, damit wir am nächsten Tag früh weiter auf die Insel Koh Phi Phi fahren konnten. Koh Phi Phi wurde wie Phuket im Dezember 2004 schlimm vom Tsunami getroffen. An dieses Ereignis erinnern einen überall die vielen Evakuationsschilder die zum höchsten Punkt der Insel hinzeigen. Leider hatten wir die wunderschöne Insel mit ihren Kalksteinfelsen, den weissen Sandstränden und dem kristallklaren Wasser nicht ganz für uns alleine. Etwas ausserhalb vom Trubel fanden wir eine schöne Unterkunft. Die meiste Zeit verbrachten wir am sehr schönen Long Beach, welcher nicht ganz so überlaufen war, wie die anderen Strände die sich direkt im Zentrum befinden. Von den 3 Tagen auf Phi Phi verbrachten wir alle am Strand mit nichts tun, ausser an einem Morgen machten wir einen Halbtagesausflug mit einem Longtail-Boot zu diversen Buchten der Nachbarinsel Koh Phi Phi Leh. Eine davon, die Maya Bay, ist durch den Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio weltbekannt geworden. Natürlich wollten wir diesen Strand auch sehen und diese Idee teilten wir mit ganz vielen anderen Touristen. Viel vom wunderschönen weissen Sandstrand bekamen wir nicht zu Gesicht, da es überall stehende oder liegende Menschen hatte :-).

Bereits gut erholt machten wir uns wieder mit der Fähre auf, um zu einer weiteren Insel zu gelangen. Dieses Mal ging die Fahrt weiter südlich nach Koh Lanta. Hier fanden wir eine tolles Bungalow am Klong Nin Beach, der als schönster Strand der Insel gilt. Der Sand an diesem Strand ist zwar nicht weiss aber dafür hatte es fast keine Leute. Zudem herrschte auch hier wie bereits auf Phi Phi eine angenehme Wassertemperatur von fast 30°. Die Party liessen wir aber auf Koh Phi Phi und genossen nach einem anstrengenden Strandtag, die warmen und ruhigen Abende bei einem guten Essen im Strandrestaurant. Ausnahmsweise konnte ich am 14. März meinen Geburtstag an der Wärme feiern, was ich sehr genoss. Natürlich vermisste ich meine Familie und Freunde aus der Schweiz :-). Überraschenderweise erhielt ich nach einem feinen Nachtessen auch noch ein Stück Geburtstagskuchen. Bedanken möchte ich mich noch bei allen, die sich an diesem Tag oder auch etwas später auf irgendeine Weise bei mir gemeldet haben! Natürlich wollten wir auch noch etwas von der Insel sehen und so mieteten wir uns wie schon so oft einen Roller. Von einem deutschen Pärchen (Markus und Katrin) erhielten wir noch den Tipp, dass wir in die Deutsche Bäckerei die sich etwa 20 Minuten von unserem Strand weg befindet, frühstücken gehen sollen. Uns musste man dies nicht zweimal sagen, da es dort, unter anderem, richtiges Brot gibt!

Ja und die Zeit vergeht immer schneller und so sind wir bereits an der südlichen Golfküste Thailands gestrandet und zwar in Ko Samui, wo wir ja unsere Freunde aus der Schweiz treffen werden. Mal sehen, ob sich unsere Tagesabläufe an dieser Küste stark verändern werden oder doch eher gleich bleiben.

In unserem Reiseführer bin ich noch auf folgenden Abschnitt über den Süden von Thailand gestossen:
Wer zu lange in der tropischen Traumlandschaft im südlichen Thailand von Insel zu Insel gehüpft ist, läuft Gefahr, an einer klassischen Backpacker-Erkrankung zu leiden. In manchen äquatorialen Gegenden der Welt ist das Phänomen als Strand-Burnout bekannt. Die Symptome? Alles im Paradies fängt an gleich auszusehen. Perfekte Postkarten-Sonnenuntergänge, die einem anfangs den Atem raubten, lassen einem kalt.
Diesem Abschnitt müssen wir wiederreden, da wir während unserer Reise unzählige atemberaubende Sonnenuntergänge gesehen haben, doch kalt würde uns dies nie lassen!

Nun können wir definitiv schreiben hasta pronto und herzliche Grüsse aus Thailand
Eliane, Beat und Grumo

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Nach Thailand ins Jahr 2555

12 01 2012

4. Januar – 12. Januar 2012

Thailand ist das Land wie aus Tausendundeiner Nacht. Die Thailänder nennen ihre Heimat „Das Land der Freien“ – dank ihrer klugen und weitsichtigen Herrscher waren sie nie kolonialisiert, nie unter fremder Herrschaft in den vergangen 800 Jahren. Und so waren die 69 Millionen Thai schon immer ein sehr stolzes Volk – ein Volk aus Königen und Fischern, Bergstämmen, Reisbauern und Mönchen.

Thailand ist auch heutzutage ein Land der Kontraste, das die Fremden selbst im neuen Jahrtausend auf Schritt und Tritt in Erstaunen versetzt: Die siamesischen Könige hinterliessen ihre prachtvollen Paläste, heute teils majestätisch anmutende Ruinen unter dem Schutz der UNESCO, teils märchenhafte Schlösser mit glitzernden Fassaden aus Gold und Elfenbein. Die farbenprächtigen Mosaike der landesweit rund 31 000 Tempel blinken allerorten im Sonnenlicht und spiegeln sich in den nassen Reisfeldern.

Doch hier und selbst in den windschiefen Stelzenhäuschen in den abgelegenen Bergdörfern im Norden flimmert nachts ein bläulicher Schein durch die eine oder andere Hütte: Das Fernsehgerät ist nur ein Vorbote der modernen Zeiten, die auch vor diesem Reich Buddhas nicht Halt machen. Und so sollte sich auch niemand wundern, wenn gerade ein buddhistischer Mönch mit seinem Laptop auf Facebook surft.

Ein Land im Wandel. Doch gerade dieser unaufhaltsame Wandel macht einen Teil der Faszination aus, die jeden Besucher ergreift – wenn er empfänglich ist für Mystik und tiefe Religiosität, für anmutige Menschen und ihre Sitten und Gebräuchen, für eine exzellente Kochkunst, für jahrtausendalte Handwerkstraditionen. Thailand ist ausserdem ein Einkaufsparadies wie kaum ein anderes Land in Südostasien. Auch landschaftlich ist Thailand ein Paradies. Es ist gesegnet mit Stränden, die aus einem Bilderbuch zu stammen scheinen: Kilometerlang erstreckt sich der weisse Sand, über den sich Kokospalmen beugen, bunte Fischerboote schwanken im azurblauen Wasser. Sonnenschein tagaus, tagein und eine üppige Natur, eine exotische Kultur und luxuriöse Hotels sowie die hervorragenden Currys – all dies zieht jährlich eine Vielzahl von Touristen aus aller Welt nach Thailand – 2007 waren es rund 14,5 Millionen. Wer hier nur am Pool liegen bleibt, wird das 514 000 Quadratkilometer grosse Land und die eher zurückhaltenden Thai nicht kennen und lieben lernen.

Die ersten Tage hier in Thailand gehören bereits wieder der Vergangenheit an. Gut haben wir den Flug in die Hauptstadt Thailands überstanden. Doch verweilten wir in der 7 Millionen Stadt Bangkok nicht sehr lange, da wir am Schluss unserer Reise noch etwas Zeit hier verbringen werden. Am 5. Januar 2012 oder nach buddhistischem Kalender in Thailand am 5. Januar 2555, fuhren wir mit dem Zug 12 Stunden lang nach Chiang Mai in den Norden des Landes. Am Anfang benötigte der Zug fast eine Stunde, bis wir die Millionenmetropole hinter uns gelassen hatten. Die Reise führte vorbei an Slums, Reisfeldern, kleinen Dörfern und durch den Dschungel. Es hatte sich gelohnt, dass wir uns für den Tageszug anstelle eines Nachtzuges entschieden haben. Im Ticketpreis war sogar noch ein Mittagessen inbegriffen, vielleicht könnte man dies in Zukunft bei der Schweizer Bundesbahn auf längeren Reisen auch einführen ;-).

Chiang Mai gilt mit ihren 1,6 Millionen Einwohnern als 2. grösste Stadt Thailands. Momentan ist hier Winter und so sind die Temperaturen einigermassen erträglich für uns. Da bereits viele Unterkünfte ausgebucht waren, quartierten wir uns im TK Guesthouse ein, wo wir ein Doppelzimmer für 300 Baht = Fr. 9.00 bekamen. Das Zimmer war zweckmässig und für diesen Preis kann man ja auch nicht weiss nicht was erwarten. Am nächsten Tag erkundeten wir ein wenig die Stadt. Irgendwie hatten wir gar nicht grosse Lust etwas zu machen und so liessen wir diesen Tag einfach gemächlich hinter uns. In Chiang Mai könnte man den Tag auch einfach mit Essen und Massagen-Besuchen verbringen. Das Angebot ist riesig und zu allem hinzu noch sehr preiswert. So konnte ich (Elä) natürlich nicht wiederstehen und entschied mich erstmals, meinen geschädigten Füssen etwas Gutes zu tun. Mal sehen, ob ich Bidu auch noch davon überzeugen kann, wie gut so eine Massage tut. Am Abend schlenderten wir noch über den Night Market. Zu kaufen hätte es wieder vieles gegeben aber eben, eingekauft wird dann erst am Schluss der Reise.

Für den nächsten Tag stand dann etwas Spezielles auf dem Programm. Wir verbrachten einen Tag im 60 km von Chiang Mai entfernten Elephant Nature Park http://www.elephantnaturepark.org. Dies ist kein typischer Elefantenpark, in welchem man auf den Elefanten reiten kann und wo man sogenannte Elefanten-Shows sehen kann, sondern eine Art Pflegeheim für misshandelten Elefanten. Viele asiatische Elefanten wurden in Thailand zur Waldrodung missbraucht. Diese wurde Ende der 80er Jahre jedoch verboten, doch konnten die Elefanten nicht mehr alleine in der Wildnis leben, da sie jahrelang zum Arbeiten missbraucht wurden. Hinzu kommt dass ein grosser Teil ihres Lebensraums durch die Abholzung des Dschungels zerstört wurde. Einige dieser Elefanten befinden sich nun hier in diesem Park oder in anderen Elefantenparks. Leider hatten nicht alle dieser Elefanten gleich viel Glück und somit wurde ein Grossteil von ihnen nach Burma verkauft, wo die Waldrodung immer noch legal und in vollem Gange ist. Im Elephant Nature Park leben momentan 36 Dickhäuter, die sich auf einem riesigen Gelände frei bewegen können. Mit dem Eintrittsgeld können die Besucher die grauen Riesen füttern und waschen. Zugleich wird mit dem Geld auch die medizinische Versorgung der Elefanten gewährleistet. Somit hatten wir alle Hände voll zu tun, vor allem mit füttern. Täglich frisst ein Elefant 10% seines Körpergewichtes, das heisst 280 kg und das während ganzen 18 Stunden. Nach dem vielen Fressen, stand dann mal eine Abkühlung im Fluss auf dem Programm. Wir durften ihnen dabei behilflich sein und sie mit dem kalten Wasser bespritzen und waschen. Nachdem sie dann wieder sauber waren, wussten sie nichts Besseres, als sich im nächsten Schlammbecken wieder wälzen zu gehen. Man sah richtig wie die Riesen es genossen, sich von neuem mit Schlamm zu bedecken. Natürlich machen sie dies nicht grundlos, sondern der Schlamm schützt sie vor der Hitze und der Sonne und dient ihnen als „Sonnencreme“. Wir bekamen auch noch einen Film gezeigt, in welchem wir das grauenhafte Leiden der Elefanten zu sehen bekamen, wie zum Bsp. bei der Arbeit im Dschungel und beim Betteln in einigen Städten Thailands. Es waren herzzerreisende Szenen und für uns nicht nachvollziehbar, warum wir Menschen einem Tier so viel Leid zufügen können. Etwas was uns extrem zu denken gab, sind die vielen Touristen die sich daran erfreuen, wenn sie in Bangkok oder Phuket ein Elefantenbaby zu sehen bekommen, welches mit ihrem Besitzer durch die hektischen Strassen laufen muss und zum Betteln missbraucht wird. Solche Aktivitäten sind in einigen Städten Thailands leider immer noch legal. Es war ein sehr schöner Tag der bei uns bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Wir können diesen Park nur weiterempfehlen, da dies etwas Einmaliges und sehr Sinnvolles ist.

Am Sonntag stand dann etwas ganz anders an. Wir schwangen für einmal wieder den Kochlöffel. Wir hatten uns für einen Thai-Kochkurs auf einer Organic Farm ausserhalb der Stadt angemeldet http://sammyorganiccooking.com/. Sammy, der Besitzer der Kochschule, holte uns beim Guesthouse ab sowie alle weiteren Teilnehmer. Unsere Gruppe bestand aus 10 Leuten, welche aus Deutschland, Schweden, Holland, Wales und den USA kamen. Zuerst fuhren wir auf den Markt, um ein paar Zutaten zu kaufen, die bei Sammy nicht auf der Farm wachsen. Natürlich erfuhren wir auch noch etwas mehr über die vielen verschiedenen Reissorten, die es hier gibt. Wir konnten unser 5 Gänge Menu selber zusammenstellen. Bidu und ich schauten natürlich, dass wir nicht dasselbe kochten. Dies war nicht allzu schwierig, da es fast nur leckere Sachen zur Auswahl hatte. Natürlich wurde uns auch noch etwas über all die herrlichen Kräuter erzählt, die hier wachsen und zum Kochen verwendet werden. Dann endlich durften wir ans Werk. Als erstes machten wir uns hinter die Currypaste, die wir dann weiter für das Currygericht verwendeten. Es wurde geschnippelt, gebraten und immer wieder das Gekochte probiert, was ganz wichtig war. Als das Curry fertig gekocht war, stellten wir dies auf die Seite und kochten noch eine Suppe sowie ein Stir Fried Gericht. Dann durften wir die ersten 3 Gänge zu Mittag essen und wir möchten nicht prahlen aber es schmeckte vorzüglich :-)! Als wir unsere Bäuche vollgeschlagen hatten, durften wir eine einstündige Siesta machen. Sammy stelle allen eine Hängematte zur Verfügung oder man konnte in seinem wunderschönen Garten relaxen. Die Pause tat gut und wir waren alle neugierig auf die letzten 2 Gänge, welche bei uns aus Papaya-Salat und Frühlingsrollen sowie Bananen in Kokosnuss-Milch und Mango mit Sticky Rice, bestanden. Auch dies schmeckte total lecker und wenn man alle Zutaten beisammen hat (was in der Schweiz dann doch etwas schwieriger sein wird), ist es gar nicht so schwierig thailändisch zu kochen. Somit wisst ihr ja nun was es zu essen gibt, wenn ihr nach unserer Rückkehr einmal bei uns eingeladen seid. Total vollgegessen und völlig begeistert von diesem Tag, machten wir uns gegen Abend auf den Rückweg in die Stadt. Unsere Gruppe verabredete sich für den späteren Abend nochmals in der Altstadt, um gemeinsam noch etwas trinken zu gehen.

Die nächsten 2 Tage standen dann ganz im Zeichen der Tempelbesichtigungen. Um zu einem der heiligsten Tempel Nord-Thailands zu gelangen, mieteten wir einen Roller. Der Wat Phra That Doi Suthep liegt auf einem Hügel mit wunderschöner Aussicht auf Chiang Mai. Der Tempel ist wunderschön und somit kommen sehr viele Besucher jeden Tag hierhin. Wir fuhren dann noch etwas in den Bergen herum, da wir die frische Luft ohne all die Abgase sehr genossen. In Chiang Mai selber stehen über 300 Tempel, welche zum Teil gut zu Fuss zu erreichen sind. Die Tempelarchitektur vor Ort unterscheidet sich stark von anderen Teilen Thailands. Chiang Mais Heiligtümer werden vor allem von filigranen Holzschnitzereien und bunten Wandmalereien verziert, die typisch für die Lanna-Periode (13./14. Jahrhundert) sind. Wir besuchten von den 300 Tempeln gerade mal 3 und dies reichte dann vorerst einmal. Beim Tempel Wat Chedi Luang hatten wir noch die Möglichkeit mit einem Mönch zu sprechen. Dieses Gespräch war sehr interessant und auf alle Fragen erhielten wir eine Antwort. Dann war es an der Zeit Chiang Mai zu verlassen und weiter nördlich zu reisen.

Mit dem Bus ging’s während einer 3 stündigen und recht rasanten Fahrt nach Chiang Rai. Die Stadt selbst hat kaum touristische Sehenswürdigkeiten zu bieten, mal abgesehen von ihrer Lage als „Tor zum Goldenen Dreieck“. Man könnte von hier aus auch noch zu Bergvölkern wandern, doch so etwas Ähnliches machten wir ja bereits in Bolivien und so besichtigten wir einfach den weissen Tempel Wat Rong Khun. Dieser Tempel, welcher seit 1997 vom thailändisches Architekten Chalermachai Kositpipat kostenlos gebaut wird, ist bis heute noch nicht fertig gestellt. Dieses Werk ist recht imposant und so wie es aussieht, könnten die Arbeiten daran auch noch etwas länger dauern. Hier in Chiang Rai besuchten wir dann auch wieder einmal ein riesiges Shoppingcenter und was wir im Supermarkt alles fanden, konnten wir fast nicht glauben. Was wir alles in unseren Einkaufskorb gepackt haben, könnt ihr natürlich auf einem Foto begutachten. Nur so viel dazu, wir haben alle Sachen wieder schön brav in die Regale zurück gestellt mit Ausnahme einer Tafel Schokolade :-). Danach liess ich (Elä) mir wieder einmal die Haare schneiden, was ein ganz tolles Erlebnis war. Ein Team von insgesamt 3 Leuten sorgte sich um mich und als ich gefragt wurde was für einen Haarschnitt sie mir verpassen sollen, fragte ich einfach, ob sie mir ein paar Vorschläge machen könnten. Eine Antwort erhielt ich nicht, sondern es wurde mir ein iPad in die Hände gedrückt, mit der Bitte, ich soll mir doch die passende Frisur aus dem Internet aussuchen :-). Mal sehen, ob meine Coiffeuse in der Schweiz nun auch mit einem iPad arbeitet. Mit dem Resultat für umgerechnet Fr. 10.00 bin ich sehr zufrieden und ich muss dazu noch sagen, dass ich für thailändische Verhältnisse bei einem sehr teuren Coiffeur war.

Nun verlassen wir Thailand vorerst einmal und reisen nach Laos weiter. Das Örtchen Huay Xai, in der Nähe des Grenzübergangs, wird der Ausgangspunkt für die 3 tägige Gibbon Experience sein, bei welcher wir noch 2 Plätze ergattern konnten. Somit zippen wir uns in den nächsten Tagen durch den Dschungel und sind gespannt, ob wir einen Gibbon zu Gesicht bekommen werden.

Liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/M775nU6iHLxvUZpB9