Unterwegs im Norden der Südinsel

17 11 2011

8. November – 16. November 2011

Route: Waikawa – Havelock – Nelson – Kaiteriteri – Marahau / Abel Tasman NP – Motueka – Tukurua – Takaka (Golden Bay) – Nelson Lakes NP– Murchison – Hanmer Springs – Christchurch

Die erste Nacht auf der Südinsel haben wir gut überstanden und wir landeten zugleich noch bei einer Schweizerin in Waikawa auf dem Campingplatz. Von hier aus fuhren wir dann nach Misteltoe Bay welches zum Queen Charlotte Track gehört. Wir entschieden uns hier einfach eine kleinere Wanderung zu unternehmen, da wir vorhatten 2 Tage im Abel Tasman National Park laufen zu gehen. Die Aussicht die sich uns auf dieser kurzen Wanderung auf dem Queen Charlotte Track bot, machte uns doch ein bisschen wehmütig, nicht länger hier unterwegs zu sein. Doch eben man kann auch während 3 Monaten Neuseeland nicht alles machen, was man gerne möchte. Die Nacht verbrachten wir im kleinen Örtchen Havelock, welches für seine Grünlippenmismuscheln bekannt ist. Somit war für uns klar, was wir zum Nachtessen verspeisten nämlich Muscheln und Austern. Die Muscheln schmeckten nicht schlecht, doch die Austern überzeugten uns nicht so ganz.

Für die nächsten Tage sahen die Wetterprognosen nicht schlecht aus. Diese Vorhersagen sind manchmal nicht sehr zuverlässig aber wir glaubten dieses Mal den Wetterfröschen und fuhren am Mittwochmorgen nach Nelson um die Wanderung im Abel Tasman zu organisieren. Die Hütten zum Übernachten auf den Great Walks müssen jeweils im Voraus gebucht werden. Wir hatten Glück, dass wir so kurzfristig noch 2 der 34 Betten in der Bark Bay Hut ergatterten. Somit wollten wir in 2 Tagen von Totaranaui bis ans Ende des Parks nach Marahau laufen. Diese Strecke ergibt mit allen Abstechern ungefähr 40 Kilometer und der ganze Abel Tasman Costal Track wäre 51 Kilometer lang. Voller Vorfreude auf die nächsten 2 Tage gingen wir in Nelson noch in unserem lieblings-Outdoor-Laden Kathmandu shoppen. Mittlerweile besitzen wir für diesen Laden sogar eine Kundenkarte :-). Als wir nach der Shoppingtour (die Ausbeute hielt sich aber in Grenzen) noch über den Markt schlenderten, trauten wir im ersten Moment unseren Augen fast nicht. Bei einem Marktstand bestand das Sortiment aus diversem Brot und zwischen den braungebackenen Laiben erspähten wir eine golden schimmernde Züpfe. Klar konnten wir da nicht wiederstehen, weil was gibt es besseres als am nächsten Tag zum Mittagessen Züpfesandwiches mit Thomy Mayonnaise zu verspeisen. Solche Kleinigkeiten vermissen wir eigentlich ganz selten, doch wenn man schon daran vorbeiläuft, können wir halt nicht wiederstehen. Der Donnerstagmorgen präsentierte sich wirklich wieder von seiner schönsten Seite und so fuhren wir von unserem Nachtlager in Kaiteriteri nach Marahau. Mit einem Wassertaxi ging’s um 09.00 Uhr los, zuerst zum Split Appel Rock und dann mit Vollgas zu unserem Startpunkt in Totaranui. Von hier aus machten wir uns auf den Weg bis zur Awaroa Bay. Dort mussten wir einen längeren Stopp einlegen, da diese Stelle nur bei Ebbe passierbar ist. Ebbe war am heutigen Tag um 15.57 Uhr. Man kann aber bereits 1 ½ Stunden vorher oder 2 Stunden nach Ebbe diese Stellen passieren. Somit hatten wir genügend Zeit die Züpfesandwiches zu geniessen :-). Die Wanderung war fantastisch und führte an goldfarbenen Stränden und Buchten vorbei. Die meiste Zeit liefen wir bei angenehmen Temperaturen auf schmalen Pfaden durch den Wald und immer wieder bot sich eine wunderschöne Aussicht aufs Meer. Die Wanderzeit an diesem Tag betrug um die 5 Stunden und somit erreichten wir unser Nachtlager die Bark Bay Hut gegen 18.30 Uhr. In einem 14er Zimmer fanden wir noch 2 freie Matratzen zum Schlafen. Da die Hütte über keine Duschen und Strom verfügt, viel der Abend recht kurz aus. Jedermann / -frau war müde und die meisten verzogen sich früh in ihre Gemächer. Die Nacht war recht angenehm und das Schnarchen der Zimmergenossen hielt sich in Grenzen. Früh nahmen wir den zweiten Tag in Angriff da es gemäss Ausschilderung 8 Stunden zu laufen gab, doch die meisten Leute brauchen immer etwas weniger Zeit als vorgegeben. Die Route führte zuerst nach Torrent Bay und dann weiter zur Anchorage Bay. Diese Buchten präsentierten sich auch wieder mit goldfarbenem Sand und der Reiseführer hatte diesmal nicht zu viel versprochen, dass dieser National Park zu den schönsten in ganz Neuseeland gehört. Als wir dann Mitte Nachmittag doch etwas erschöpft unseren Camper erreichten, waren wir glücklich eine solch tolle Wanderung bei herrlichem Wetter absolviert zu haben. Nun hatten wir nur noch ein Ziel und zwar die paar Minuten zurück nach Motueka zu fahren und einen Platz zu suchen um zu duschen. Doch eben manchmal kommt alles ein wenig anders als geplant. Kurz vor unserem Übernachtungsplatz fuhr uns im dichten Verkehr ein älterer Herr mit voller Wucht hinten in unseren Camper. Wir wollten von der Hauptstrasse aus rechts abbiegen und mussten den Gegenverkehr passieren lassen. Ich blinkte, wartete und plötzlich hörten wir einen riesen Knall und uns schob es durch den Aufprall mehrere Meter nach vorne. Zum Glück ist uns nichts passiert, ausser 2 Tage Kopfschmerzen. Den Camper hatte es nur wenig in Mitleidenschaft gezogen, doch der Herr konnte mit seinem Auto nicht mehr weiterfahren. Wir waren schon etwas Geschockt über diesen Vorfall und besprachen das weitere Vorgehen mit dem Vermieter. Dieser möchte so rasch wie möglich das Fahrzeug in Christchurch reparieren lassen. Dies war nicht so schlimm und somit fahren wir halt nächste Woche erstmals nach Christchurch, als wie geplant an die Westküste.

Nach diesem ereignisreichen Freitag entscheiden wir uns am Samstag nicht allzu viel zu unternehmen. Von Irene (Bidus Verwandte) erhielten wir noch eine Adresse von jemanden den sie kennt und in Ruby Bay wohnt. So fuhren wir ganz spontan bei Anne und ihrem Mann Bob auf einen Kaffee vorbei. Anne, ursprünglich aus Leipzig, führt mit Bob ein wunderschönes Cottage, in dem wir auch gerne übernachtet hätten. Seht selber wie toll es dort aussieht http://www.clifftops-retreat.co.nz und die Aussicht die man von ihrem Anwesen aus hat, ist einfach nur fantastisch. Von ihr erhielten wir noch einige Tipps rund um Golden Bay, was unser nächstes Ziel war. Es war ein sehr interessanter Nachmittag und wir danken Anne nochmals ganz herzlich für ihre Gastfreundschaft.

Die SH60 windet sich dann hoch über den Takaka Hill, wo man eine tolle Aussicht über Takaka und Golden Bay hätte (wenn es nicht gerade neblig ist), bis nach Collingwood. Kurz vor Tukurua befindet sich noch das Restaurant / Brauerei Mussel Inn www.musselinn.co.nz. In jedem Reiseführer sowie auch von Anne wird dieses Lokal und sein hervorragendes Bier Captain Cookers empfohlen. Nach diesem kurzen Abstecher können wir dies nur bestätigen. Zum Nachtessen gab es dann eine weitere Leckerei und zwar ein echtes Gerber Käsefondue.

Nun wollten wir noch etwas von der Golden Bay sehen und so fuhren wir zum Farewell Spit hoch. Die Farewell Spit ist ein international bedeutsames Feucht- und Vogelschutzgebiet. Im Sommer tummeln sich hier tausende Vögel aus der arktischen Tundra. Der 26 km lange Sandstrand wird von riesigen Sichelförmigen Sanddünen gesäumt. Eine raue, der Natur überlassene und ungewöhnliche Landschaft präsentierte sich uns dort. Eine tolle Aussicht über die Spit hatten wir vom Pillar Point aus, zu dem man etwas hochlaufen musste. Etwas weiter befindet sich der abgelegene Wharariki Beach. Nach einem 20 minütigen Spaziergang erreicht man diesen wunderschönen Strand. Von ganz oben fuhren wir dann nach Takaka zurück wo sich noch die Te Waikoropupu Springs „Pupu“ befinden. Diese Frischwasserquellen sind die grössten Neuseelands und angeblich auch die reinsten der Welt. Pro Sekunde werden rund 14‘000 Liter Wasser durch unterirdische Öffnungen katapultiert. Das Wasser war wirklich extrem klar, doch trinken darf man davon nicht, da es für die Maoris ein heiliger Ort ist. Nach diesen vielen Eindrücken mussten wir noch etwas zum Abendessen haben. In der Nähe befindet sich eine Lachsfarm wo man sich den Lachs selber angeln kann. Gut, fahren wir auch noch dorthin, dachten wir uns. Umgeben von etlichen Sandfliegen (diese Biester sind hier einfach überall) versuchten wir unser Glück. Glücklicherweise biss nach etwa einer Stunde bei Bidu doch noch ein Lachs an, sonst hätten wir nichts zu essen gehabt :-).

Nun hiess es „Tschüss“ Golden Bay und weiter ging’s Richtung Christchurch. Wir hatten vereinbart, dass wir den anderen Camper am Donnerstagmorgen übernehmen können und somit blieb uns genügend Zeit für alles was wir noch sehen wollten. Einen Stopp legten wir auch noch beim Lake Rotoroa ein, der sich im Nelson Lakes National Park befindet. Weiter ging dann die Fahrt über den Lewis Pass (Passhöhe auf 907 MüM) welche sehr schön war. Der Wald besteht grösstenteils aus Rot- und Weissbuchen und zugleich bot sich noch ein hervorragender Ausblick auf die zum Teil noch schneebedeckten Berge. Im Thermalkurort Hanmer Springs relaxten wir wieder einmal in heissen Quellen, was auch nicht schlecht war. Im Winter kann man in der Umgebung von Hanmer Springs in zwei grösseren Gebieten Skifahren gehen. Ja und dann erreichten wir bereits Christchurch wo wir noch rasch bei einem Ehepaar auf Besuch gingen, welches wir in Martinborough auf dem Campingplatz kennengelernt hatten. Von der Stadt haben wir nichts gesehen, da wir dies dann nach Abgabe des Campers nachholen werden.

Für alle die Neuseeland ein wenig kennen und wissen, dass die Marlborough Sounds sowie die Umgebung um Nelson sehr bekannt ist für guten Wein, fragen sich vielleicht, wieso wir nichts von Wein degustieren schreiben. Richtig, wir haben diese tolle Weinregion für einmal ausgelassen, da wir dem Wandern den Vorzug gaben.

Wir senden euch liebe Grüsse aus dem fast sommerlichen Neuseeland
und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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3 Antworten zu “Unterwegs im Norden der Südinsel”

  • Anne sagt:

    Hallo Ihr beiden, besten Dank fuer die netten Worte. Schoen das Ihr so viel auch von Golden Bay gesehen habt. Trosted Euch aber hier in Nelson was es auch ganz arg windig und am Samstag bin ich den Halbmarathon auch im „Orkan“ gelaufen, na nicht ganz so arg hat sich aber fast so angefeuhlt. Schoene Zeit noch im Sueden…Bob and Anne Frankie and Pebbles

  • Heidi sagt:

    Ohhh, Kathmandu ist super! Mein Rucksack von Kathmandu Auckland musste vor dem Züglen das Zeitliche segnen, aber er hat mich 10 lange Jahre begleitet.
    Ganz liebi Grüess H.

  • Stefan Meyer sagt:

    Fondue Plausch 😉 !!!

    Hihi, Super !!! Sooo Schhöööönnnnnn !!!

    Enjoy your holidayyy 😉

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