Sommer, Sonne und O Tannenbaum

28 12 2011

23. Dezember – 28. Dezember 2011

Route: Christchurch – Akaroa – Christchurch

Den letzten Freitag 23. Dezember 2011 werden wir und wohl ein paar andere Leute so schnell nicht mehr vergessen. Wir befanden uns etwas ausserhalb von Christchurch, da wir die letzten Besorgungen für unseren Aufenthalt über Weihnachten in Akaroa machen mussten. Als wir alles erledigt hatten, fuhren wir vom Parkplatz des Supermarktes weg und bei der Kreuzung stand die Ampel gerade auf rot. Aussergewöhnlich ist ja eine solche Situation nicht wirklich, doch plötzlich fing unser Auto so komisch an zu rütteln. Zuerst dachten wir beide, dass etwas mit dem Motor nicht in Ordnung sei. Das Rütteln wurde immer stärker und als wir zum Fenster raus schauten, sahen wir, dass alle anderen Autos rund um uns auch so komisch rüttelten. Nun realisierten wir, dass wir gerade unser erstes stärkeres Erbeben erlebten. Nach etwa einer Minute war der ganze Spuk erstmals vorüber und die Ampel wechselte auch gleich auf grün. Als wir weiterfuhren, sahen wir, dass sich vor den Einkaufszentren ganz viele Leute aufhielten und über das Radio erfuhren wir dann, dass diese evakuiert wurden, da die ganzen Lebensmittel und andere Sachen aus den Regalen fielen. Das Beben hatte eine Stärke von 5,8 auf der Richterskala. An diesem Freitag gab es insgesamt 10 Beben und das stärkste betrug 6,0. Mit einem etwas mulmigen Gefühl machten wir uns auf den Weg nach Akaroa.

Der kleine Küstenort Akaroa, was so viel wie lange Bucht bedeutet, liegt ca. 85 km von Christchurch entfernt am Ostufer des Naturhafens Akaroa Harbour auf der vulkanischen Halbinsel Banks Peninsula und trägt das Etikett Neuseelands französische Siedlung. Die ersten Siedler kamen aus Frankreich und bis heute sind einige französische Bauwerke, ein paar kulinarische Spezialitäten und die französischen Strassennamen geblieben. Sonst erinnert eigentlich nicht viel mehr an das europäische Land. Wir quartierten uns im wunderschönen Hostel Chez la Mer www.chezlamer.co.nz ein.

Am Samstagmorgen wurden wir unsanft aus unseren Träumen gerissen. Um 06.30 Uhr weckte uns nicht der Wecker, sondern die bebende Erde unter uns. Unser Bett wurde recht kräftig durchgeschüttelt und mit weiterschlafen, war dann nichts mehr. Dies war nun das letzte spürbare Nachbeben für uns und wir hoffen sehr, dass  sich diese Erdbebenserie langsam legt. Wir machten uns dann nochmals auf den Weg nach Christchurch, um noch unseren Camper abzugeben. Die Abgabe verlief ohne Probleme und danach verbrachten wir ein paar Stunden in der Stadt. Das Zentrum, welches nach dem starken Erdbeben vom Februar 2011 auch rote Zone genannt wird, ist durch einen Zaun vollständig von der Aussenwelt abgeriegelt. Hinter dem Zaun sieht man die zerstörten Gebäude und alles wirkt wie in einer Geisterstadt. Seit dem Erdbeben vom Februar, welches so viel in Christchurch zerstört hatte, sind die Aufräumarbeiten noch nicht sehr weit fortgeschritten. Mit den Erdbeben vom Freitag hat es die ganze Lage nur noch verschlimmert. Die Menschen leben hier in ständiger Angst vor neuen Beben und wenn man das ganze Ausmass sieht, stimmt das einem schon recht nachdenklich. Das Schlimme an solchen Ereignissen ist jeweils auch, dass diese innert kürzester Zeit wieder in Vergessenheit geraten. Tagelang liest man in den Medien von einem Erdbeben oder einem Tsunami und von einem Tag auf den anderen spricht plötzlich niemand mehr davon.
Leider gab es in der Stadt deshalb nicht all zu viel sehen oder zu machen und so schauten wir uns etwas in den Läden um, die provisorisch in Schiffscontainer untergebracht sind. Natürlich statteten wir dem wunderschönen Hagley Park noch einen Besuch ab, in welchem die Gebäude leider auch in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dann war es bereits wieder Zeit um mit dem Shuttle-Bus nach Akaroa zu fahren, da wir ja auf keinen Fall das Christmas Barbecue in unserem Hostel verpassen wollten. Die Besitzer des Hostels offerierten an diesem Abend warmen Schinken und Lachs vom Grill und alle Gäste brachten einen Salat oder ein Dessert mit. Somit kamen wir in den Genuss von vielen Köstlichkeiten aus der ganzen Welt. Die Tochter des Besitzerpaares spielte sogar noch ein paar Weihnachtslieder auf der Blockflöte :-), da konnten sich die meisten ein Schmunzeln nicht verbergen. Weihnachten mal im Sommer zu feiern, ist eigentlich auch ganz nett!

Am 25. Dezember machten wir nicht all zu viel. Wir genossen einfach das tolle Sommerwetter und kochten dann ein feines Nachtessen. In einem Hostel ist man ja nie alleine und so verging auch dieser Tag wie im Flug. Der Morgen des Stephantags stand dann im Zeichen unserer Familien. Da wir der Schweiz 12 Stunden voraus sind, waren die Feiern zu Hause noch im vollen Gange. Bei Bidus Familie kamen wir noch in den Genuss eines Weihnachtsliedes und diversen anderen Auftritten der Kinder! Dank Skype ist ja heute vieles möglich. Einen speziellen Dank möchten wir noch an Brünu richten, da er sich aufopferte, UNSEREN Spitzbueb direkt vor der Webkamera zu essen und wir ihm dabei zusehen konnten ;-). So verging auch diese Weihnachten wie jede andere auch und zwar ganz schnell.

Die restlichen Tage hier in Akaroa verbrachten wir mit wandern, fahrradfahren und mit planen der ersten Tage in Thailand. An unserem letzten Abend in Neuseeland erhielten wir noch einen ganz spontanen Besuch von jemandem aus der Heimat. Ein „Nachbar“ von Bidu arbeitet auf einer Farm in Ashburton und Koni nahm somit den Weg nach Akaroa unter die Räder, um uns zu besuchen :-). Selbstverständlich verbrachten wir auch etwas Zeit mit packen der Rucksäcke aber da wir ja nicht mehr ganz alle Kleider mit nach Asien nehmen, ging der ganze Vorgang recht zügig über die Bühne. Nun sind wir bereit für das nächste Abendteuer, welches anfangs nächstes Jahr auf uns wartet.

Somit berichteten wir ein letztes Mal aus dem wunderschönen Neuseeland. Wir haben hier genau 90 Tage verbracht. 80 Tage waren wir mit dem Camper unterwegs und legten total 9‘498 km, davon 3‘775 km auf der Nordinsel und 5‘723 km auf der Südinsel zurück. Insgesamt verbrauchten wir 1‘109 Liter Benzin (worauf wir nicht wirklich stolz sind) und gaben im Schnitt pro Nacht NZD 13.00 p. P. für eine Campingplatz-Übernachtung aus. Seit dem 1. September 2011 ist das freie Campieren in Neuseeland verboten und somit waren wir oftmals gezwungen, auf einem Campingplatz zu übernachten.

Hier noch ein kurzes Fazit über dieses Land, welches der Schweiz doch ein wenig ähnlich ist. Nach fast 6 Monaten Südamerika war dies das erste Land was uns am meisten an zu Hause erinnerte. Hier gibt es wieder für alles Regeln, überall stehen saubere Toiletten, fast nirgendwo liegt Müll herum, das Wasser kann man ohne bedanken ab dem Hahn trinken, im Supermarkt findet man alles was man möchte (sogar Lindt Schokolade), fast jeder, egal ob Tourist oder Einheimischer läuft mit einer riesen Kamera oder mit einem Laptop / i-Phone herum und wirklich arme Leute gibt es eher selten.
Die Zeit hier hat uns sehr gut gefallen. Was uns aber am besten gefallen hat, ist wie immer schwierig zu sagen, doch klar ist, dass die Südinsel für uns schöner war als die Nordinsel. Die Landschaft ist auf beiden Inseln einmalig, doch bot vor allem die Südinsel so viele tolle Wanderungen und das Wetter war hier auch viel besser. Dafür kann die Nordinsel ja nichts :-). Wir sind froh, dass wir so viel Zeit für dieses Land einplanten, somit hatten wir immer genügend Zeit und konnten auch einmal mehrere Nächte am selben Ort bleiben, wenn es uns gefiel. Das Reisen mit dem eigenen Fahrzeug ist einfach und unkompliziert und zum vielen Busfahren in Südamerika, war dies eine tolle Abwechslung. Wir sind der Meinung das Neuseeland ein toller Zwischenstopp war nach Südamerika aber nun freuen wir uns extrem auf die Zeit in Asien, welche uns mit Sicherheit wieder etwas mehr herausfordern wird.

Bevor wir aber in das Flugzeug nach Bangkok steigen, verbringen wir Silvester in Australien, genauer gesagt in Sydney. Dieser Zwischenstopp hat sich spontan ergeben, da es von Christchurch aus keine direkten Flüge nach Thailand gibt. Somit sind wir vom 29 Dezember 2011 bis zum 3. Januar 2012 in dieser tollen Stadt anzutreffen, welche wir beide bereits kennen. Ganz langsam freunden wir uns auch mit dem Gedanken an, dass wir uns ab Donnerstagnachmittag bereits wieder auf dem Heimweg befinden!

Nun wünschen wir euch einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und tolles neues Jahr. Für uns geht ein absolut fantastisches Jahr zu Ende. Es ist schwierig all dies in Worte zu fassen und so machen wir es kurz; wir sind einfach dankbar, für alles was wir in diesem Jahr erleben durften und das wir auch nie ernsthaft krank waren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist sicherlich auch wenn man so lange unterwegs ist, dass es unseren Familien und Freunden zu Hause gut geht!

Ganz liebe Grüsse nun zum letzten Mal aus Neuseeland und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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Wandern ist des Müllers Lust

21 12 2011

7. Dezember – 22. Dezember 2011

Route: Wanaka – Mt. Aspiring National Park – Haast Pass – Copland Track Fox Glacier – Franz Josef Glacier – Okarito – Hokitika – Lake Kaniere – Punakaiki – Greymouth – Arthur’s Pass Christchurch

Bevor es an die Westküste ging, legten wir in Wanaka einen mehrtägigen Stopp ein. Das Städtchen liegt wunderschön am gleichnamigen See und bietet im Sommer viele Wandermöglichkeiten sowie im Winter kann man in der Umgebung Skifahren gehen. Das Wetter präsentierte sich endlich von seiner sommerlichen Seite und so entschieden wir uns zuerst in den 51 km entfernten Mt. Aspiring National Park zu fahren. Dort wanderten wir zum Rob Roy Glacier und staunten wieder einmal mehr über die faszinierende Bergwelt. Da es dort hinten so schön und einsam war (speziell am Abend als alle anderen Touristen wieder weggefahren waren), schliefen wir auf dem Parkplatz. Eigentlich planten wir am nächsten Tag noch eine weitere, etwas leichtere Wanderung im Park zu unternehmen, doch irgendwie reizte uns der Mt. Roy kurz vor Wanaka dann doch etwas mehr. So fuhren wir frühmorgens wieder zurück und machten uns auf den 1578 MüM gelegenen Gipfel des Mt. Roy. Die über 1000 Höhenmeter zu bewältigen, erforderten doch die einte oder andere Schweissperle. Bereits beim Aufstieg war die Aussicht über den See und den National Park unbeschreiblich schön. Somit hatte sich das Schwitzen mehr als nur gelohnt. Den dritten und letzten Tag liessen wir dann ein wenig gemächlicher angehen. Zuerst spazierten wir an der Seepromenade entlang, bevor wir uns in die nahe gelegene Brauerei Beerworks begaben. Es war so heiss draussen, dass eine Erfrischung nötig war. Beerworks wird von einer Schweizerin und einem Belgier geführt und ist nur eine kleine Brauerei aber dafür mit sehr gutem Bier.

Danach machten wir uns über den Haast Pass auf, um an die Westküste zu gelangen. Diese Küste gehört zugleich zur Schlussetappe unserer Reise durch Neuseeland. Diese Fahrt lohnt sich wirklich bei gutem Wetter zurückzulegen, da man viele Möglichkeiten hat, um einen kürzeren oder auch längeren Stopp einzulegen. Kurz vor der Passhöhe befinden sich die Blue Pools. Ein kurzer Spaziergang durch den Wald führt zu einem eiskalten, leuchtend blauen Bach, der aus einer engen Schlucht sprudelt. Der Haast Pass ist mit 563 MüM der tiefst gelegenste Strassenpass der Neuseeländischen Alpen. Als wir nach der Passhöhe Richtung Haast hinunter fuhren, bemerkten wir gut, dass die Vegetation von der eher trockenen Graslandschaft Central Otagos, zu den tiefgrünen und üppigen Regenwäldern der Westküste wechselte. Die Westküste wir oftmals auch als Wetcoast (Nassküste) bezeichnet. Mal schauen, ob sich dieser Übername auch für uns bewahrheitet, wir hoffen natürlich nicht. Im Ort Haast gibt es nicht wirklich viel zu sehen, doch um einen Kaffeestopp einzulegen eignet sich das Dörfchen gut. Von hier aus waren es noch ca. 80 Kilometer bis zu unserem Tagesziel dem Startpunkt des Copland Tracks. Doch eben auch auf dieser Strecke lohnt sich der eine oder andere Stopp. Beim Ship Creek gibt es eine Dünenlandschaft und einen Strand der voll von Treibholz ist. Etwas weiter weg befindet sich das beliebte Fotomotiv Knights Point, der nach dem Hund eines Landvermessers benannt ist :-). Die grosse Wassertiefe direkt vor der Küste macht dies zu einem bevorzugten Futterplatz für Robben, Vögel und Wale. Nach so langer Zeit im Auto kam der Monroe Beach Walk kurz vor unserem Tagesziel gerade richtig. Ein wunderschöner Weg führt durch den Bush an einen Kiesstrand wo Pelzrobben und die seltenen Dickschnabelpinguine ihren Nachwuchs aufziehen. Leider hatten wir heute kein Glück und wir sahen keines der beiden Tiere. Trotzdem lohnte sich der Spaziergang.

Bereits in der Nacht fing es zu regnen an und der Morgen präsentierte sich immer noch regnerisch und trüb. Dies hielt uns aber nicht davon ab, die beliebte 2-tägige Wanderung zur Welcome Flat Hut mit ihren Hot Springs in Angriff zu nehmen. Die Hütte liegt auf dem Copland Track, welcher bis nach Aoraki Mount Cook Village führt. Wir starteten nicht all zu früh am Morgen, da wir in der Hoffnung waren, dass es doch noch aufhört zu regnen. Kurz vor 10.00 Uhr entschieden wir uns, trotz Regen los zu laufen, da 17 km / ca. 7 Stunden Wanderzeit vor uns lagen. Der Pfad führte am Karangarua und Copland River entlang, wobei wir unterwegs zahlreiche Bäche, zum Teil mit oder ohne Schuhe, durchqueren mussten. Da der Regen das Terrain aufgeweicht hat, mussten wir schauen, dass wir auf den vielen Steinen nicht ausrutschten. Dies war manchmal gar nicht so einfach, also natürlich wieder nur für mich (Elä) ;-)! Als wir endlich, nach fast 7 Stunden, die Hütte erreichten, gingen wir als erstes in die natürlichen heissen Quellen baden. Leider hatte das ganze einen Hacken und ihr könnt 3x raten wer uns den ganzen Spass vermiesen wollte. Klar die lästigen Sandfliegen, die sich auch noch hoch oben in den Bergen wohl fühlen. Da der Copland Track nicht zu den Great Walks gehört, hat es auch nicht so viele Leute, die diesen absolvieren und die Hütte muss man auch nicht zum Voraus buchen. Wir waren in dieser Nacht nur 8 Personen (davon 4 Schweizer) die in der Hütte übernachteten. Platz hätte es für 31 Leute. Es wurde ein unterhaltsamer Abend, da Marco und Eugen die 2 anderen Schweizer aus Horw und Luzern mit dem Fahrrad durch Neuseeland reisen. So erzählten sie uns doch die einte oder andere lustige Geschichte. Als es dann dunkel wurde, verschwanden auch die Sandfliegen und so konnte man sich doch nochmals in das warme Gewässer wagen. Tagwache war früh, da wir alle im Laufe des Nachmittags wieder unten im Tal sein wollten. Die gleiche Strecke ging’s dann auch zurück, nur dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein. Die wunderschöne Berglandschaft war kaum wiederzuerkennen und es ging auch etwas einfacher zu laufen, da nicht mehr alles ganz so nass und glitschig war wie am Vortag. Am meisten Spass machte uns, über die 2 langen Hängebrücken zu laufen und in den tobenden Fluss unter uns zu schauen. Glücklich und etwas müde durchquerten wir um 14.00 Uhr den letzten Fluss und machten uns danach auf, zu einem nahe gelegenen Motel mit Stellplätzen, da wir wieder einmal unsere Wäsche waschen und duschen mussten! Den Copland Track http://www.doc.govt.nz/parks-and-recreation/tracks-and-walks/west-coast/glaciers/copland-track können wir nur weiterempfehlen.

Nun war es an der Zeit den 2 bekanntesten Gletschern Neuseelands einen Besuch abzustatten. Als erstes lag der Fox Glacier auf dem Weg. Der Weg, welcher zum Gletscher führte, war an diesem Tag gesperrt. Somit liefen wir zu einem anderen Aussichtspunkt und betrachteten die Gletscherzunge halt nur von weitem. Fast jeder Bildband über Neuseeland enthält ein Foto vom Lake Matheson. In dem spiegeln sich der Mount Cook und der Mount Tasman. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und hofften natürlich, dass wir dies auch zu sehen bekommen. Leider waren die 2 Berge in eine dicke Wolkenschicht eingehüllt und nur ganz kurz bekamen wir die Beiden zu Gesicht. Im See spiegelte sich natürlich nichts aber der Rundweg war trotzdem sehr schön gewesen. Franz Josef liegt nur 25 km von Fox entfernt. Dort hatten wir etwas mehr Glück und wir konnten zum Gletschertor hinauf laufen. Der Pfad verläuft durch ein 5 km langes Tal, welches durch den Gletscherrückzug entstanden ist. Es ist schon immer wieder imposant, Gletscher aus nächster Nähe zu sehen und wir hoffen immer noch, dass diese dem Klimawandel nicht ganz zum Opfer fallen. Den Abend sowie die Nacht verbrachten wir im gleichnamigen Dorf Franz Josef welches eindeutig wohl nur vom Tourismus lebt. In der Nacht begann es zu regnen was ja nichts Spezielles ist. Es goss aber etwa 24 Stunden lang durchgehend wie aus Kübeln und in dieser Zeit fielen in dieser Region gegen 300 mm Regen. Im Norden der Südinsel, im Abel Tasman National Park, mussten sogar mehrere Personen von den Campingplätzen per Helikopter evakuiert werden, da das Wasser überall war. Diesen Tag verbrachten wir in der Küche des Campingplatzes, da es dort am trockensten war. Unser Camper war nach einer gewissen Zeit nicht mehr ganz an allen Stellen gleich gut dicht 🙂 .

Wie der Regen gekommen ist, verzog er sich auch wieder. Unsere nächste Station hiess Okarito. Von diesem 34 Seelen-Ort hörten wir viel Gutes und ich freute mich speziell darauf um dorthin zu fahren. Okarito ist bekannt zum Kajaken auf der gleichnamigen Lagune. Wir mieteten für 4 Stunden ein 2er Kajak und paddelten durch Flora und Fauna. In diesem natürlichen und zugleich grössten Feuchtgebiet Neuseelands tummeln sich verschiedenste Wasservögel. Ein Teil der Lagune führte durch den Wald und plötzlich sahen wir vor uns wie 5 Hirsche das Wasser durchquerten. Wie wir später erfuhren, kommt so etwas nur ganz selten vor. Wir genossen diesen Ausflug sehr und zudem machte das Kajaken riesen Spass.

Jetzt war es wieder einmal an der Zeit in einen grösseren Ort zu kommen, da uns unsere Essensvorräte langsam ausgingen. Somit kam die Stadt Hokitika gerade zum richtigen Zeitpunkt. Als wir unseren Kühlschrank wieder aufgefüllt hatten, fuhren wir zum Lake Kaniere hinaus. Wie könnte es auch anders sein, auch dort schnürten wir wieder die Wanderschuhe und gingen wandern. Die Wanderung führte durch den Wald und zum Teil dem See entlang. Es ist eine sehr schöne und etwas verlassene Gegend und so waren wir fast den ganzen Tag unterwegs, ohne jemandem zu begegnen. Die Nacht verbrachten wir auf dem wunderschönen DOC Campingplatz mit dem tollen Namen Hans Bay!

Nun fehlte uns noch eine Sehenswürdigkeit die wir schon so oft auf diversen Postkarten betrachteten. Somit führte uns der Weg nach Punakaiki zu den Pancake Rocks. Die Kalksteine haben verschiedene Schichten und sind derart verwittert, dass die grossen Türme aufeinander gestapelt Pfannkuchen ähneln. Ursache hierfür ist ein chemischer Prozess, bei dem durch den Druck von übereinander gelagerten Sedimenten abwechselnd feste und weichere Zwischenschichten entstehen. Tönt vielleicht etwas kompliziert aber dafür sind diese Steine ein super tolles Fotomotiv. Von hier aus fuhren wir zurück nach Greymouth, wo wir natürlich unserer Lieblings Brauerei einen Besuch abstatten mussten. Die Rede ist von Monteith’s. Leider ergab sich keine Brauereitour, da sie das ganze Gebäude am vergrössern sind. Somit begnügten wir uns mit dem Degustieren aller Monteith’s Biersorten.

Ja und nun war es soweit, die letzte Etappe unserer Reise durch Neuseeland stand auf dem Programm. Die Fahrt hoch zum Arthur’s Pass durften wir wieder bei schönstem Wetter zurücklegen. Somit stand einem weiteren Stopp nichts im Wege und wir verbrachten den Nachmittag auf dem Pass. Auch hier boten sich wieder unzählige Wandermöglichkeiten, doch wir begnügten uns mit dem Spaziergang zu den Devils Punchbowl Wasserfällen. Die restliche Zeit verbrachten wir auf dem DOC Camping Klondyke Corner. Natürlich hockten wir nicht einfach tatenlos im Camper rum, sondern begannen nach fast 80 Tagen mal wieder die Rucksäcke zu packen. Dies stellte sich als nicht ganz so einfache Aufgabe heraus aber irgendwie brachten wir den Reissverschluss bis zum Schluss noch immer zu.

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, erlebten wir die Westküste eher als Sonnenküste als als Wetcoast. Uns hat es hier sehr gut gefallen und wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten, wäre es uns bestimmt nicht langweilig geworden. Viele Male bekamen wir zu hören, was wir wohl in 3 Monaten Neuseeland alles machen wollen, dies sei doch viel zu viel Zeit eingeplant. 3 Monate tönen lange aber eben, wir sind uns wieder mal einig, wir hätten es hier mit unserem Camper noch viel länger ausgehalten! Den Camper geben wir am 24. Dezember in Christchurch zurück und dann beginnt für uns wieder das Backpackerleben.

Nun ist es kurz vor Weihnachten und doch fühlt sich alles irgendwie weit weg an. Wir sind nicht wirklich in Weihnachtsstimmung, vielleicht liegt es daran, dass hier Sommer ist und uns die ganze Hektik, welche in dieser Zeit immer herrscht, gar nie erreichte. Ob wir darüber traurig sind oder auch nicht, lassen wir mal offen. Eines ist klar, so ein Mailänderli oder Spitzbueb würden wir aber bestimmt nicht ablehnen :-)!

Die letzten Tage bis zum 29. Dezember verbringen wir im kleinen Küstenort Akaroa, welcher 85 km von Christchurch entfernt ist.

Wir wünschen euch fröhliche und erholsame Weihnachten mit hoffentlich viel Schnee!

Arthurs Pass, Westcoast, Wanaka 335

Sommerliche Grüsse und hasta pronto aus Akaroa
Eliane, Beat und Grumo

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Einsame Küsten, tiefe Fjorde und blutrünstige Monster

7 12 2011

29. November – 6. Dezember 2011

Route: Dunedin – Purakaunui Bay – Curio Bay – Invercargill – Te Anau – Milford Sound – Queenstown – Glenorchy – Queenstown

Für die Fahrt von Dunedin entlang der Catlins Coast bis nach Invercargill, nahmen wir uns 3 Tage Zeit. Die kurvenreiche Küstenstrasse führt durch eine bezaubernde Landschaft mit herrlich abgelegenen Wäldern und flora- und faunareichen Buchten. Nördlich von Owaka befindet sich der Nugget Point. Von diesem leuchtturmgekrönten Kap hat man einen tollen Blick auf die umliegenden, von den Wellen geformten Felsvorsprüngen. Hier tummelten sich auch wieder ganz viele Robben und Seelöwen. Etwas weiter befindet sich das Roaring Bay wo es ein Versteck hat um die seltenen Gelbaugenpinguine zu beobachten. An diesem Tag hatten wir riesiges Glück und wir bekamen 3 Pinguine auf einmal zu sehen. Diese kleinen watschelnden Tiere sind einfach köstlich und wir hätten ihnen stundenlang zusehen können, wie sie ihr Federkleid immer wieder von neuem putzten. Nach diesem tollen Tag wollten wir auch ein noch tolleres Nachtlager finden. Etwas abseits der Hauptstrasse, in der Purakaunui Bay, liegt ein DOC Campingplatz direkt am Meer. Genau da wollten wir hin und die Lage war fantastisch. Nach einer doch wieder einmal sehr kalten Nacht fuhren wir am Morgen weiter zu den McLean Wasserfällen, die über einen kurzen Waldweg zugänglich sind. Diese sind ganz schön doch eben, wir waren ja bereits bei den Iguazú Wasserfällen :-)! Am frühen Nachmittag landeten wir dann in der wunderschönen Curio Bay. Dort kann man bei Ebbe einen 160 Mio. Jahre alten versteinerten Wald (Fossil Forest) aus der Jurazeit bewundern. Diese versteinerten Sachen zeugen von Neuseelands einstiger Verbindung zum Urkontinent Gondwanaland. Direkt nebenan liegt die Porpoise Bay, wo es einen tollen und langen Sandstrand hat. Einige Leute badeten bereits im kalten Meerwasser, doch wir zwei sparen uns den Sprung ins kühle Nass noch ein wenig auf. Bevor wir dann am 3. Tag direkt nach Invercargill fuhren, machten wir einen weiteren Abstecher zum Waipapa Point. Der hiesige Leuchtturm wurde 1884 erbaut, drei Jahre nachdem bei Neuseelands zweitschwerstem Meeresunglück 131 der 151 Passagiere und Crewmitglieder der „SS Tararua“ starben. Das Ende der Catlins Coast bietet dann die Stadt Invercargill. Hier kann man sich wieder mit Vorräten eindecken, bevor die Reise weitergeht. Genau das machten wir an diesem Ort auch und mehr nicht :-).

Nun war es an der Zeit die Küstenregion zu verlassen, um in die abgelegene Gegend des Fiordland National Parks einzutauchen. Von Invercargill aus fuhren wir nach Te Anau. Dieser kleine Ort dient für viele als Ausgangsbasis für Besuche des Milford Sounds. Ein richtiger Touri-Hotspot. Der Ort wäre sehr schön, doch für unseren Geschmack etwas zu sehr überlaufen. Somit stoppten wir hier nur ganz kurz, um uns dann noch auf den Weg zur wichtigsten Touristenattraktion Neuseelands zu machen. Die Nacht verbrachten am Ufer des Lake Gunn, wo es abgesehen von den blutrünstigen Sandfliegen sehr schön gewesen wäre. Wir haben sicherlich 100 dieser lästigen Tierchen alleine nur in unserem Camper getötet. Bereits James Cook war kein allzu grosser Anhänger von dieser kleinen, schwarzen und stechenden Fliege. Früh am Morgen nahmen wir die letzten Kilometer in Angriff, um vor dem grossen Touristenansturm, welche meistens mit grossen Bussen von Te Anau oder Queenstown aus her chauffiert werden, beim Milford Sound anzukommen. Um 08.55 Uhr legte unser Boot mit ca. 20 Passagieren ab, um 2 Stunden lang auf dem Fjord herum zu tuckern. Wir hatten Glück und der vorhergesagte Regen blieb aus. Jährlich regnet es hier an mehr als 200 Tagen und dabei fällt eine Regenmenge von knapp 7 Metern. Die Fahrt war sehr schön und erinnerte uns stark an die Landschaft in Norwegen. Nach der Bootsfahrt fing es leider an zu regnen und so machten wir uns voller schöner Eindrücke wieder auf dir Rückfahrt nach Te Anau.

Danach war es dann mal vorbei mit all der Ruhe die wir in den letzten Tagen genossen. Somit ist es nicht allzu schwierig herauszufinden wohin wir gefahren sind. Genau, die Weiterfahrt führte nach Queenstown in die Adrenalinhauptstadt Neuseelands. In diesem Ort welcher ein ganzjährig begehrtes Urlaubsziel ist, kann man glaube ich alles machen was man sich nur erdenken kann. Von Bungy-Jumping über Swinging, Heli Biken, Canyoning, Drachenfliegen, Whitewater Sleding und und und… Das einzige was man dazu benötigt ist das nötige Kleingeld :-). Wir waren knapp 1 ½ Tage hier und haben wohl für die meisten Adrenalin-Süchtigen „nur“ eine langweilige Wanderung zum Bob’s Peak unternommen. Um dorthin zu gelangen, hätten wir auch die Möglichkeit gehabt die Seilbahn zu nehmen, doch eben wie alles andere hier in Queenstown auch, war uns dies zu teuer. Ganz oben angelangt, hatten wir einen wunderschönen Panoramablick über den Ort sowie den Lake Wakatipu. Queenstown ist herrlich gelegen, doch leider in gewisser Weise ein Opfer seiner eigenen Beliebtheit geworden.

Am oberen Ende des Lake Wakatipu liegt ein ruhiges, äusserst malerisches Städtchen namens Glenorchy. Dieser abgeschiedene Ort ist ein guter Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen. Eigentlich hätten wir vorgehabt von hier aus den Routeburn Track in 2 Tagen zu absolvieren. Da es immer noch recht viel Schnee in den Bergen hat, wurde ein Teil der Strecke von einer Lawine verschüttet und somit ist diese Passage nur mit einem Helikopter passierbar. Zu den ganzen Transport und Übernachtungskosten würden nochmals weitere Kosten für den Flug anfallen. All das zusammen überschritt dann leider unser Budget. Ganz wollten wir dann doch nicht auf diese Wanderung verzichten und somit liefen wir vom Routeburn Shelter bis zur Falls Hut hoch und dann am gleichen Tag wieder zurück. Der Weg ist zum Teil recht steil doch wunderschön. Dieser Track würde sich bestimmt lohnen und man weiss ja nie, vielleicht kommen wir ja ein anderes Mal dazu die ganzen 52 km abzulaufen.

Nun machen wir uns langsam auf den Weg um an die Westküste zu gelangen. Dort warten auch noch ein paar tolle Sachen auf uns, wie zum Beispiel die 2 Gletscher Franz Josef und Fox und ganz bestimmt weitere tolle Wanderungen.

Wir wünschen euch eine schöne und hoffentlich stressfreie Vorweihnachtszeit.

Liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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Vom Winde verweht

28 11 2011

17. November – 28. November 2011

Route: Christchurch – Mt. Somers – Lake Tekapo – Mt. Cook – Twizel – Oamaru – Moeraki – Dunedin – Otago Central Rail Trail (Velotour von Middlemarch – Alexandra) – Dunedin –Otago Peninsula – Dunedin

Die Tage vergehen irgendwie immer schneller, wahrscheinlich auch deshalb weil wir in der letzten Zeit doch so einiges draussen in der wunderschönen Natur Neuseelands unternehmen konnten. Zuerst einmal stand aber noch der Camper-Austausch auf dem Programm. Seit dem 17. November sind wir nun mit einem neueren Büsli unterwegs. Gemietet hatten wir ja eigentlich die Budget Variante, doch seit dem Austausch steht uns die Deluxe Variante zur Verfügung. Da kein anderer Camper in Christchurch vorhanden war, kriegten wir halt ein kostenloses Upgrade :-). Darüber sind wir natürlich auch nicht traurig und jeden Abend verwandelt sich das Büsli gemäss Bidu in eine Penthouse-Suite. Nach dem Umräumen der Sachen (es war unglaublich was sich seit wir hier unterwegs sind, alles angesammelt hat), fuhren wir direkt weiter nach Mt. Somers. Hier gab es nicht allzu viel zu sehen, doch um direkt zum Lake Tekapo zu fahren, war es uns zu weit. So legten wir in diesem verschlafenen Nest einen kleinen Zwischenstopp ein, bevor es am nächsten Morgen direkt zum Lake Tekapo weiter ging.

Der Lake Tekapo (710 MüM), mit seinem gleichnamigen Ort (318 Einwohner), ist jährlich für tausende von Besuchern ein beliebter Ausflugsort. Der See leuchtet einem wunderschön türkisfarben entgegen. Der Grund dafür ist, dass es im Wasser feine Sedimente hat. Das so genannte „Steinmehl“ entstand, als sich ein Gletscher übers Land wälzte – während die Steine am Grund des Gletschers das Seebecken aushöhlten, wurden die aneinander reibenden Steine zu feinen Partikeln zermalmt, die sich schliesslich nach der Gletscherschmelze im Wasser auflösten. Die Sedimente geben dem Wasser eine milchige Konsistenz und reflektieren das Sonnenlicht – hierdurch entsteht die leuchtende Farbe. Überall am Seeufer blühen zurzeit Lupinen in allen Farben, was die ganze Gegend nochmals verschönert. Wir besichtigten die Church of the Good Shepherd, welche wegen ihrer perfekten Lage für Brautpaare ein sehr beliebter Ort zum Heiraten ist. Danach wanderten wir noch den Mt. John (1043 MüM) hoch, von welchem aus man wieder einmal eine tolle Aussicht über den See hatte. Die Nacht war bitterkalt und beide waren wir froh, als es wieder Morgen wurde. Heute wollten wir zum Mt. Cook, da so ein schneebedeckter Berg doch immer wieder etwas Magisches für uns hat. Dieser liegt im Aoraki / Mt. Cook National Park, welcher sich auf 700 km2 erstreckt. In Neuseeland gibt es 27 Dreitausender und 22 davon liegen in diesem Park. Alle Berge blicken zum mächtigen Mt. Cook empor – mit 3755 MüM der höchste Berg Australasiens. Man bemerkte sehr gut, dass wir bei einem Touristen – Hotspot angelangt waren. Der Parkplatz war schon vor 10.00 Uhr fast rappel voll. Da es mehrere Wanderungen hat, die absolviert werden können, entschieden wir uns für den Weg ins Hooker Valley und zum gleichnamigen Gletscher inkl. See. Anspruchsvoll war diese nicht wirklich, doch die Aussicht auf den Mt. Cook war einfach fantastisch. Als wir beim Gletschersee angelangt waren, badete Bidu sogar seine Füsse im eisig kalten Wasser. Zurück auf dem Parkplatz wollten wir die Aussicht auf die Berge mit dem „ewigen“ Eis noch etwas Länger geniessen und so kochten wir dort ein verspätetes Zmittag. Die Nacht verbrachten wir im nächstgelegenen Ort vom National Park, in Twizel.

So wunderschön sonnig wie die letzten Tage waren, zeigte sich der 20. November von seiner weniger schönen Seite. Es regnete in Strömen und somit verbrachten wir einen Tag in Oamaru. Dort war gerade noch ein viktorianisches Fest im Gange, welchem wir einen Besuch abstatteten. Gegen Abend fuhren wir noch zum Bushy Beach hinaus, wo es Gelbaugen-Pinguine hat. Während der Dämmerung kommen diese an Land, um zu ihren Nestern zu gelangen. Momentan ist gerade Brutzeit. Die Pinguine nisten nicht etwa direkt am Strand, sondern verziehen sich in die nahe gelegenen Hügeln. Zu sehen bekamen wir nicht so viele Exemplare dieser menschenscheuen Tiere. Nur 30 km von Oamaru entfernt, befinden sich die beinahe kugelrunden Moeraki Boulders. Die bis zu 2 m Durchmesser aufweisenden Felsen liegen teilweise versunken an der Gezeitenlinie im Sand. Es gibt sogar eine Erklärung dafür warum diese Steine so ungewöhnlich geformt sind, auch wenn dieser Prozess vor über 60 Millionen Jahre begonnen hatte. Einst lagen diese tief in den Schieferklippen an Land. Während die Brandung die Klippen auswusch, fielen die glatten Steinkugeln heraus und bildeten als Folge weiterer Erosionen ihre auffällige Oberfläche. Ursprünglich bestanden die Felsen aus einem Kalkristallkern, der Minerale aus der näheren Umgebung anzog und sich so vergrösserte. Es ist unglaublich was wir alles auf dieser Reise lernen ;-)! Wir betrachteten dieses Naturwunder gegen Abend und dann am Morgen nochmals. Leider war der Sonnenaufgang etwas früher als wir dachten und so erreichten wir die Boulders bereits bei strahlendem Sonnenschein.

Nun war es wieder einmal an der Zeit ein paar Tage am selben Ort zu verweilen. Wir entschieden uns dies in Dunedin zu machen. Die Stadt wurde einst von schottischen Siedlern gegründet und trägt den Beinamen „Edinburgh des Südens“. Es hat viele imposante Bauwerke aber ganz besonders sticht die Dunedin Railway Station heraus. Einen solch schönen Bahnhof mit Mosaikboden haben wir bis jetzt noch nicht gesehen. Der 1906 eröffnete Bahnhof ist der Ausgangpunkt für die Bahnstrecke der Taieri Gorge Railway. Also nicht ein alltäglicher Bahnhof wie zum Beispiel der Hauptbahnhof in Bern. Ganz untätig wollten wir dann doch nicht sein und organisierten von hier aus eine Velotour. Der Otago Central Rail Trail ist eine im Jahre 1990 stillgelegte Eisenbahnstrecke, welche von Middlemarch bis Clyde zu Fuss, auf dem Pferdrücken oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann. Im Lonely Planet wir empfohlen die 150 km lange Strecke in 3 bis 5 Tagen zurückzulegen. So viel Zeit wollten wir nicht aufbringen und entschieden uns von Middlemarch – Alexandra (142 km) in 2 Tagen zu fahren. Natürlich waren wir voll und ganz davon überzeugt, dass dies eigentlich kein Problem für uns darstellen wird, da wir ja in der Schweiz auch ab und zu auf längere Fahrradtouren gehen. Doch eben hatten wir die Rechnung ohne den Feind namens Wind gemacht. Gut gelaunt nahmen wir am Donnerstagmorgen in Middlemarch unsere gemieteten Räder entgegen. Rasch das Gepäck in den Fahrradtaschen verstauen und die ersten 60 km bis nach Ranfurly konnten in Angriff genommen werden. Was für ein tolles Gefühl nach fast 8 Monaten wieder einmal für längere Zeit im Fahrradsattel zu sitzen. Das Wetter meinte es auch gut und so fuhren wir durch eine herrlich abgelegene Landschaft. Eben ja und dann kam nach einigen Kilometern der Wind dazu. Wind ist ja schon gut und recht aber wenn dieser nur gegen einem bläst, ist es nicht so lustig. Einige Leute die wir unterwegs kreuzten, erzählten uns, dass sie viel zu schnell unterwegs seien und noch bremsen müssten. Hmmm ja, auf solche Sprüche hätten wir getrost verzichten können. Am späteren Nachmittag erreichten wir unser Nachtlager in Ranfurly. Wir hatten dort ein Cabin auf einem Campingplatz gemietet. Viel zu sehen gab es in diesem Goldgräber-Örtchen nicht und somit verzogen wir uns recht früh ins Bett, natürlich mit dem Gedanken, dass der Wind über Nacht nachlassen würde. Nichts war mit weniger Wind, dieser wurde über Nacht nur noch viel stärker. Gutenmutes schwangen wir uns wieder auf unsere Räder und fuhren los. Es war hart vorwärts zu kommen, doch wussten wir, dass es nach 18 km nur noch flach oder bergabgehen sollte. Als wir dann endlich den höchsten Punkt erreicht hatten, waren wir glücklich und dachten, jetzt kann es nur noch besser werden. Doch was dann kam war wirklich nicht fair. Der Wind wurde noch stärker und er blies uns fast vom Rad. Zum Teil kamen wir fast gar nicht mehr vorwärts. Irgendwie schafften wir die 82 km bis nach Alexandra und gaben unsere Räder pünktlich zurück. Wir waren glaube ich selten so froh wie an diesem Freitagnachmittag das Ziel erreicht zu haben. Zu Beginn unserer Reise, in Quito, hatten wir ein Schweizer-Pärchen kennengelernt die mit dem Fahrrad durch Südamerika reisen. Ein paar Mal haben wir an Milena und Oli gedacht, die wahrscheinlich ab und zu einmal gegen den Wind fahren mussten. Und eben 8 Monate ohne Radfahren ist halt schon eine recht lange Zeit und auch unsere Hinterteile waren an die Form eines Sattels nicht mehr so gewöhnt. Wir geben es zu, wir konnten an diesem Abend fast nicht mehr normal auf einem Stuhl sitzen :-). Später wurde uns dann auch gesagt, dass dieser starke Wind, welcher über das ganze Land hinweg zog, nicht üblich sei!!!

Nach diesem tollen Ausflug, es hat uns wirklich Spass gemacht :-), fuhren wir wieder zurück nach Dunedin. Von hier aus machten wir am Sonntag noch einen Ausflug auf die Otago Peninsula. Hier konnten wir nochmals Gelbaugen-Pinguine und neuseeländische Seelöwen beobachten. Diese versteckten sich am wunderschönen Sandfly Bay.

Am Dienstag reisen wir weiter Richtung Catlins Coast, wo wir bereits viel Schönes darüber gehört haben. Wir sind gespannt was wir auf dieser Strecke wieder alles zu sehen bekommen. Dieses Mal schreibe ich nichts mehr von sommerlichen Grüssen, da die Temperaturen seit dem letzten Bericht doch manchmal eher wie Herbst als Sommer waren.

Liebe Grüsse aus Dunedin und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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Unterwegs im Norden der Südinsel

17 11 2011

8. November – 16. November 2011

Route: Waikawa – Havelock – Nelson – Kaiteriteri – Marahau / Abel Tasman NP – Motueka – Tukurua – Takaka (Golden Bay) – Nelson Lakes NP– Murchison – Hanmer Springs – Christchurch

Die erste Nacht auf der Südinsel haben wir gut überstanden und wir landeten zugleich noch bei einer Schweizerin in Waikawa auf dem Campingplatz. Von hier aus fuhren wir dann nach Misteltoe Bay welches zum Queen Charlotte Track gehört. Wir entschieden uns hier einfach eine kleinere Wanderung zu unternehmen, da wir vorhatten 2 Tage im Abel Tasman National Park laufen zu gehen. Die Aussicht die sich uns auf dieser kurzen Wanderung auf dem Queen Charlotte Track bot, machte uns doch ein bisschen wehmütig, nicht länger hier unterwegs zu sein. Doch eben man kann auch während 3 Monaten Neuseeland nicht alles machen, was man gerne möchte. Die Nacht verbrachten wir im kleinen Örtchen Havelock, welches für seine Grünlippenmismuscheln bekannt ist. Somit war für uns klar, was wir zum Nachtessen verspeisten nämlich Muscheln und Austern. Die Muscheln schmeckten nicht schlecht, doch die Austern überzeugten uns nicht so ganz.

Für die nächsten Tage sahen die Wetterprognosen nicht schlecht aus. Diese Vorhersagen sind manchmal nicht sehr zuverlässig aber wir glaubten dieses Mal den Wetterfröschen und fuhren am Mittwochmorgen nach Nelson um die Wanderung im Abel Tasman zu organisieren. Die Hütten zum Übernachten auf den Great Walks müssen jeweils im Voraus gebucht werden. Wir hatten Glück, dass wir so kurzfristig noch 2 der 34 Betten in der Bark Bay Hut ergatterten. Somit wollten wir in 2 Tagen von Totaranaui bis ans Ende des Parks nach Marahau laufen. Diese Strecke ergibt mit allen Abstechern ungefähr 40 Kilometer und der ganze Abel Tasman Costal Track wäre 51 Kilometer lang. Voller Vorfreude auf die nächsten 2 Tage gingen wir in Nelson noch in unserem lieblings-Outdoor-Laden Kathmandu shoppen. Mittlerweile besitzen wir für diesen Laden sogar eine Kundenkarte :-). Als wir nach der Shoppingtour (die Ausbeute hielt sich aber in Grenzen) noch über den Markt schlenderten, trauten wir im ersten Moment unseren Augen fast nicht. Bei einem Marktstand bestand das Sortiment aus diversem Brot und zwischen den braungebackenen Laiben erspähten wir eine golden schimmernde Züpfe. Klar konnten wir da nicht wiederstehen, weil was gibt es besseres als am nächsten Tag zum Mittagessen Züpfesandwiches mit Thomy Mayonnaise zu verspeisen. Solche Kleinigkeiten vermissen wir eigentlich ganz selten, doch wenn man schon daran vorbeiläuft, können wir halt nicht wiederstehen. Der Donnerstagmorgen präsentierte sich wirklich wieder von seiner schönsten Seite und so fuhren wir von unserem Nachtlager in Kaiteriteri nach Marahau. Mit einem Wassertaxi ging’s um 09.00 Uhr los, zuerst zum Split Appel Rock und dann mit Vollgas zu unserem Startpunkt in Totaranui. Von hier aus machten wir uns auf den Weg bis zur Awaroa Bay. Dort mussten wir einen längeren Stopp einlegen, da diese Stelle nur bei Ebbe passierbar ist. Ebbe war am heutigen Tag um 15.57 Uhr. Man kann aber bereits 1 ½ Stunden vorher oder 2 Stunden nach Ebbe diese Stellen passieren. Somit hatten wir genügend Zeit die Züpfesandwiches zu geniessen :-). Die Wanderung war fantastisch und führte an goldfarbenen Stränden und Buchten vorbei. Die meiste Zeit liefen wir bei angenehmen Temperaturen auf schmalen Pfaden durch den Wald und immer wieder bot sich eine wunderschöne Aussicht aufs Meer. Die Wanderzeit an diesem Tag betrug um die 5 Stunden und somit erreichten wir unser Nachtlager die Bark Bay Hut gegen 18.30 Uhr. In einem 14er Zimmer fanden wir noch 2 freie Matratzen zum Schlafen. Da die Hütte über keine Duschen und Strom verfügt, viel der Abend recht kurz aus. Jedermann / -frau war müde und die meisten verzogen sich früh in ihre Gemächer. Die Nacht war recht angenehm und das Schnarchen der Zimmergenossen hielt sich in Grenzen. Früh nahmen wir den zweiten Tag in Angriff da es gemäss Ausschilderung 8 Stunden zu laufen gab, doch die meisten Leute brauchen immer etwas weniger Zeit als vorgegeben. Die Route führte zuerst nach Torrent Bay und dann weiter zur Anchorage Bay. Diese Buchten präsentierten sich auch wieder mit goldfarbenem Sand und der Reiseführer hatte diesmal nicht zu viel versprochen, dass dieser National Park zu den schönsten in ganz Neuseeland gehört. Als wir dann Mitte Nachmittag doch etwas erschöpft unseren Camper erreichten, waren wir glücklich eine solch tolle Wanderung bei herrlichem Wetter absolviert zu haben. Nun hatten wir nur noch ein Ziel und zwar die paar Minuten zurück nach Motueka zu fahren und einen Platz zu suchen um zu duschen. Doch eben manchmal kommt alles ein wenig anders als geplant. Kurz vor unserem Übernachtungsplatz fuhr uns im dichten Verkehr ein älterer Herr mit voller Wucht hinten in unseren Camper. Wir wollten von der Hauptstrasse aus rechts abbiegen und mussten den Gegenverkehr passieren lassen. Ich blinkte, wartete und plötzlich hörten wir einen riesen Knall und uns schob es durch den Aufprall mehrere Meter nach vorne. Zum Glück ist uns nichts passiert, ausser 2 Tage Kopfschmerzen. Den Camper hatte es nur wenig in Mitleidenschaft gezogen, doch der Herr konnte mit seinem Auto nicht mehr weiterfahren. Wir waren schon etwas Geschockt über diesen Vorfall und besprachen das weitere Vorgehen mit dem Vermieter. Dieser möchte so rasch wie möglich das Fahrzeug in Christchurch reparieren lassen. Dies war nicht so schlimm und somit fahren wir halt nächste Woche erstmals nach Christchurch, als wie geplant an die Westküste.

Nach diesem ereignisreichen Freitag entscheiden wir uns am Samstag nicht allzu viel zu unternehmen. Von Irene (Bidus Verwandte) erhielten wir noch eine Adresse von jemanden den sie kennt und in Ruby Bay wohnt. So fuhren wir ganz spontan bei Anne und ihrem Mann Bob auf einen Kaffee vorbei. Anne, ursprünglich aus Leipzig, führt mit Bob ein wunderschönes Cottage, in dem wir auch gerne übernachtet hätten. Seht selber wie toll es dort aussieht http://www.clifftops-retreat.co.nz und die Aussicht die man von ihrem Anwesen aus hat, ist einfach nur fantastisch. Von ihr erhielten wir noch einige Tipps rund um Golden Bay, was unser nächstes Ziel war. Es war ein sehr interessanter Nachmittag und wir danken Anne nochmals ganz herzlich für ihre Gastfreundschaft.

Die SH60 windet sich dann hoch über den Takaka Hill, wo man eine tolle Aussicht über Takaka und Golden Bay hätte (wenn es nicht gerade neblig ist), bis nach Collingwood. Kurz vor Tukurua befindet sich noch das Restaurant / Brauerei Mussel Inn www.musselinn.co.nz. In jedem Reiseführer sowie auch von Anne wird dieses Lokal und sein hervorragendes Bier Captain Cookers empfohlen. Nach diesem kurzen Abstecher können wir dies nur bestätigen. Zum Nachtessen gab es dann eine weitere Leckerei und zwar ein echtes Gerber Käsefondue.

Nun wollten wir noch etwas von der Golden Bay sehen und so fuhren wir zum Farewell Spit hoch. Die Farewell Spit ist ein international bedeutsames Feucht- und Vogelschutzgebiet. Im Sommer tummeln sich hier tausende Vögel aus der arktischen Tundra. Der 26 km lange Sandstrand wird von riesigen Sichelförmigen Sanddünen gesäumt. Eine raue, der Natur überlassene und ungewöhnliche Landschaft präsentierte sich uns dort. Eine tolle Aussicht über die Spit hatten wir vom Pillar Point aus, zu dem man etwas hochlaufen musste. Etwas weiter befindet sich der abgelegene Wharariki Beach. Nach einem 20 minütigen Spaziergang erreicht man diesen wunderschönen Strand. Von ganz oben fuhren wir dann nach Takaka zurück wo sich noch die Te Waikoropupu Springs „Pupu“ befinden. Diese Frischwasserquellen sind die grössten Neuseelands und angeblich auch die reinsten der Welt. Pro Sekunde werden rund 14‘000 Liter Wasser durch unterirdische Öffnungen katapultiert. Das Wasser war wirklich extrem klar, doch trinken darf man davon nicht, da es für die Maoris ein heiliger Ort ist. Nach diesen vielen Eindrücken mussten wir noch etwas zum Abendessen haben. In der Nähe befindet sich eine Lachsfarm wo man sich den Lachs selber angeln kann. Gut, fahren wir auch noch dorthin, dachten wir uns. Umgeben von etlichen Sandfliegen (diese Biester sind hier einfach überall) versuchten wir unser Glück. Glücklicherweise biss nach etwa einer Stunde bei Bidu doch noch ein Lachs an, sonst hätten wir nichts zu essen gehabt :-).

Nun hiess es „Tschüss“ Golden Bay und weiter ging’s Richtung Christchurch. Wir hatten vereinbart, dass wir den anderen Camper am Donnerstagmorgen übernehmen können und somit blieb uns genügend Zeit für alles was wir noch sehen wollten. Einen Stopp legten wir auch noch beim Lake Rotoroa ein, der sich im Nelson Lakes National Park befindet. Weiter ging dann die Fahrt über den Lewis Pass (Passhöhe auf 907 MüM) welche sehr schön war. Der Wald besteht grösstenteils aus Rot- und Weissbuchen und zugleich bot sich noch ein hervorragender Ausblick auf die zum Teil noch schneebedeckten Berge. Im Thermalkurort Hanmer Springs relaxten wir wieder einmal in heissen Quellen, was auch nicht schlecht war. Im Winter kann man in der Umgebung von Hanmer Springs in zwei grösseren Gebieten Skifahren gehen. Ja und dann erreichten wir bereits Christchurch wo wir noch rasch bei einem Ehepaar auf Besuch gingen, welches wir in Martinborough auf dem Campingplatz kennengelernt hatten. Von der Stadt haben wir nichts gesehen, da wir dies dann nach Abgabe des Campers nachholen werden.

Für alle die Neuseeland ein wenig kennen und wissen, dass die Marlborough Sounds sowie die Umgebung um Nelson sehr bekannt ist für guten Wein, fragen sich vielleicht, wieso wir nichts von Wein degustieren schreiben. Richtig, wir haben diese tolle Weinregion für einmal ausgelassen, da wir dem Wandern den Vorzug gaben.

Wir senden euch liebe Grüsse aus dem fast sommerlichen Neuseeland
und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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Zu Besuch in Wellington

7 11 2011

31. Oktober – 7. November 2011

Die letzten Tage haben wir mal wieder am selben Ort verbracht und zwar in der Hauptstadt von Neuseeland, in Wellington. Etwas oberhalb von der Stadt im Viertel Khandallah wohnt eine Bekannte von uns (Lina Sutherland), bei welcher wir während unseres Aufenthaltes in der Stadt wohnen durften. Somit gönnten wir unserem Camper, welcher nun auch wieder, nach einem kurzen Besuch auf dem Schrottplatz, 2 funktionierende Scheibenwischer hat, eine Pause vom vielen Fahren.

Von Linas Haus aus hat man eine atemberaubende Aussicht aufs Meer und zu den diversen Schauplätzen, wo unteranderem ein Teil der „Herr der Ringe“ Filme gedreht wurde. Wellington ist bekannt für seine Filmproduktionen und wird deshalb auch Wellywood genannt. Berühmtester Einwohner der Stadt ist zugleich der Regisseur Peter Jackson (Herr der Ringe, King Kong).

Der Besuch bei Lina war auch noch mit einer kleinen Überraschung verbunden, da auf uns 3 Pakete aus der Schweiz warteten. Eines haben wir uns selber geschickt 🙂 da wir die Reiseführer für Asien nicht durch Südamerika schleppen wollten. Natürlich packten wir auch noch ein wenig Schoggi mit ins Paket. Das zweite Paket kam von meiner lieben Mutter, die uns freundlicherweise ein Gerber Fondue, Thomy Mayonnaise (Geburi Geschenk für Bidu) und natürlich ein paar Tafeln Schweizer-Schoggi geschickt hatte. Herzlichen Dank nochmals für die Bemühungen und die Mayonnaise ist natürlich Spitzenklasse! Das letzte Paket kam von meiner super Freundin Nicole. Sie meinte es sehr gut mit uns und schickte je 750 Gramm Ovomaltine- und Caotina Pulver sowie Kambly Güetzi. Auch dir Nicole nochmals vielen herzlichen Dank. Wir geniessen nun jeden Tag in irgendeiner Form ein Stück Heimat.

Ich (Elä) war bereits zum 2. Mal in Wellington, doch die Stadt hat sich in den vergangenen 5 Jahren stark verändert, so dass ich nicht wirklich ein guter Stadtführer für Bidu war. Das Wetter meinte es gut mit uns und so waren wir meistens zu Fuss unterwegs um die Stadt anzusehen. An einem Morgen besuchten wir das Te Papa Museum welches riesengross ist und um alles genauestens anzusehen bräuchte man ganze 6 Tage. Wir schafften es in 3 Stunden, da uns nicht jede Ausstellung gleichermassen interessierte. Da wir schon die Gastfreundschaft von Lina in Anspruch nehmen durften, wollten wir uns dafür auch revanchieren. So hiess es am Donnerstagmorgen ab in den Garten Bäume umsägen, Äste wegtragen, Pflanzen zurückschneiden, jäten und wischen. Nach mehr als 7 Monaten arbeiteten wir wieder einmal etwas aber diese Arbeit ist ja nicht ganz zu vergleichen mit unseren normalen Jobs :-)! Am Freitagabend trafen wir uns noch mit einem anderen Weltenbummler und zwar mit Jon aus dem Baskenland. Wir haben uns zum ersten Mal anfangs Juni in Huaraz (Peru) getroffen. Wir wohnten dort im selben Hostel und da Jon für fast ein Jahr in Neuseeland unterwegs sein wollte, war klar, dass wir uns irgendwo in diesem Land wieder treffen werden. Doch der Zufall wollte es vorerst noch anders und wir sahen einander bereits beim Machu Picchu wieder. Über Facebook blieben wir stetig in Kontakt und so waren wir zur selben Zeit in Wellington. Zu erzählen gab es von beiden Seiten sehr viel und so wie es momentan aussieht, sehen wir einander ein weiteres Mal auf der Südinsel wieder.

Am Samstag und Sonntag unternahmen wir noch 2 Ausflüge mit Lina. Am Samstagmorgen fuhren wir mit dem Bus nach Eastbourne, was auf der gegenüberliegenden Seit von Wellington ist. Die Stadt Wellington alleine hat „nur“ etwa 170‘000 Einwohner, doch mit den umliegenden Regionen sind es fast 500‘000 Leute. Den Rückweg legten wir ab Days Bay mit der Fähre zurück und somit sahen wir bei der Einfahrt in den Hafen, die Stadt auch noch vom Wasser aus. An diesem Abend kamen wir noch in den Genuss von einem imposanten Feuerwerk im Hafen. Das tolle war, dass wir das ganze Spektakel vom Balkon aus bestaunen konnten. Am Sonntag wurde Bidu als Fahrer eingespannt und mit Linas Auto ging’s dann der Wasserfront entlang bis nach Scorching Bay. Dort assen wir in einem ganz tollen Restaurant zu Mittag bevor wir noch einen Abstecher zum Mt. Victoria machten. Von diesem 196 Meter hohen Aussichtspunkt hat man die beste Aussicht über die ganze Stadt und deren Hafen. Nach der Autofahrt liefen wir noch zum Mt. Kaukau hoch, der sich im Khandallah Wohnviertel befindet. Von diesem Berg aus, sahen wir sogar bis auf die Südinsel, da das Wetter sehr schön war.

Am Montag war es dann Zeit dem Stadtleben und dem Verwöhn-Programm von Lina ein Ende zu setzen. Wir wurden jeden Tag aufs Beste bekocht und das Schönste war am Abend immer ins vorgeheizte Bett zu schlüpfen. Ja in diesem Haus hat es elektrische Matratzenheizer oder wie man dem auch immer sagen will :-). Am frühen Nachmittag legte die Fähre vom Hafen ab und wir machten uns auf, um auf die Südinsel zu gelangen. Die Überfahrt nach Picton dauerte 3 ½ Stunden und die Landschaft die wir auf der Fahrt bei strahlendem Sonnenschein zu sehen bekamen, erinnerte uns ein wenig an die Fjorde in Norwegen.

Nun haben wir noch fast 7 Wochen Zeit um mit unserem treuen Wegbegleiter die Südinsel zu erkunden. Bis jetzt wurde uns nur vorgeschwärmt, wie schön die Südinsel sei und wir freuen uns nun sehr, dies alles in den nächsten Wochen selber zu sehen.

Wir wünschen euch wie immer eine gute Zeit und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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Vom Volcanic-Loop bis zum Wine-Trail

31 10 2011

21. Oktober – 30. Oktober 2011

Route: Turangi – Egmont National Park – New Plymouth – Hawera – Wanganui – Dannevirke – Napier – Hastings – Dannevirke – Martinborough – Cape Palliser – Wellington

Am 21. Oktober als wir Turangi verliessen, wollten wir schon noch einen Blick auf die umliegenden Vulkane werfen. So entschieden wir uns dem Volcanic Loop, welcher rund um den Tongariro National Park führt, entlang zu fahren. Dieses Bild auf die 3 Vulkane Mt. Tongariro (1986 MüM), Mt. Ngauruhoe (2287 MüM) und Mt. Ruapehu (2797 MüM) erinnerte uns stark an Südamerika, nur waren die Vulkane dort doch etwas höher als diese hier. Weiter ging’s auf den Forgotten World Highway der in Taumarunui beginnt und kurz vor Stratford aufhört. Diese Strasse, von welcher ein Teil noch nicht asphaltiert ist, geriet wirklich ein wenig in Vergessenheit. Die meisten Häuser die man während den 155 km sieht, sind nicht mehr bewohnt. Die Gegend hat uns gut gefallen aber wohnen möchten wir dort auch nicht. Fast am Ende dieser hügeligen Landschaft angekommen, konnten wir bereits einen Blick auf einen weiteren Vulkan, den Mt. Taranaki oder auch Mt. Egmont genannt, werfen. Zu diesem wollten wir heute noch hinfahren. Einige Kilometer vor dem Egmont National Park übernachteten wir vor einem Restaurant mit einem grossen Parkplatz. Der nette Besitzer, ein ausgewandeter Holländer (ja die Holländer haben wir besonders gerne :-)), lud uns dann am Abend noch zu einem Happen Essen und einem Bier ein. So als Reisender hat man es zwischendurch schon sehr schön ;-). Am Morgen planten wir wieder mal eine Wanderung beim Mt. Egmont aber eben, das liebe Wetter machte uns schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Nein, wir wollen uns ganz und gar nicht über das Wetter beklagen aber manchmal fällt uns wirklich nicht viel ein, was wir hier bei Regen noch tun können. Nur noch so viel zu diesem Thema, wir haben sogar angefangen Yatzy zu spielen :-). So fuhren wir halt weiter nach New Plymouth, gingen dort im wunderschönen Pukekura Park spazieren und verweilten dann noch im Puke Ariki, was ein Informationszentrum, Museum und zugleich eine Bibliothek ist.

Da es am anderen Morgen mal nicht regnete und der Mt. Egmont National Park nicht so weit weg von New Plymouth war, fuhren wir dieselbe Strecke nochmals zurück, damit wir doch noch bei diesem immer noch aktiven Vulkan (der letzte Ausbruch war vor 250 Jahren) etwas Wandern gehen konnten. Danach verabschiedeten wir uns von den Vulkanen und unsere Route führte zurück nach New Plymouth und dann auf den Surf Highway. Die Strände die auf dieser 105 km langen Strecke liegen, gelten als die besten Surf-Strände Neuseelands. Leider verläuft die Strasse nicht direkt der Küste entlang, sondern man muss meistens noch einige Kilometer zu den Stränden hinausfahren. Übernachtet haben wir an diesem Sonntag, dem legendären Sonntag im Rugby Sport, in Hawera. Dieser kleine Ort ist zugleich der letzte auf dem Surf Highway. Es gibt nicht allzu viel zu sehen hier aber Hauptsache es hatte ein Pub, welches den Rugby Final übertrug. Wir waren dann auch die einzigen Nicht-Einheimischen die sich unter das Rugby-Volk mischten und wurden auch dementsprechend begafft. Der Match verlief bis zur Pause sehr gut für die All Blacks aber als dann in der 2. Halbzeit die Franzosen innert ein paar Minuten bis auf einen Punkt 7:8 aufholten, wurde es ganz still im Pub. Während den letzten 20 Spielminuten hätte man wahrscheinlich gehört, wenn eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre, so angespannt waren die Kiwis. Zum Glück kam dann endlich der erlösende Schlusspfiff und Neuseeland konnte sich nach langen 24 Jahren wieder einmal als Rugby Weltmeister selber feiern. Wir freuten uns natürlich auch sehr über diesen Sieg aber zugegeben, am meisten beeindruckte uns bei den All Blacks-Spielen immer der HAKA :-)!

Am Montag wollten wir dann nochmals an die Ostküste fahren, da wir die Umgebung um Hawke‘s Bay noch nicht kannten. Der Weg führte uns nach Wanganui und dann von dort weiter Richtung Palmerston North. Eigentlich ist diese Strecke nichts Besonderes aber an diesem herrlichen Montag sahen wir plötzlich ein Schild mit dem Slogan „Free Food 4 km“. Dann etwas weiter kam ein weiteres Schild „Free Coffee 2 km“. Bidu meinte dann zu mir, komm wir fahren da raus und sehen was los ist. Gut, so bogen wir ab und gelangten zu einem Festzelt. Ein netter Herr in oranger Weste wies uns in den Parkplatz ein und fragte uns von wo wir sind. Eben ja die schöne Schweiz kommt schon bei allen Leuten immer sehr gut an aber automatisch bekommen wir dann auch zu hören, wie reich wir dort ja alle seien. Klar bei uns wächst das Geld ja auch an den Bäumen und somit müssen wir nicht dafür arbeiten gehen :-). Wir erhielten dort frischen Kaffee, Wasser, Äpfel und eine Wurst vom Grill und in der Zwischenzeit wurde uns sogar noch die Windschutzscheibe geputzt. Der Grund für diesen Anlass war, eine Kampagne gegen übermüdetes Autofahren. Vielleicht könnte man dies zur Abwechslung auf den Schweizer Autobahnen auch einführen.

Insgesamt verbrachten wir 2 Tage in Napier. Diese Stadt wurde 1931 von einem Erdbeben vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau setzte man auf die Art-déco-Architektur, womit heute recht viel Geld mit Touristenführungen verdient wird. Uns gefiel die Stadt sehr gut, da man dort einige Möglichkeiten hat, etwas zu unternehmen. So mieteten wir wieder 2 Fahrräder und fuhren der ellenlange Küste entlang. Natürlich durfte ein Besuch in einem Weingut nicht auf unserem Programm fehlen, da in dieser Region auch guter Wein produziert wird. Da wir an diesem Tag mit dem Auto unterwegs waren, beschränkten wir uns auf die folgenden 2 Weingüter die etwas ausserhalb von Napier beieinander liegen.

Church Road Winery, renommiertes Weingut mit einem interessanten Museum
http://www.churchroad.co.nz

Mission Estate Winery, ältestes Weingut in Neuseeland welches 1851 gegründet wurde
www.missionestate.co.nz

Leider gab es an diesem Tag keine Führungen und so probierten wir halt nur den Wein. Das tolle hier ist, dass die Degustationen von mehreren Weinen kostenlos ist. Das Weingut Mission Estate hatte sogar noch einen Malbec zum Probieren. Bei diesem Glas Wein erhellten sich unsere Gesichter ganz spontan und unsere Gedanken schwappten wieder einmal über den Pazifik nach Mendoza, Argentinien. Danach fuhren wir weiter nach Hastings, wo es aber nicht allzu viel zu sehen gab. Mit einem Abstecher zum Ort mit dem längsten Namen der Welt, landeten wir am Abend im Ort Dannevirke, wo wir über Nacht blieben. Von hier aus fuhren wir dann weiter nach Martinborough. Dummerweise brach unterwegs noch der Scheibenwischer auf der Fahrerseite ab. Vor ca. 2 Wochen haben wir bereits den Scheibenwischer auf der Beifahrerseite verloren, den wir dann aber wieder fanden und mit einem Kabelbinder fixieren konnten. Doch dieser heute ging bei Tempo 100 km/h verloren und umdrehen war etwas Schwierig. Nun gut, fuhren wir halt zur nächsten Garage und dieser wechselte dann die Scheibenwischer miteinander aus, damit wenigstens Bidu als Fahrer an diesem Tag freie Sicht hatte, was auch nötig war, da es zur Abwechslung wieder einmal in Strömen regnete.

Martinborough ist ein winziger Ort unweit von Wellington. Dieses Dorf hat sich aber in eine bekannte Weinregion verwandelt, die einige der besten Rotweine Neuseelands produziert. Der Pinot Noir von hier, ist in der ganzen Welt berühmt. Wie ihr euch schon denken könnt, gingen wir natürlich wieder einige Weingüter besuchen. Dieses Mal machten wir uns nicht wie in Argentinien mit dem Fahrrad auf den Weg, sondern liefen ganz einfach von Weingut zu Weingut. Diese sind nämlich so nahe beieinander, dass man das Geld besser in guten Wein investiert, als in ein Fahrrad.

Ata Rangi, eines der besten Weingüter in Neuseeland
http://www.atarangi.co.nz

Cambridge Road, eine ganz kleines Weingut welches nur 12‘000 Flaschen Rosé- und Rotweine produziert pro Jahr. Leider keine Weisswein-Produktion
http://www.cambridgeroad.co.nz

Haythornthwaite Wines, kleines aber feines Weingut mit sehr gutem Gewürztraminer
http://www.haythornthwaite.co.nz

Schubert Wines, dieses Weingut wird von Kai Schubert und Marion Deimling, welche ursprünglich aus Deutschland sind, geführt
http://www.schubert.co.nz

Vynfields, Weingut mit kleinem Restaurant. Produzieren einen Rotwein namens Mad Rooster, was so viel wie verrückter Hahn bedeutet. Die Traubensorte die dafür verwendet wird konnte bis heute nicht identifiziert werden
http://www.vynfields.com

Auch hier gab es leider keine Touren sondern man ging direkt über ins Degustieren. Beim Weingut Vynfiels verweilten wir etwas länger, da wir dem leckeren Angebot von frisch duftendem Brot mit diversen anderen Köstlichkeiten nicht wiederstehen konnten. Am Sonntagmorgen haben wir dann das schöne Martinborough, bei noch schönerem Wetter, verlassen. Wir fuhren der herrlichen Strasse, die eingerahmt vom Meer und der Berge der Aorangi Range ist, bis zum Cape Palliser hinaus. Das Cape Palliser ist der südlichste Punkt der Nordinsel. Um zum Cape Palliser Leuchtturm hoch zu gelangen, müssen zuerst 250 Treppenstufen überwindet werden, doch danach wird man mit einer grossartigen Aussicht, welche bis auf die Südinsel reicht, belohnt. Etwas weiter hat es auch noch eine Pelzrobben-Kolonie. Es war wieder fantastisch diesen „härzigen“ Tieren beim Spielen und Faulenzen zuzusehen. Wir hätten dort Stunden verweilen können. Dieser Abstecher hatte sich definitiv gelohnt und können wir sehr weiter empfehlen.

Nun sind wir am Ende der Nordinsel in Wellington angekommen. Hier können sich unsere Rücken in den nächsten Tagen auf einer richtigen Matratze entspannen, da wir die Gelegenheit haben, bei einer Bekannten von uns (Lina Sutherland) zu verweilen. Wir wollen uns nicht über unsere Maträtzchen, welche wir im Camper haben beklagen aber nur so viel dazu, man könnte gerade so gut auch nur auf einem Brett schlafen ;-).

Wir grüssen euch ganz lieb aus Wellington und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

https://photos.app.goo.gl/kHiYdimXXDnVUHZX7



Auf der Suche nach heissen Quellen

20 10 2011

11. Oktober – 20. Oktober 2011

Route: Mangonui – Paihia Bay of Islands – Whangarei – Red Beach Whangaparoa – Miranda – Kauaeranga Valley – Coromandel – Hahei – Tairua – Rotorua – Taupo – Turangi

Nach der Portion Fish-and-Chips machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Touristen-Informationsbüro in Mangonui. Als wir uns ein wenig umgesehen hatten, sprach uns ein älterer Mann an, mit der Frage, ob wir ihm rasch mit seinem PC Problem helfen konnten. Ich hielt mich schön zurück und überliess das Helfen Bidu, da er mit dem Thema PC vertrauter ist als ich. Nach längerer Zeit funktionierte alles so wie sich der Mann das wünschte. Als Dank lud er uns zu sich nach Hause ein. Wir erhielten etwas zu Essen und konnten über Nacht vor seinem Haus campen. Dieses Angebot schlugen wir natürlich nicht aus und verbrachten einen netten Abend mit dem humorvollen Engländer der zwischen den beiden Ländern hin und her pendelt.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Paihia zu den berühmten Bay of Islands die für ihre atemberaubende Küstenlandschaft bekannt ist. Vorab entnahmen wir dem Reiseführer diesen folgenden Satz: „Durchzogen von dutzenden Buchten mit klarem Wasser, das in türkisen und tiefblauen Farbtönen schimmert gehört die Bay of Islands zu den grossartigsten Sehenswürdigkeiten Neuseelands“. So konnten wir erahnen wie schön es dort doch sein mag. Doch eben der Wettergott meinte es nicht gut mit uns und wenn es regnet sieht man von all dem rein gar nichts. So entschlossen wir uns, ohne jegliche Bootstour gemacht zu haben die Bay of Islands bereits am nächsten Tag wieder zu verlassen. Auch hier sagt der Reiseführer folgendes: „Man kann die Bay of Islands nicht verlassen, ohne irgendeinen Ausflug mit einem Boot zu machen.“ 🙂 Weiter ging die Reise, natürlich bei Regen, nach Whangarei. Dort besichtigten wir die Whangarei Wasserfälle. Natürlich waren diese nicht ganz so spektakulär wie die Iguazu Wasserfälle. Als es aufhörte zu regnen nutzen wir die Gelegenheit um noch ein wenig am wunderschönen Flussufer entlang zu laufen. Danach wollte Bidu noch die Abbey Caves (Höhlensystem mit Glühwürmchen) besichtigen. Doch leider war bereits der Eingang voller Wasser, so das eine einigermassen trockene Besichtigung unmöglich war. Den Abend liessen wir dann im Brauhaus Frings bei einem köstlichen Bier ausklingen. Bevor wir von Whangarei aus weiterreisten, machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Kiwi Haus. Dort sahen wir unsere ersten Kiwis. Der Kiwi ist ein flugunfähiger Vogel sowie zugleich das Wahrzeichen Neuseelands. Wir hoffen natürlich sehr, dass wir diesen berühmten Vogel mit dem langen Schnabel auch noch in freier Natur sehen werden. Das Wetter wurde gegen Mittag an diesem Donnerstag auch immer besser und so konnten wir die schöne Küstenlandschaft und deren Strände um Waipu Cove und Whangaparoa so richtig geniessen.

Am Samstag hatten wir wieder einmal vor unsere Wanderschuhe zu gebrauchen. Wir waren ganz erstaunt, als wir am Morgen früh die Vorhänge unseres Campers öffneten und noch etwas Verschlafen den blauen Himmel über uns wahrnahmen. Nun aber rasch aus dem Schlafsack raus, rein in die Kleider, frühstücken, den Abwasch erledigen, alles zusammenpacken und los kann die Fahrt zum Kauaeranga Valley gehen. Auf einer fast 6 stündigen Wanderung, welche durch den Wald, über Bäche und vor allem über viele Treppenstufen führte, erreichten wir die spektakulären Pinnacles auf 759 MüM. Als ich oben ankam musste ich feststellen, dass meine Kondition auch schon mal besser war aber eben die letzte Wanderung liegt auch schon länger zurück. Mit etwas schweren Beinen ging es denselben Weg wieder zurück. Wir entschieden uns die Nacht hier im Coromandel Forest Park zu verbringen. Der Campingplatz hatte ausser einem WC nicht viel zu bieten, doch auf eine kleine Dusche wollten wir trotzdem nicht verzichten. So hiess es dann Wasser aus dem Fluss holen und da dies uns doch etwas kalt war, kochten wir halt einen Teil auf. Nach dieser Waschaktion rochen wir wieder besser als zuvor ;-)!

Als wir am anderen Morgen aufwachten, war der ganze Campingplatz unter Wasser. Es hatte fast die ganze Nacht durchgeregnet und somit mussten wir schauen, wo wir am besten durch den Sumpf fahren konnten ohne stecken zu bleiben. Das heutige Tagesziel war klar, ein Ort finden, der am Abend das Spiel All Blacks gegen die Wallabies überträgt. Wir fuhren auf der SH25 nach Coromandel und da es uns dort so gut gefiel, entschieden wir spontan die Nacht hier zu verbringen. Vom Camping aus konnten wir auch zu Fuss ins Pub laufen. Doch vor dem Match mussten wir einmal schauen, dass der Innenbereich unseres Campers trocken wurde und zugleich nutzen wir die Sonnenstrahlen für einen Waschaktion. Nach getaner Arbeit ging’s dann aber definitiv ins Pub und die All Blacks erledigten ihren Job souverän und siegten über ihren Erzfeind Australien. Auch wir waren über das Resultat erfreut, weil somit steigt hoffentlich nächsten Sonntag eine riesen Party im ganzen Land.

Etwas müde vom langen aufbleiben (wir sind uns das nicht mehr so gewöhnt, da wir ja auch nur älter werden) :-), fuhren wir nach Hahei, wo sich der Kalksteinbogen „Cathedral Cove“ befindet. Nach dem kurzen Spaziergang dorthin und am weissen Sandstrand von Hahei hatten wir für die nächsten Tage nur noch eine Mission. Die lautete im wahrsten Sinne des Wortes; von einer heissen Quelle zur nächsten zu fahren. 9 Kilometer südlich von Hahei liegt der berühmte Hot Water Beach, wo Thermalquellen direkt unter dem Sand brodeln. In den 4 Stunden Niedrigwasser kann man mit ganz vielen anderen Leuten ein Loch in den Sand buddeln, damit man sein eigenes Warmwasserpool hat. Voller Tatendrang marschieren wir zu dem bestimmten Strandabschnitt und Bidu schaufelte einmal drauflos, ja und ich sah ihm dabei zu. Bereits nach kurzer Zeit hatte er ein recht grosses Loch geschaufelt, das sich mit warmem Wasser füllte. Eine aufmerksame Mutter hatte dies auch bemerkt und setzte bereits einmal ihre 2 kleinen Kinder zu Bidu ins Pool :-). Es war unglaublich wie viele Kinder, Hunde und andere Leute an diesem Ort wie verrückt Löcher in den Sand gruben aber ganz so einfach war dann das Ganze doch nicht. Zum Teil war das Wasser so heiss, dass man sich schlichtweg fast verbrannte oder dann spülte das Meer wieder viel zu kaltes Wasser in die „Pools“. Zum Schluss schaffte es Bidu dann doch noch ein paar Minuten im selbstgeschaufelten Pool zu sitzen! Von hier aus fuhren wir entlang der Bay of Plenty zu unserem nächsten Ziel. Leider ist in dieser Bucht vor ca. 2 Wochen in der Nähe der Motiti Island ein schweres Frachtschiffunglück passiert und somit läuft seit Tagen Öl ins Meer. Dieses Unglück hat bereits vielen Tieren das Leben gekostet und die Strände vor allem rund um Papamoa sind mit Öl übersät. Da übers Radio Freiwillige gesucht wurden, die helfen die Strände wieder einigermassen zu säubern, haben wir uns gedacht, dass wir uns dort melden. Nun warten wir auf eine Antwort, ob unsere Hilfe benötigt wird.

Der nächste Ort in dem wir Halt machten, braucht unserer Meinung nach kein Ortsschild. Man riecht den Ort förmlich. Rotorua wo sich zischende Geysire, dampfende heisse Quellen und explodierende Schlammlöcher befinden gilt als aktivste Thermalgegend Neuseelands. Die Luft ist schwefelhaltig und so „stinkt“ es hier den ganzen Tag nach faulen Eiern. Wir durften uns im Polynesian Spa in einem privaten Pool, extra nur für uns zwei, erholen. Ganz herzlichen Dank nochmals an Gaby für diesen Gutschein, wir haben die 30 Minuten im 39°C heissen Wasser sehr genossen. Nahe von Rotorua befindet sich noch das Wai-o-Tapu Thermalgebiet. Auf über 18 km2 erstreckt sich dieses Gebiet, doch nur ein kleiner Teil davon kann von den Besuchern begangen werden. Wai-O-Tapu ist übersät mit kollabierten Kratern, heissen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Es war recht spannend die vielen verschiedenen und meistens brodelnden Tümpel zu sehen. Der Lady Knox Geysir gehört auch noch zu diesem Wunderland. Dieser bricht täglich um 10.15 Uhr aus. Dies geschieht leider nicht auf natürliche Weise, sondern oben in den Geysir wird eine seifenartige Substanz geschüttet, damit dieser dann ausbricht. Na ja wir fanden diese Show nicht so toll aber Hauptsache den vielen anderen Zuschauern hat es gefallen.

Eigentlich wollten wir in der Nähe von Turangi im Tongariro National Park wandern gehen. Als wir aber hier ankamen, erklärte man uns, dass der Tongariro Alpine Crossing Treck wegen dem starken Wind und des Neuschnees von vorletzter Nacht geschlossen ist. Nun reisen wir halt ohne diese Wanderung weiter auf der Nordinsel Richtung Süden.

Wir wünschen euch eine gute Zeit, hasta pronto und GO ALL BLACKS!
Eliane, Beat und Grumo

PS. Vielen herzlichen Dank an McDonald’s für das gratis Internet :-)!!!

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Riesige Bäume, einsame Buchten und lange Strände

13 10 2011

1. Oktober -10. Oktober 2011

Route: Auckland – Muriwai Beach – Pahi – Trounson Kauri Park – Waipoua Kauri Forest – Ahipara – Cape Reinga – Mangonui

Die meisten Besucher Neuseelands werden von der herrlichen Natur angezogen. Das Land bietet vom subtropischen Norden bis zum subantarktischen Süden, abwechslungsreiche Städte und Landschaften. Besonders reizvoll sind Strände, tiefe Sounds, hohe Berge, die geothermischen Quellen und die Wälder. Neuseeland besteht aus 2 Hauptinseln der Nord- und der Südinsel sowie aus 700 kleineren Inseln. Die Fläche Neuseelands beträgt 268 680 km2 und ist 1600 km lang. Somit ist dieses Land etwas grösser als Grossbritannien. Gezählt werden etwa 4,4 Mio. Einwohner und 39,3 Mio. Schafe. Die Hauptstadt ist Wellington aber als Wirtschaftsmetropole zählt Auckland. Bezahlt wird hier mit dem neuseeländischen Dollar (NZD 1.00 = ca Fr. 0.71).

Speziell bekannt ist das Land auch für seine Outdoor-Aktivitäten. Das Angebot ist sehr vielfältig und es wird einem hier sicher nie langweilig. Bestimmt werden wir das einte oder andere auch ausprobieren aber eins steht schon fest, das Wandern wird in den nächsten 3 Monaten nicht zu kurz kommen. Wieso die Inseln hier so grün sind, haben wir bereits in den ersten Tagen bemerkt: Und die Rätsels-Lösung ist einfach; auch hier regnet es ab und zu :-).

Nach dem 6-stündigen Flug von Tahiti wurden wir in Auckland von einer kühlen Briese und trübem Wetter begrüsst. Da wir unterwegs die Datumsgrenze überschritten hatten, sind wir anstatt am Samstag 1. Oktober bereits am Sonntag 2. Oktober in Neuseeland gelandet. Die ersten 4 Tage verbrachten wir in einem Hostel nicht allzu weit entfernt vom Stadtzentrum. Wir erkundeten in dieser Zeit die Stadt, die sehr übersichtlich und organisiert ist. Alles erschien uns zudem sehr sauber und ordentlich, dies sind wir uns von Südamerika her, nicht mehr so gewöhnt. Auckland gilt als die Seglerstadt, hier wo das Alinghi Team im Jahr 2003 den Americas Cup gewonnen hat. Bei der Werft des Team New Zealand wird man sogar noch an diesen Titelgewinn erinnert. Am Mittwoch fuhren wir mit der Fähre in den ruhigen und sehr schönen Vorort Devenport. Ja und dann war es am Donnerstag endlich soweit und wir konnten unseren Campervan übernehmen. Kurt der Vermieter (klar ein ausgewandeter Schweizer) holte uns beim Hostel ab. Nach einer 40 minütigen Fahrt aufs Land erreichten wir sein Geschäft/Haus (www.banz.co.nz). Nach all den nötigen Erklärungen und ein paar schriftlichen Formalitäten ging unsere wirkliche Reise durch Neuseeland los und dies erst noch auf der verkehrten Strassenseite :-).

Die erste Mission die wir hatten, war einkaufen. Den Einkaufswagen war recht voll als wir die Kasse ansteuerten. Aber eben als Selbstversorger braucht man so einiges zum Überleben ;-). Vollbeladen fuhren wir ohne grosses Ziel los und landeten gegen Abend am Muriwai Beach. Der Campingplatz war direkt am schwarzen Sandstrand gelegen und bei einem Spaziergang entdeckten wir per Zufall noch die Gannets (australoasiatische Tölpelkolonie). Hunderte von diesen Tölpeln waren auf den Felsen am Nesten, da sie bald mit brüten beginnen. Ich weiss auch nicht mehr wie lange wir im kühlen Wind diesen wundervollen Vögeln zugeschaut hatten aber wir waren extrem fasziniert wie sie mit dem ständigen Wind leben können. Später genossen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang und so ging unser erster Tag mit dem Büsli (und mal nicht mit dem Bus) zu Ende ;-).

Am Morgen starteten wir die Weiterreise nach Norden zu einer gemächlichen Zeit. Ein Tagesziel hatten wir auch an diesem Tag nicht wirklich und so führte die Route erstmals zum Shelly Beach. Der Strand war voller Muscheln und ich konnte mich gar nicht mehr sattsehen an den vielen farbigen Dingern. Am meisten Leid taten wir all die Muscheln die wir zertrampelten aber es gab ja keine andere Möglichkeit, als auf den Muscheln dem Strand entlang zu laufen :-). Weiter ging die Fahrt über Hügel und Wälder und die Landschaft erinnerte uns seit Monaten wieder einmal an zu Hause. Das viele schöne Grün nahmen wir aber besonders wahr.

Unsere Campingnachbarn in Pahi gaben uns den Tipp am Samstag das hervorragende Kauri Museum in Matakohe zu besuchen. An diesem Tag war noch der Settler‘s Day, an welchem Pioniere ihr Handwerk von früher dem Publikum präsentierten. Im Museum erhält man viele Infos zu den Kauri Bäumen und deren Harz. In einem separaten Raum sieht man das Harz, eine bernsteinfarbene Substanz welche geschnitzt, geformt und zu juwelenartiger Qualität poliert werden kann, ausgestellt. Das Museum ist mit viel Liebe aufgebaut und es beeindruckte uns wie viel es zu sehen gab. Wie schon erwähnt wurden auch Handwerksarbeiten den Besuchern vorgeführt. So kam ich nicht drumherum bei einer netten Schweizerdame, welche am Spinnrad arbeitete und unser „Schwizerdütsch“ verstand selber Handanzulegen. Ich gebe es zu, am Resultat muss ich noch schwer arbeiten, da „spinnen“ in manchen Situationen gar nicht so einfach ist ;-).

Nach so vielen Informationen zu den gigantischen Kauri Bäumen, wollten wir diese auch noch in Natura sehen. Auf der Weiterfahrt nach Norden befinden sich der Trounson Kauri Park sowie der Waipoua Kauri Forest. Bei beiden machten wir einen Halt, doch im Waipoua Kauri Forest befindet sich noch der grösste Rest der einst ausgedehnten Kauriwälder im Norden Neuseelands. Ein Kauri Baum kann bis zu 60 Meter hoch werden und einen Stammumfang von bis zu 17 Metern haben. Es gibt einen Weg der die Besucher zu den grössten Bäumen führt. Zuerst marschierten wir zum 7. grössten Baum, dem Yakas Kauri (Höhe 43,9 m / Umfang 12,04 m). Dann wanderten wir weiter zu den Four Sisters. Dies sind 4 Bäume die extrem nahe zusammengewachsen sind. Danach erwartete uns der Te Matua Ngahere / Vater des Waldes (Höhe 29,9 m / Umfang 16,41 m) welcher der 2. Grösste Kauri ist. Zum Abschluss wollten wir dann doch noch einen Blick auf den grössten Baum, Tane Mahuta (Höhe 51 m / Umfang 14 m / Alter 1‘500 bis 2‘000 Jahre), welcher von den Maori so genannt wurde, werfen. Ehrlich gesagt fühlten wir uns wie Zwerge neben diesen riesigen Dingern. Nach dem Besuch der grössten Kauri Bäume wollten wir dann noch einen langen Strand sehen. Somit führte die Fahrt weiter zum 90 Mile Beach. Dieser wird 90 Mile Beach genannt, doch seine korrekte Länge beträgt aber nur 60 Meilen. Bei der Namensgebung erlaubte sich wohl jemand einen kleinen Scherz. Die Nacht verbrachten wir im kleinen Surferdorf Ahipara was zugleich ein guter Ausgangspunkt zum Cape Reinga, welches fast der nördlichste Punkt des Landes ist, ist. Jedoch liegt der nördlichste Punkt am North Cap. Natürlich durften wir am Sonntagabend das Viertelfinal-Spiel der All Blacks (Neuseeland) gegen Argentinien nicht verpassen. Mit vielen anderen Campierenden schauten wir uns das Spiel an, welches nach Anlaufschwierigkeiten der All Blacks doch noch mit einem verdienten Sieg der Neuseeländer endete.

Die knapp 120 Kilometer ans Ende der Nordinsel nahmen wir am Montagmorgen in Angriff. Oben angekommen wehte uns ein stürmischer Wind entgegen, der einem sogar das Laufen erschwerte. Wir nahmen den kurzen Fussmarsch zum Leuchtturm auf uns, da wir ja auch sehen wollten, wo sich der Pazifik mit der Tasmansee trifft. Hier können sogar Wellen von bis 10 Metern entstehen, wenn das Wetter ganz stürmisch ist. Bevor wir dann wieder das Auto erreichten, fing es an zu regnen. Eigentlich wollten wir auf der Rückfahrt nochmals am 90 Mile Beach übernachten, doch dies machte nicht viel Sinn, da es doch Schöneres gibt als bei Regen dem Strand entlang zu laufen. Somit fuhren wir in die Doubtless Bay nach Mangonui. Bei strömendem Regen gönnten wir uns halt eine Portion Fish-and-Chips und überlegten uns, wohin wir in den nächsten Tagen reisen können.

Somit haben wir bereits einen kleinen Teil der Nordinsel gesehen und schon jetzt können wir zweifellos sagen, dass es uns hier im Land, welches der Schweiz wirklich ein wenig ähnlich ist, sehr gefällt! Nun reisen wir der Ostküste entlang wieder Richtung Auckland.

Liebe Grüsse von der anderen Seite der Erde und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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